Komposttoilette

Ob Sie nun Komposttoilette, Bio-Toilette oder Trockentoilette genannt wird – all diese Namen bezeichnen ein und dasselbe – eine Toilette, die ohne Wasser auskommt und Exkremente auf biologische Art und Weise entsorgt.

Und dabei bietet eine Komposttoilette sowohl Ihnen, als auch der heimischen Vegetation zahlreiche Vorteile. Wir zeigen Ihnen, wie Sie ganz einfach Ihre eigene Komposttoilette bauen, wofür diese Art einer Toilette überhaupt gut ist und was es grundsätzlich zu beachten gibt.

Was ist eine Komposttoilette?

Das Prinzip einer Komposttoilette ist denkbar einfach. Und einigen werden die Bio-Toiletten vom Wildcampen bekannt sein. Die einfachste Form einer Komposttoilette ist, einfach ein Loch zu graben, den Toilettengang zu erledigen und die Exkremente anschließend mit Laub zu bedecken.

Klassische Komposttoiletten für Reisen, Camping oder für den heimischen Garten sind natürlich deutlich komplexer aufgebaut und setzen auf Gruben oder große Behältnisse, die Exkremente auffangen und auf natürliche Art und Weise zersetzen.

Der Ursprung der Komposttoilette

Der Ursprung der Komposttoilette reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert. Die heutige Komposttoilette ist also keine Erfindung der Gegenwart.

Vielmehr waren es Seuchenausbrüche wie Cholera und schlechte hygienische Zustände aufgrund  stinkendem Abwasser, die zur Entwicklung wasserloser Toilettensysteme wie der Komposttoilette  führten.

Heutzutage sind wir glücklicherweise nicht mehr auf wasserlose Toiletten-Systeme angewiesen und verwenden hygienische Wassertoiletten. Dennoch werden Komposttoiletten nach wie vor im Garten, auf Reisen, unterwegs oder beim Camping verwendet.

Und der Trend hin zur ökologischen Exkrementenentsorgung scheint ungebrochen. Denn Komposttoiletten erfreuen sich einer steigenden Nachfrage.

Die Komposttoilette – Vorteile auf einen Blick

Die Vorteile einer Komposttoilette sind neben der geruchsarmen, ökonomischen und ökologischen Alternative zur herkömmlichen Toiletten ganz klar, dass Sie für das Toilettensystem kein Abwassersystem benötigen. Hierdurch sparen Sie nicht nur Geld und Energie, sondern können die Toilette unabhängig von einem Abwasseranschluss verwenden.

Komposttoiletten können also so ziemlich überall verwendet werden und sorgen im besten Fall für wertvollen Dünger für Pflanzen, Bäume und Sträucher wie beim ursprünglichem Kompost.  

So funktioniert eine Komposttoilette

Bei Komposttoiletten gibt es ganz unterschiedliche Varianten. Und je nach Hersteller variieren die Modelle in Bezug auf die Verwendung, Nutzung und Handhabung.

So werden beispielsweise bei klassischen Komposttoiletten Urin und Kot nicht voneinander getrennt. Dies ist jedoch dann wichtig, wenn Sie die Exkremente später als Dünger verwenden möchten. Andere Systeme setzen daher auf eine getrennte Auffangmöglichkeit für Kot und Urin. Die bekanntesten Varianten sind dabei die Folgenden:

– Eine Komposttoilette mit einem Sammelbehälter

Bei diesem System befindet sich ein Sammelbehälter mit einem Volumen von 20 bis 200 Liter unter dem Toilettensitz. Die flüssigen und festen Exkremente werden in diesem Behälter zusammen gesammelt. Die Entleerung erfolgt in einem Gartenkomposter oder einer zentralen Sammelstelle.

– Eine Komposttoilette mit einem Komposter

Bei diesem System einer Komposttoilette befindet sich ein spezieller Komposter unter dem Toilettensitz in einem Toilettenraum. Der Urin wird separat abgeleitet, Kot hingegen wird in einem Komposter zersetzt. Mittels einer Entnahmeklappe wird der Kompost entnommen.

– Eine Komposttoilette mit einem Kombitank

Bei einer Komposttoilette mit einem Kombitank werden Urin und Exkremente ebenfalls getrennt gesammelt. Der große Sammelbehälter der Toilette befindet sich im Boden und ist hier fest verbaut. Er ist ausreichend für ungefähr 2000 Toilettengänge.

– Eine Trockentrenntoilette

Im Sitz einer Trockentrenntoilette ist ein mechanischer Trenneinsatz verbaut. Viele dieser Toiletten haben einen eingebauten Urintank oder einen Schlauch, der Urin auffängt und einen Behälter für die festen Stoffe.

Urin und Fäkalien werden bei diesen Komposttoiletten konsequent getrennt. Urin landet im vorderen Bereich, Kot im hinteren. Der Urin dieser Toiletten kann zum Düngen von Pflanzen verwendet werden. Für die Feststoffe empfiehlt es sich hingegen, einen eigenen Fäkalien-Kompost anzulegen.

Wie wird eine Komposttoilette richtig benutzt?

