Mückenlarven im Teich – wie wird man sie los?

Teichbesitzer kennen das: Am Abend oder am Wochenende möchte man gerne ausspannen und ein paar schöne Stunden am Wasser genießen. Doch bestimmte Plagegeister vermiesen den Aufenthalt am Gartenteich: Mücken. Als langjähriger Landschaftsgärtner wurde ich mit diesem Problem oftmals konfrontiert und weiß, wie man es lösen kann. Warum Mückenlarven im Teich sind, wie man sie bekämpft oder wie man verhindert, dass Mückenlarven in den Teich kommen, das soll in diesem Beitrag behandelt werden.

Warum sind Mückenlarven im Teich?

Ein Gartenteich ist als stehendes Gewässer die ideale Brutstätte für Mückenlarven oder auch Libellenlarven, die sogar schädlich sein können. Mücken und Libellen legen ihre Eier in stille und stehende Gewässer wie Teiche oder Regentonnen ab. Zur Ansiedlung und Eiablage benötigen die Mücken eine Wassertemperatur von mindestens 15 Grad Celsius. Diese Temperatur erreichen Gartenteiche meistens bereits Mitte Mai.

In unseren Breiten ist die Stechmücke die häufigste Zeckenart. Findet die Mücke ein stehendes Wasser und einen sicheren und ruhigen Platz, legt sie ihre Eier direkt auf der Wasseroberfläche ab, aus denen sich nach drei bis vier Wochen die Larven bilden. Nach der vierten Häutung wird aus der Larve eine Puppe, nachdem sie aus dem Ei geschlüpft ist und nach 3 bis 5 Tagen ist die Mücke fertig.

Die Vermehrung der Mücken geht rasend schnell, denn jede geschlüpfte weibliche Mücke legt 100 bis 200 Eier. Die Paarungszeit und damit die Vermehrung erfolgt von März bis Oktober. Da die Mückenweibchen sehr robust sind, können sie an geschützten Plätzen überwintern, um im kommenden Frühjahr ihre Fortpflanzung fortzusetzen.

Die Wasserqualität oder Art des Gartenteichs spielen für die Eiablage keine Rolle, da sich Mücken sowohl an bewachsenen oder klaren Gewässern wohlfühlen.

Wie erkenne ich eine Mückenlarve?

Gerade ein neu angelegter Gartenteich zieht sehr schnell ungebetene Bewohner an. Bei für sie guten Bedingungen vermehren sie sich rasch und werden schnell zur Plage. In stehenden Gewässern wie Teichen lebt eine Vielzahl unterschiedlichster Käfer- und Insektenlarven. Zu den schädlichen Larven gehören die der Mücken, Köcherfliegen, Gelbrandkäfer, Seerosenblattkäfer, Rückenschwimmer, Wasserskorpion und eingeschränkt die der Libellen. Nützlinge sind Schmetterlinge, Schlammfliegen oder Sumpfschnaken.

Für den Laien ist es praktisch unmöglich, die Insekten der verschiedenen Arten im Larvenstadium voneinander zu unterscheiden. Für den Teichbesitzer ist das kein Beinbruch, denn er sollte lediglich die Larven von Libellen und Mücken erkennen, da er hauptsächlich gegen diese vorgehen sollte.

Eine Mückenlarve erkennt man leicht an ihrem kleinen schwarzen Körper und den zuckenden Bewegungen – das hat wohl jeder schon gesehen. Den Kopf hält die Mückenlarve dabei unter Wasser, bei drohender Gefahr taucht sie unter oder versteckt sich zwischen den Pflanzen im Teich. Abhängig von der Art wird die Larve der heimischen Stechmücke zwischen 6 und 11 Millimeter groß.

Dagegen haben Libellenlarven eine Naht, die sich beim Häuten und auch beim Schlüpfen öffnet. Sie reicht vom Ansatz der Flügelscheide über das vorderste Segment des Brustbereiches bis zur Stirn und verläuft dann seitwärts über die Augen.

Wer es genau wissen und auf Nummer sicher gehen möchte, lässt die Larven von einem Experten bestimmen.

Wovon ernähren sich Mückenlarven im Teich?

Die Larve der Stechmücke ernährt sich In ihren vier Entwicklungsstadien von organischem Material, das sie aus dem Wasser filtert. Die Larven fressen zudem die Oberflächen von abfaulenden und vermodernden Pflanzen und Laub ab.

