Quecke durch Mähen bekämpfen

Die Quecke ist ein ausdauerndes Ährengras, das auch Kriechquecke oder Gemeinde Quecke genannt wird. Gemein ist hierbei zutreffend, wobei der Begriff in der Botanik für gewöhnlich steht. Die Quecke ist so gemein und ausdauernd, dass es eine Herausforderung ist, sie aus dem Garten zu verbannen. Kein Wunder, dass der Name Quecke aus dem Wort zählebig entstanden ist.

Kann man Quecke mit dem Rasenmäher bekämpfen?

Die gute Nachricht zuerst: Quecke wird man mit einem Rasenmäher wieder los. Die schlechte Nachricht: Es wird tatsächlich ein bis 2 Jahre dauern, bis durch kontinuierliches Mähen das Unkraut aus dem Rasen verschwindet. Weil die Quecke als Ährengras und Süßgras eng verwandt mit dem Kulturrasen ist, ist die chemische Keule keine gute Idee, denn der Unkrautvernichter kann die beiden verschiedenen Gräser nicht unterscheiden.

Woraus besteht ein Rasen?

Rasen ist ein Gemisch aus unterschiedlichen Gräsern und verschiedenen Pflanzen. Die jeweiligen Gräser haben unterschiedliche Eigenschaften, beispielsweise in der Farbe, Wuchsstärke oder auch an Pflegeansprüchen. Bei einem möglichst optimalen Rasen kommt es daher je nach Verwendung auf die passende Mischung und Zusammensetzung an.

Beim deutschen Bundessortenamt sind rund 350 verschiedene Rasengräser gelistet, die speziell zur Rasennutzung gezüchtet werden. Pro Jahr kommen einige Dutzend neue Grassorten hinzu. Zu den drei bedeutendsten Grasarten zählen Wiesenrispe, Rotschwingel und deutsches Weidelgras. Nahezu 90 Prozent der gelisteten Grassorten haben ihren Ursprung in diesem Trio im Süßgras. Auch die Quecke gehört dummerweise zu den Süßgräsern.

Welche Pflanze ist die Quecke?

Die Quecke gehört als wohl bekanntestes Ährengras zur Pflanzengattung der Süßgräser. Weltweit existieren in den gemäßigten Breiten rund 200 verschiedenen Arten, von denen allerdings nur eine Handvoll den Gärtner in unseren Regionen plagen. Konkret handelt es sich um die Gemeine oder Gewöhnliche Quecke – auch Kriechquecke – sowie um die Hundsquecke. In Norddeutschland breiten sich überdies die Strand- und die Dünenquecke in fremden Gärten aus.

Wie breitet sich Quecke im Rasen aus?    

Vor allem die Quecken, die man im Garten hat, breiten sich über ihr Wurzelwerk extrem schnell aus. Sie bilden sogenannte Rhizome, Sprossachsen, aus, die dicht über dem Boden oder unterirdisch ein dichtes Geflecht und weitverbreitetes System bilden.

Aus den Rhizomen können neue Sprossen wachsen, was die Ausbreitung beschleunigt und die Bekämpfung sehr erschwert. Denn ein abgetrenntes Rhizom kann an beiden Enden im Handumdrehen zwei neue Sprossen bilden. Daher ist es keine gute Idee, den Garten bei Queckenbefall umzugraben, weil sich das Gras dadurch nur noch rascher verteilt. Zudem reichen die Wurzeln teilweise bis in eine Tiefe von 80 Zentimetern.

Die Quecke verbreitet sich ebenfalls über ihre Samen. Regelmäßiges Mähen verhindert, dass sich Blütenstände bilden und Samen entwickeln können. Dies trifft übrigens auch auf das normale Gras zu. Der regelmäßige Schnitt verhindert Blütenstände, die dem Rasen Nährstoffe entziehen und Widerstandsfähigkeit nehmen.  

Wie wird Quecke mit dem Rasenmäher bekämpft?

Ein Rasenmäher ist tatsächlich das beste Mittel, um der Quecke den Garaus zu machen. Optimal ist während der Hauptsaison ein mehrmaliger Schnitt in der Woche. Die Deutsche Rasengesellschaft empfiehlt sogar, dass das Grün am besten jeden Tag oder alle zwei Tage gemäht wird. Das stärkt einerseits den Rasen und schwächt andererseits die Quecke. Ideal ist in diesem Fall ein Mähroboter, der von allein zu vorgegebenen Zeiten mäht.

Das tägliche Mähen mit einem Rasenmäher (ohne Grasfangsack) oder Rasenroboter hat überdies den Vorteil, dass das Schnittgut liegen bleiben kann. Durch den Mulch gelangen geschätzt bis zu 40 Prozent der Nährstoffe wieder in den Boden zurück. Der Rasen wächst im Gegensatz zur Quecke stärker, die sich nicht mehr richtig ausbreiten kann und langfristig ganz verschwindet. Allerdings ist Geduld gefragt, denn es kann bis zu 2 Jahre dauern, bis die Quecke aus dem Rasen verdrängt wurde.

Welche Alternativen gegen Quecken gibt es zum Rasenmäher?

Unerwünscht eingewanderte Rasenunkräuter wie die Quecke vertragen es nicht, wenn ein Rasenmäher ständig über sie drüber rauscht. Sie werden stark geschwächt und vertrieben. Eine gute Rasenpflege ist jedoch ebenso wichtig, um die Quecke loszuwerden beziehungsweise ihr erst gar nicht die Möglichkeit zu geben, dass sie sich breit machen kann. Dazu gehört:

Möglichkeit #1: Gießen

Die Quecke siedelt sich gern im trockenen Boden und in Erdlöchern an. Dagegen hilft regelmäßiges und ausreichendes Gießen.

Möglichkeit #2: Düngen

Rasendünger sind speziell auf die Ansprüche der bei uns verwendeten Rasenmischungen ausgerichtet. Er stärkt daher den Rasen besser als eingewanderte Gräser, die nach und nach verdrängt werden. Leidet der Rasen unter Nährstoffmangel, können sich konkurrierende Eindringliche leichter durchsetzen.

Möglichkeit #3: Vertikutieren

Eine zusätzliche Hilfe, um die Quecke zu bekämpfen, ist das Vertikutieren.

Möglichkeit #4: Ausstechen

Haben sich erst wenige Pflanzen im Rasen breit gemacht, lassen sich die einzelnen Quecken mit einem Unkrautstecher oder einem langen Messer ausstechen. Dabei muss so viel Wurzelwerk wie möglich erwischt werden. Die entstandenen Lücken werden sofort mit einem speziellen Nachsaatrasen beziehungsweise mit Saatmischungen zur Rasenreparatur nachgesät.  

Möglichkeit #5: Rasenkantensteine

Rasenkantensteine verhindern als Barriere, dass sich das Wurzelwerk der Quecke ausbreitet.    

Möglichkeit #6: Folie

Hat sich die Quecke zu stark im Rasen ausgebreitet und auch nach regelmäßigem Mähen wird es nicht besser, hilft nur noch die Keule. Allerdings nicht in chemischer Form, sondern mit einer Folie, die wasser- und lichtundurchlässig ist. Mit der Folie wird rund 6 Monate lang die befallene Fläche abgedeckt, auf der sich dann zwar alle Pflanzen verabschieden. Jedoch lässt sich danach ein neuer Rasen anlegen. 

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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