Laub rechen oder liegen lassen?: Hilfreiche Tipps für Gärtner und Grundstücksbesitzer

Jedes Jahr im Herbst ereignet sich in unseren Breiten ein grandioses Naturschauspiel. Die Blätter der Laubbäume verfärben sich und fallen früher oder später zu Boden. Kinder, Romantiker und Künstler freuen sich über das bunte Herbstlaub, manche Kleingärtner und Grundstücksbesitzer kann es zum Verzweifeln bringen.  Eine hundertjährige Rotbuche hat unter idealen Umständen ca. 800.000 Blätter und ein hochstämmigen Obstbaum bis zu 100.000. 

Wohin mit all dem Laub? Die Frage stellt sich Jahr für Jahr aufs Neue. Eine allgemeingültige Antwort gibt es nicht, da es je nach den Umständen manchmal besser ist, das Laub liegenzulassen, mitunter muss es auch entfernt werden. 

Wo lässt du das Laub besser liegen?

Nicht immer ist es angebracht, selbst das kleinste Blättchen zu entfernen und deinen Garten in einen gepflegten Schlosspark à la Windsor Castle zu verwandeln. An bestimmten Stellen ist es am besten, das Laub einfach liegenzulassen. 

Das trifft beispielsweise auf folgende Orte zu:

  • Blumen- und Gemüsebeete
  • unter Bäumen 
  • Staudenbeete

An diesen Stellen hat Laub einen positiven Effekt. Die abgestorbenen Blätter sind organisches Material, das einem natürlichen Zersetzungsprozess unterliegt. 

Es versorgt den Boden auf natürliche Art und Weise mit Nährstoffen und macht eine zusätzliche Düngung überflüssig. Eine dicke Laubschicht bildet zudem eine natürliche Frostschutzdecke. 

Wenn du bei einem Spaziergang durch den Winterwald den Schnee beiseite geschoben  hast, wirst du feststellen, dass der Boden unter dem Schnee und dem Laub fast gar nicht gefroren ist, weil er wie durch eine warme Decke vor den eisigen Temperaturen geschützt wird. 

Auf den Beeten im Garten hat Laub denselben Effekt. Unter Bäumen sollte Laub liegen bleiben, weil es bei seiner Zersetzung dem Boden die Nährstoffe zurückgibt. 

Abgesehen von seinem wärmenden Effekt speichert Laub große Mengen an Feuchtigkeit und verhindert, dass der Boden austrocknet. Nicht wenige Pflanzen leiden im Winter unter Wassermangel. 

Wo Laub nicht liegen bleiben sollte oder darf

Wenn es auch bequem und oft auch richtig ist, Falllaub einfach liegen zu lassen, gibt es doch Stellen, von denen es entfernt werden muss. 

Rasenflächen

An erster Stelle ist hier der Rasen zu nennen. Außer unter tiefem Schnee und bei großer Kälte wächst Gras das ganze Jahr über, wenn auch im Winter langsamer als im Sommer. 

Dazu benötigt es Licht und frische Luft. Liegt eine dicke Laubschicht auf dem Rasen, werden die Graspflanzen von beiden Wachstumsfaktoren abgeschnitten. Das Gras verfärbt sich unter dem Laub stellenweise gelb und stirbt ab. 

Da Laub viel Feuchtigkeit speichert, kann das Gras sogar schimmeln. Das Ergebnis zeigt sich im Frühjahr. 

Im Rasen bilden sich kahle Stellen und Moos breitet sich aus. Wenn du Wert auf einen dichten, gepflegten Rasen legst, solltest du das Laub daher immer entfernen. 

Was tun mit dem Falllaub vom Rasen?

Du solltest es keinesfalls entsorgen, weil es ein wertvoller natürlicher Rohstoff ist. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) rät dazu, in einer oder zwei geschützten Ecken im Garten Laubhaufen anzulegen. 

Dort können Igel, Erdkröten, Spitzmäuse, Salamander und andere Kleintiere überwintern. Gleichzeitig zersetzen sich die Laubhaufen langsam und werden zu Kompost. 

Du kannst Falllaub aus deinem Garten auch direkt kompostieren. Das geht so:

  • Du wartest ein paar ruhige, sonnige Tage ab und breitest das Laub auf dem Rasen aus, um es zu trocknen.
  • Das trockene Laub füllst du in luftdurchlässige Säcke und lagerst sie an einem trockenen, geschützten Ort.
  • Wenn du Küchenabfälle und Grünschnitt auf den Komposthaufen wirfst, mischst du das trockene Laub darunter. Es absorbiert überschüssige Feuchtigkeit und steigert das Tempo der Kompostierung. 

Was tun mit dem Falllaub von Einfahrten und Gehwegen?

Laub, das dort längere Zeit liegt, verwandelt sich durch Regen und Schnee bald in eine schmierige Schicht, die Unfälle verursachen kann. Grundstücksbesitzer sind darum verpflichtet, öffentliche Gehwege an ihren Grundstücksgrenzen zu räumen. 

Damit ist nicht nur das Räumen von Schnee und Eis, sondern auch von Falllaub gemeint. Im Interesse der Sicherheit solltest du private Wege und Einfahrten ebenfalls räumen.

Achtung
Die Räumpflicht besteht auch dann, wenn das Laub von öffentlichen Bäumen oder vom Nachbargrundstück stammt!  Verstöße gegen die Räumpflicht können mit Ordnungsstrafen geahndet werden und Forderungen nach Schadensersatz und Schmerzensgeld nach sich ziehen.

Wohin mit dem Laub?

Es gehört nicht auf den Kompost, weil es mit Schadstoffen kontaminiert sein kann. Geringe Mengen können in der Biotonne entsorgt werden. 

Viele Gemeinden richten im Herbst Sammelstellen für Laub ein, wo es kostenlos abgeliefert werden kann. Auch Wertstoffhöfe nehmen Laub als Gartenabfall an. 

Im Restmüll oder in der Papiertonne hat Laub nichts zu suchen. Das Verbrennen von Laub ist verboten! 

Zusammenfassung

Laub in deinem Garten ist ein wertvolles Material, das als Dünger und natürlicher Kälteschutz genutzt werden kann. Außer auf dem Rasen oder auf Wegen musst du es nicht entfernen, sondern kannst es ruhig liegen lassen. 

Auf Gehwegen muss Laub dagegen geräumt werden. Dazu bist du gesetzlich verpflichtet. Weil Laub von Straßen mit Schadstoffen kontaminiert sein könnte, eignet es sich nicht zum Kompostieren, sondern muss entsorgt werden. 

Jan ist ein Gartenliebhaber, der seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Er ist Experte für alles, was mit Gartenbau zu tun hat, und liebt es, sein Wissen mit anderen zu teilen. Wenn Jan nicht gerade schreibt oder ein gutes Buch liest, kann man Jan in seinem Garten antreffen, wo er sich um seine Pflanzen und Blumen kümmert.

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