Mückenlarven im Teich – wie wird man sie los?

Wer Mücken am und im Gartenteich loswerden möchte, muss an die Ursache gehen und die Larven bekämpfen. Der erste Schritt ist, die Mückenlarven auf dem Wasser sofort abzufischen, sobald man sie entdeckt. Dazu eignet sich ein Kescher, der langsam mit langen Bahnen durchs Wasser gezogen wird. So verhindert man, dass man ihn zum Umdrehen herausnehmen muss.

Der Kescher wird dann bis zu drei Viertel seiner Länge langsam ins Wasser getaucht, um abtauchende Larven zu erwischen. Im nächsten Schritt wird der Kescher zügig durchs Wasser gezogen, ohne zu stoppen. Muss bei einem Richtungswechsel doch angehalten werden, müssen die eingefangenen Larven in einem Plastikbeutel entsorgt werden.

Weil beim Abfischen einige Larven untertauchen, wird das Abfischen nach etwa 3 bis 4 Stunden wiederholt, bis die Mückenlarven wieder aufgetaucht sind. Die Zwischenräume von Teichbepflanzungen dürfen beim Abfischen nicht ausgelassen werden.

Fleischfressende Fische, aber auch manche Pflanzen sind ebenfalls ein gutes Mittel gegen Mückenlarven. Gute Larven Fresser sind neben dem Goldfisch und der Goldorfe zum Beispiel Elritze, Rotauge, Rotfeder oder Schneiderkarpfen. Wer diese Fische im Teich hält, hat normalerweise kein Problem mit Mückenlarven. Allerdings helfen diese Fische gegen Mücken wenig, denn nur selten fangen sie dicht über dem Wasser fliegende Insekten.

Die Libelle ist der größte natürliche Fressfeind von Mückenlarven. Weil Libellen jedoch immer seltener werden, wird man Mückenlarven nur mithilfe Libellen kaum los, wenn sie in der Nähe des Teiches keinen passenden Lebensraum finden. Pflanzen, an denen sich Libellen gerne ansiedeln und dort auf Futtersuche gehen, sind beispielsweise Seerosen, Schilfgewächse, Hornkraut oder Ähriges Tausendblatt.

Schwimmschläuche sind fleischfressende Pflanzen, die anstelle von Wurzeln ein umfassendes und weit ausgebreitetes Geflecht an Fangorganen haben und sich von Kleinorganismen und Mückenlarven ernähren.

Unser Rat

Mückenlarven lassen sich in der Regel gut bekämpfen. Neben dem manuellen Abfischen eignen sich bestimmte Fische sowie Libellen oder Wasserpflanzen dazu, die Larven loszuwerden. Es gibt zudem chemische Mittel, sogenannten Biozide. Spezielle Biozide, wie Bacillus thuringiensis israelensis, werden schon seit vielen Jahren in tropischen und subtropischen Gebieten eingesetzt. Das Bazillus wird in unseren Breiten gegen Stechmückenlarven angewandt, allerdings lassen sich die Larven nicht komplett eliminieren, da die Wirkungsdauer des Bazillus auf wenige Wochen begrenzt ist.

Dagegen vertreiben Mückenspiralen und Räucherstäbchen die Mücken über Duftstoffe. Nach dem Anzünden verströmt der entstehende Rauch den Duft und die Inhaltsstoffe. Wirksam sind diese Mittel nur bedingt und kurzfristig, wenn der Gartenteich nicht so präpariert wird, dass die Eiablage auf der Wasseroberfläche verhindert wird, zum Beispiel mit einem über den Teich gespannten Moskitonetz. Denn der Wirkungsradius ist meist so klein, dass die Mücken in der Nähe des Teichs bleiben.

Um die Mücken an der Eiablage zu hindern, muss das Teichwasser ständig in Bewegung sein. Hierzu sind entweder ein Bachlauf oder Wasserspiele gut geeignet. Ideal ist eine Teichpumpe, die das Wasser 24 Stunden lang in Bewegung hält und in Kombination mit einer Filteranlage das Teichwasser reinigt.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

Teilen:

Newsletter abonnieren & Preise gewinnen.

Abonniere jetzt unseren Newsletter und sichere dir sich die Chance, exklusive Testprodukte zu gewinnen.

Kostenlose Gewinnspiele
Rabatte & Gutscheine
Im Wert von bis zu 1000€

Schreibe einen Kommentar