Kompost gilt als wichtigster, natürlicher Dung, den Gärtner immer wieder aus tiefer Überzeugung anbringen. Was aber sollten Sie dabei beachten? Ist Kompost bzw. Humus wirklich so gut, wie ihm sein Ruf vorauseilt? Welche Pflanzen mögen keine Komposterde und wie lange braucht es überhaupt, bis Pflanzen- und Küchenreste auf dem Komposthaufen vollständig zersetzt sind? Zugegeben: Das sind jetzt schon sehr viele Fragen auf einmal. Auf all diese und noch viele mehr liefere ich Ihnen als leidenschaftliche Gärtnerin, die natürlich einen Kompost unterhält, die richtigen Antworten. Mit folgenden Tipps und Tricks setzen Sie Kompost als Dünger ideal ein, was gesundes Pflanzenwachstum fördern wird.
Kompost ist ein Dünger, der sehr reich an Nährstoffen ist. Er wird als organischer Dung von allen Gärtnern meist bevorzugt eingesetzt. Schließlich kostet er kein (oder kaum) Geld. Der Kompostierer oder Komposthaufen, der im Garten steht, ermöglicht zudem, dass Sie Küchen- und Pflanzenabfälle auf natürliche Weise verrotten lassen können. Somit erspart sich mancher Gartenfreund die Kosten und den Aufwand für die Biotonne. Damit Sie reifen Kompost nach ca. einem Jahr der Verrottung verwenden können, sollte der Komposthaufen weder zu nass, noch zu trocken sein. Gießen Sie bei Hitze Ihren Kompost also unbedingt, damit die Mikroorganismen und weitere Bodenbakterien, die als fleißige Helfer im Kompost gelten, ganze Arbeit verrichten können. Ich wünsche Ihnen beim Anbringen von Kompost als Dung: Viel Erfolg und reiches Pflanzenwachstum!

Wie viel Kompost ist gesund?
Sie können, mit ein wenig Erfahrung, die Menge an Dung, welchen Ihre Pflanzen benötigen, am besten selbst herausfinden. Die genaue Menge an benötigtem Humus können Sie als Neuling bei der Gartenarbeit detailliert checken, wenn Sie eine Bodenanalyse durchführen lassen. Aber selbst in diesem Fall bringt das Resultat nur grobe Richtwerte, an welche sich der Gärtner halten sollte. Auch der Nährstoffgehalt wird mit der Zeit beim Kompost verändert. Nach einem Jahr ist reifer Kompost besonders nährstoffreich, was aber mit der Zeit nachlässt.

Beachten Sie folgende goldene Regel, wenn es um die Menge des Kompostes geht:
Blühstauden, die einen sehr hohen Bedarf an Nähstoffen haben, dürfen über das ganze Jahr über mit ca. 2 Litern Gartenkompost je qm Boden angereichert werden. Bei Zierpflanzen gilt in etwa die halbe Menge. Auch bei recht schnell wachsenden und groß blühenden Prachtstücken wird der Kompost für reiche Blüten wertvollen Dienst bringen. Doch diese Zierpflanzen haben einen sehr hohen Bedarf an Stickstoff. Deshalb reicht der reine Humus als natürlicher Dung oft nicht aus, damit die Blütler ihre volle Blütenpracht entfalten. Sie können hier mit anderen organischen Düngern wie ca. 50 g Hornmehl pro qm aktiv werden. Auch für die Rasendüngung ist der Humus ein wertvoller Bote. Ungefähr 1 bis 2 Liter pro Quadratmeter sind in der Regel ausreichend, um sattes Grün im Freien zu genießen!
Wenn Sie Ihren Humus im Garten verteilen, sollten Sie ihn möglichst flach, mit dem passenden Werkzeug wie einer Harke oder einem Kultivator, in den Boden einarbeiten.
Wussten Sie, dass besonders Starkzehrer wie Kartoffeln, Tomaten, Zucchini, Zwiebeln und Co einen besonders hohen Nährstoffbedarf haben? Als Basis gilt: Je mehr Nährstoffe Ihre Pflanzen brauchen, um Früchte zu tragen oder gut zu gedeihen, desto üppiger darf der Dung mit Komposterde ausfallen. Alle Prachtstauden sollten Sie somit, wie auch Starkzehrer, von April bis Juni reichlich mit Kompost beschenken. Wildstauden und Waldrandpflanzen wiederum müssen nicht so stark gedüngt werden. Bedenken Sie außerdem, dass Moorbeetpflanzen wie Azaleen oder Rhododendren keinen Kompost vertragen! Auch die wunderschönen Hornveilchen oder Adonisröschen überleben recht gut ohne den Naturdünger.