So unterschiedlich die einzelnen Varianten einer Komposttoilette auch sein mögen, eines haben alle Systeme gemein – sie kommen ohne Anschluss an das öffentliche Abwassersystem und ohne beziehungsweise mit kaum Wasser aus. Eine Spülung gibt es bei keinem Modell. Vielmehr werden Exkremente hier in Tanks oder anderen Behältern gesammelt.

Rein optisch erinnert eine Komposttoilette häufig an eine traditionelle Toilette. Die meisten Modelle haben eine Klobrille, einen Sitz und einen Klodeckel.

Und so einfach die Toiletten auch aufgebaut sind, so simpel ist auch die Nutzung der Komposttoilette: Nachdem Sie Ihr Geschäft erledigt haben, drücken Sie hier nicht auf einen Spülknopf, sondern streuen eine Schicht Einstreu aus einem Eimer über Ihre Exkremente. Bei einem separaten Urinauffangbehälter können Sie mit einem Spritzer Wasser nachspülen.  

Und auch die Entleerung der Toilette ist einfacher, als viele denken. Bei einem Großteil der Trenntoiletten ist ein Urinschlauch montiert. Hier wird der Urin in einen separaten Tank geleitet, die Feststoffe landen hingegen in einem Behälter.

Den Urin einer Komposttoilette können Sie, sofern dieser separat aufgefangen wurde, als Dünger verwenden, die Feststoffe der Toilette als Kompost.

Komposttoilette bauen – das benötigen Sie

Komposttoiletten können fertig gekauft werden. Alternativ können Sie die Toilette aber auch selbst bauen. Wir zeigen Ihnen, wie es geht:

Benötigtes Material:

  • Trenneinsatz für die Trenntoilette (auch Urinabscheider genannt), erhältlich im Baumarkt oder im Internet
  • Kanister zum Auffangen von Urin
  • Eimer für feste Stoffe
  • Schlauch
  • Behälter für Einstreu mit Abdeckung
  • Mehrere Kanthölzer der Größe 40 x 80 mm
  • Dachlatten oder Reste davon in der Größe 24 x 48 mm
  • Holzdielen
  • OSB-Platten
  • Vier Scharniere
  • Türknauf
  • Schrauben
  • Zollstock
  • Schreinerwinkel
  • Bleistift
  • Stichsäge
  • Akkubohrer
  • Gummihammer
  • Winkelplatte

Komposttoilette bauen – Schritt für Schritt

  1. Ausmessen: Sofern Sie bereits über einen Raum für die Toilette verfügen, beginnen Sie im ersten Schritt damit, den Rahmen für die Toilette auszumessen. Bedenken Sie dabei, dass Eimer und Kanister unter dem Sitz Platz haben müssen und Sie trotzdem noch bequem sitzen müssen.
  2. Materialien zusägen: Sägen Sie nun Kanthölzer, OSB-Platten und Holzdielen gemäß der zuvor vorgenommenen Abmessung zurecht. Die Kanthölzer bilden hier den Rahmen der Trenntoilette, die OSB-Platten und Holzdielen die Abdeckung der Wände.
  3. Rahmen aufbauen: Nun geht es daran, den Rahmen mit Schrauben zusammenzuschrauben und ihn an der Wand beziehungsweise am Boden zu fixieren. Beachten Sie dabei, dass Sie auf der Vorderseite noch eine Tür einbauen müssen, um Kiste und Eimer herausnehmen zu können.  
  4. Die Verkleidung: Im nächsten Schritt verkleiden Sie den Rahmen der Trenntoilette mit den zugeschnittenen OSB-Platten. Befestigen Sie dann eine zusätzliche Platte oder Holzdielen darauf.
  5. Anpassen der Einsätze: Jetzt geht es an das Herzstück der Komposttoilette – den Toilettensitz. Messen Sie also nochmals nach, wo genau die Klobrille und der Klodeckel hinkommen und sägen Sie ein Loch in der entsprechenden Form aus. Zusätzlich können Sie eine Öffnung für ein Einstreu-Lager ausschneiden und hier später einen Deckel befestigen. Montiere dann als erstes den Trenneinsatz, dann die Klobrille und den Klodeckel mit dem Akkuschrauber.
  6. Eimer und Kanister: Nun stellen sie einen Eimer unter das Loch und befestigen einen Schlauch am Urinabscheider, der direkt zum Kanister führt. Füllen Sie einen Eimer mit Rindenmulch und stellen ihn neben die Toilette.  

Was kostet eine Komposttoilette?

Eine kleine Komposttoilette ohne Urinabtrennung erhalten Sie bereits zu Preisen ab 200,- Euro. Größere Modelle mit Lüftung sind hier deutlich teurer. Sie kosten schnell 1.000,- Euro oder mehr.

Was sagen Komposttoilette Erfahrungen?

Hier scheiden sich die Geister. Während es echte Fans der ökologischen Toilettenvariante gibt, finden sich online mindestens genauso viele Erfahrungen von Usern, die mit einer Komposttoilette leider so gar nicht warm werden.

Jasmin ist eine Expertin für Garten-, Balkon- und Terrassenmöbel sowie für kinderfreundliche Gartengestaltung bei Gartenpanda.de. Sie hilft unseren Lesern, gemütliche und funktionale Outdoor-Bereiche zu schaffen, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch kindgerecht sind.

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