Laub richtig kompostieren: Die 4 besten Tipps

Wusstest du, dass ein einziger hochstämmiger Obstbaum bis zu 100.000 Blätter tragen kann? Selbst wenn dir dieser Fakt unbekannt gewesen sein sollte, merkst du spätestens im Herbst, dass es wahr ist, wenn die Blätter fallen. Wohin mit all dem Laub? Klar kannst du es entsorgen, aber Laub lässt sich auch kompostieren. Wie das geht, erfährst du in diesem Ratgeber. 

Laub ist nicht gleich Laub

Die einzelnen Baumarten unterscheiden sich stark voneinander. Einige sind gut als Bauholz geeignet, andere ergeben gutes Brennholz, während wieder andere sich zur Herstellung von Möbeln oder Skulpturen eignen. 

Mit dem Laub der Bäume ist es nicht anders. Verschiedene Blätter eignen sich unterschiedlich gut zur Kompostierung. 

Folgende Baumarten haben gut kompostierbare Blätter:

  • Obstgehölze wie Apfel, Kirsche, Pflaume
  • Blüten- und Beerensträucher
  • Ahorn
  • Linde
  • Eberesche
  • Hainbuche 
  • Esche 

Aus diesen Blättern lässt sich innerhalb eines Jahres fertiger Kompost herstellen. 

Es gibt auch Bäume, deren Blätter sich nur schwer zersetzen. Dazu gehören:

  • Eiche
  • Buche
  • Nussbäume
  • Kastanien 
  • Pappeln
  • Platanen

Nicht nur, dass sie sich sehr langsam zersetzen, sie geben beim Verrotten sogar Stoffe ab, die den Kleinlebewesen schaden, die für die Kompostierung zuständig sind. 

Die Blätter dieser Baumarten gehören deshalb keinesfalls auf den Kompost, sondern sollten entsorgt werden. 

Tipp #1: Laub kompostieren auf dem gewöhnlichen Komposthaufen 

Am einfachsten lässt sich Laub kompostieren, wenn man es auf den normalen Komposthaufen wirft, zusammen mit anderen Gartenabfällen und Küchenabfällen. Damit das klappt, muss man aber ein paar Dinge beachten. 

Im Vergleich zu anderen organischen Abfällen ist Falllaub relativ nährstoffarm, weil die Bäume das Laub erst abwerfen, nachdem sie ihm den größten Teil der Nährstoffe entzogen haben. Deshalb sollte der Anteil von Laub im Mischkompost 20 Prozent nicht übersteigen. 

Du musst auch beachten, dass Laub zum größten Teil aus Kohlenstoff besteht. Für eine gute Komposterde benötigt man aber auch organisches Material, das viel Stickstoff enthält. 

Im Garten eignet sich dafür Grünschnitt am besten. Das frisch gemähte Gras enthält viel Stickstoff. Im richtigen Verhältnis mit Laub gemischt, bekommst du ein ideales Substrat für Komposterde. 

Du kannst auch Steinmehl oder Hornmehl unter das Laub mischen. Das sind ebenfalls gute Stickstoffquellen. 

Tipp #2: Laubkomposter anlegen – die Vorteile

Fällt in deinem Garten viel geeignetes Laub an, lohnt es sich, einen Laubkomposter anzulegen. Dort wird der Kompost ausschließlich aus Laub gewonnen. 

Laubkompost wird von Gärtnern besonders geschätzt, weil er eine Reihe positiver Eigenschaften besitzt:

  • Laubkompost ist besonders feinkrümelig und locker
  • Das Substrat ist nahezu frei von Unkrautsamen und Wurzelresten 
  • Das Substrat besteht fast nur aus gesunden Pflanzenteilen 

Der einzige Nachteil von Laubkompost besteht darin, dass er mindestens 1 – 2 Jahre bis zur Reife benötigt. 

Tipp #3: Wie stellt man Laubkompost her?

Das ist im Grunde genommen relativ einfach. Am besten eignet sich ein Metallkomposter aus Maschendraht. 

Der Komposter wird auf den Rasen gesetzt und als unterste Lage wird eine Schicht Laub eingefüllt. Darauf kommt eine dünne Lage Komposterde als Starter für die Kompostierung. 

Alternativ eignet sich auch Kompoststarter. Die Kompostierung wird durch Kompostwürmer beschleunigt, sie sind aber nicht unbedingt notwendig. 

Darauf kommt wieder eine Schicht Laub. Wichtig ist, das Laub nicht pur zu verwenden, sondern mit stickstoffhaltigen Materialien zu mischen. Dafür eignet sich:

  • Grünschnitt
  • Hornspäne
  • Brennesseljauche 
  • Kuh- oder Pferdemist 
  • etwas Kalk, der verhindert, dass der pH-Wert des Substrats zu hoch steigt. 

Tipp #4: Tipps zur Herstellung von Laubkompost

Vor der Kompostierung sollte das Laub zerkleinert werden, weil es sich dann schneller zersetzt. Ein Laubsauger mit Häcksler eignet sich dafür ausgezeichnet. 

Wähle einen Komposter mit großen Maschen oder baue ihn selbst aus Brettern. Das frische Laub wird von Igeln und Kröten gern als Winterquartier genutzt, da es Schutz bietet und bei der Kompostierung Wärme entsteht. 

Du musst dir keine Sorgen um Ratten oder Mäuse machen, da die Nager an reinem Laubkompost kein Interesse haben. 

Achte darauf, dass der Kompost ausreichend feucht, aber nicht nass ist. Nötigenfalls musst du ihn ab und gießen. 

Ob der Laubkompost reif zur Verwendung im Garten ist, erkennst du mit dem Kressetest. Der geht so:

Du gibst etwas Laubkompost in ein flaches Gefäß und verteilst Kressesamen auf der Oberfläche, den du leicht andrückst. Das ganze kultiviert du bei Zimmertemperatur.

Geht der Kressesamen auf und entwickeln sich grüne, kräftige Blätter, ist der Laubkompost fertig und kann im Garten verwendet werden. Er eignet sich vorzüglich zur Anzucht und für Jungpflanzen. 

Jan ist ein Gartenliebhaber, der seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Er ist Experte für alles, was mit Gartenbau zu tun hat, und liebt es, sein Wissen mit anderen zu teilen. Wenn Jan nicht gerade schreibt oder ein gutes Buch liest, kann man Jan in seinem Garten antreffen, wo er sich um seine Pflanzen und Blumen kümmert.

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