Checkliste
- Weder eine Über- noch Unterdüngung ist sinnvoll. Wenden Sie nährstoffreichen Kompost also immer mit Sinn und Verstand an!
- Zu allen Jahreszeiten können Sie den Naturdünger im Freien verwenden.
- Egal, ob Rasen, Beete oder Ziersträucher: Die meisten Pflanzen vertragen Kompost gut.
- Starkzehrer (Kartoffeln, Tomaten, Zwiebel und viele mehr) sind besonders hungrig auf Nährstoffe wie Stickstoff, Kalium, Phosphor, Schwefel oder Magnesium. Diese Boten sind im Kompost reichlich enthalten. Düngen Sie also vor allem Starkzehrer regelmäßig mit ausreichender Menge Humus, um reiche Ernte einzufahren.
- Reifer Kompost kann schon nach einem Jahr, nachdem Pflanzen- und Küchenabfälle vollständig verrottet sind, verwendet werden.
- Frischkompost, der nach 9 Monaten entnommen werden kann, ist oft recht scharf und noch nicht vollständig ausgereift. Frisch angesäte Blumenbeete vertragen den noch sehr jungen Kompost nicht.
- Worin liegt der Unterschied zwischen Kompost und Komposterde? Reiner Kompost ist das Resultat, das aus dem Komposthaufen gewonnen wird. Bei Komposterde hingegen ist die Pflanzenerde schon mit dem natürlichen Dünger angereichert. Allerdings werden in diversen Infos beide Dinge als Synonym betrachtet.
Wie düngt der Gärtner richtig mit Kompost?
Der nährstoffreiche Humus wird in einer ungefähr 2 – 5 cm dicken Schicht auf den Boden von Beeten, der Erde oder den Rasen aufgetragen. Danach sollte ihn der Gärtner gut mit einer Harke in die Pflanzenerde einarbeiten. Schließlich finden im Kompost immer noch Abbauprozesse statt. Das Mischen mit Boden ist deshalb besonders wichtig.
Welche Nährstoffe sind im Kompost bzw. Humus enthalten?
Komposterde ist besonders reich an Stickstoff, Kalium, Phosphor, Schwefel, Magnesium und vielen weiteren Mikronährstoffen, die für gesundes Pflanzenwachstum sehr wichtig sind. Sie können den natürlichen Dung das ganze Jahr über im Freien, aber auch bei einzelnen Zimmerpflanzen, anbringen. Vor allem in der Wachstumsphase von April bis Juni ist Kompost ein wertvoller Dünger!
Muss der Kompost, wenn er angebracht ist, sogar mit Laub oder Gras abgedeckt werden?
Kompost wird erst, nachdem Pflanzen- und Küchenreste ein ganzes Jahr verrottet wurden, in nährstoffreichen Humus bzw. zum reifen Kompost umgewandelt. Wenn Sie diesen Kompost verwenden, arbeiten Mikroorganismen immer noch. Sie dürfen ihn gerne zusätzlich dünn mit Blättern, Gras oder Laub bedecken, damit es den Bodenbakterien nicht zu trocken wird.
Was ist bei der Anlage und dem Unterhalt eines Komposthaufens wichtig?
Der Kompost ist kein Abfalleimer! Wurst, Käse, Fleisch, Knochen und natürlich Farbstoffe sowie Plastik haben auf dem Kompost nichts zu suchen! Am besten geben Sie alle Pflanzen- und Küchenabfälle zerkleinert auf den Komposthaufen. So kann die Zersetzung beschleunigt werden. Wichtige Bodenbakterien und andere Helfer wandeln die Pflanzen und Lebensmittel (bitte auch keine faulen oder gekochten Speisen auf den Kompost geben, um Ratten zu vermeiden!) innerhalb der nächsten Monate in wertvollen Humus um. Der Kompost sollte nicht zu nass, aber auch nicht zu trocken sein. Fäulnis sollte jeder Gärtner vermeiden. Nach ungefähr einem Jahr zählt der reife Kompost mit zu dem wichtigsten Dung überhaupt für alle Gartenfreunde, der noch dazu kein Geld kostet.
Kann der Kompost das ganze Jahr über als Dünger angebracht werden?
Ja – denn je nach Pflanzenart und Situation benötigen Ihre Pflanzen und Beete auch im Winter und zu allen Jahreszeiten die richtige Portion an Nährstoffen. Diese sind, wie erwähnt, im reifen Kompost enthalten. Im Grundsatz also dürfen Sie Kompost das ganze Jahr über als Gartendünger verwenden. Vor allem im Frühjahr aber freuen sich Ihre Blütler und Beete über eine großflächige Düngung mit Kompost. Setzen Sie den Dung-Prozess ruhig auch während des Wachstums fort – bis in den Herbst hinein.
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