Seinen eigenen Schwimmteich im Garten anzulegen, ist eine große Herausforderung, was ich als Landschaftsgärtner nur bestätigen kann. Das A und O ist eine gute Planung, anhand derer sich der Schwimmteich in 8 einfachen Schritten anlegen lässt.
Ob für den Schwimmteich eine Baugenehmigung erforderlich ist, richtet sich nach den Bestimmungen des jeweiligen Bundeslands. In der Regel wird eine Baugenehmigung erst ab einer Fläche von mehr als 100 Quadratmetern verlangt. Ab einer Wassertiefe von 150 Zentimetern ist immer eine Genehmigung erforderlich.
Zudem müssen verschiedene andere gesetzliche Bestimmungen und Normen wie Nachbarschaftsrecht oder Baumschutzverordnungen berücksichtigt werden, über die ein Fachbetrieb den besten Überblick hat.
Beim Schwimmteich taucht immer wieder die Frage auf, ob er für Fische geeignet ist. Technisch ist er das, aber aus hygienischen Gründen nicht zu empfehlen. Die Verunreinigungen der Tiere beeinträchtigen das biologische Gleichgewicht des Wassers und es werden sich Algen bilden. Darüber hinaus verursachen Menschen, die im Teichwasser baden, erheblichen Stress bei den Fischen, da sie das Teichbecken mit den Wasserpflanzen als natürliche Deckung benutzen und daher für ihren eigenen Rückzugsort halten.
Da es für einen Schwimmteich auch vorgegebene Wasserwerte gibt, die eingehalten werden müssen, schließt der Gesetzgeber damit schon aus, dass ein Becken mit Fischen gleichzeitig ein Schwimmteich ist.
Wie lege ich einen Schwimmteich an?
Einen Schwimmteich anzulegen, ist kein Hoppla-Hopp-Projekt. Voraussetzungen zum Gelingen und dass der Teich lange Jahre viel Freude bereitet, ist eine gute Planung. Mit den richtigen Maschinen, Werkzeugen, Geduld, ausreichend Platz und motivierten Helfern kann ein handwerklich begabter Gartenbesitzer seinen eigenen Schwimmteich bauen. Das Schöne am Schwimmteich ist, dass er sich individuell gestalten und dem Gesamtbild des Gartens anpassen lässt. Ein natürlicher Schwimmteich darf nicht mit einem Naturteich verwechselt werden.
Was ist der Unterschied zwischen einem Schwimmteich und einem Naturteich?
Der Unterschied zwischen einem Naturteich und einem Schwimmteich ist die Größe. Naturteiche sind meistens deutlich kleiner als Schwimmteiche.
Der klassische Schwimmteich ist in eine Schwimmzone und eine Regenerationszone für die Pflanzen eingeteilt. Eine Trennwand, die bis kurz unter die Wasseroberfläche reicht, verhindert, dass die Pflanzen in das Schwimmbecken hineinwachsen. Zugleich sorgt die bepflanzte Regenerationszone optisch für einen harmonischen Übergang zum Garten. Weil je nach Modell keine oder kaum Technik im Spiel ist, verbraucht der Schwimmteich nur wenig Energie.
Beide Varianten haben jedoch viele Pflanzen und Unterwasserpflanzen, die das Wasser reinigen. Fische haben dagegen in einem Schwimmteich nichts zu suchen.
Was kostet ein Schwimmteich?
Wer seinen eigenen Schwimmteich – in der Regel handelt es sich um einen Folienteich – anlegt, spart natürlich enorm viel Geld gegenüber dem Schwimmteichbau durch einen Profi. Da werden schnell 50.000 Euro und mehr fällig. Beim Schwimmteich Marke Eigenbau sollte man pro Quadratmeter zwischen 150 und 250 Euro rechnen. Ein 100 Quadratmeter großer Teich würde dann, je nach technischer Ausstattung, auf 15.000 bis 25.000 Euro kommen.
Was benötige ich zum Schwimmteich anlegen?
Neben handwerklichem Geschick, Ausdauer und Geduld sind folgende Geräte und Materialien zum Anlegen des Schwimmteiches notwendig:
Material | Kosten |
---|---|
Minibagger (Miete) | circa 100 Euro pro Tag + Kaution |
Rüttelplatte (Miete) | circa 45 Euro pro Tag + Kaution |
Teichfolie (PVC) | ab circa 2,50 Euro pro Quadratmeter |
Teichvlies (zweifach verlegen) | ab circa 1,50 Euro pro Quadratmeter |
Kies | ab circa 150 Euro pro Tonne |
Sand | ab circa 12,50 Euro pro Tonne |
Wasser (circa 100 Kubikmeter) | ab circa 120 Euro |
Wasserpflanzen | ab circa 150 bis 250 Euro |
Ansonsten werden noch die entsprechenden Werkzeuge und Materialien wie Holzpflöcke, Schaufel, Spaten, Wasserwaage, Maßband oder Schnur benötigt.
Schwimmteich anlegen in 8 einfachen Schritten [Anleitung]
Ob der Schwimmteich später funktioniert, hängt von mehreren Faktoren ab. Unter anderem von der Gartenlage, also ob die Fläche eben ist oder am Hang liegt. Auch die Bodenbeschaffenheit spielt eine Rolle – besteht der Boden aus Lehm, Sand oder Gestein? Überdies ist es wichtig, die Größe und Tiefe der Schwimmzone festzulegen und abzuklären, ob ein Minibagger überhaupt zur Baustelle gelangen kann. Sind die wichtigsten Punkte geklärt, lässt sich mit Teichfolie der Schwimmteich anlegen in 8 einfachen Schritten:
Schritt #1: Standort
Die richtige Lage für den Schwimmteich ist wichtig, damit sich das ökologische Gleichgewicht halten kann. Daher ist ein Platz direkt am Haus sinnvoll, wo der Teich dann teilweise im Schatten liegt. Eine immergrüne Hecke ist ebenfalls ein guter Schattenspender. Bäume sollten allerdings nicht direkt am künftigen Schwimmteich stehen. Herabfallendes Laub und Äste können auf den Boden des Teichs sinken und Faulgase und Faulschlamm bilden. Zu viele Nährstoffe im Wasser sowie ein zu sonniger Standort begünstigen das Wachstum von Algen und der Teich kann kippen.
Schritt #2: Größe
Lange wurde als Mindestgröße für einen Schwimmteich 100 Quadratmeter angegeben. Mittlerweile heißt es, dass je größer der Teich ist, desto besser ist er in der Lage, das biologische Gleichgewicht zu halten, damit das Wasser klar und sauber ist. Kleinere Schwimmteiche sollten daher mit einer zusätzlichen Filtertechnik ausgestattet werden.
Die richtige Größe ergibt sich zum einen durch den vorhandenen Platz, zum anderen aus den unterschiedlichen Tiefenzonen. Die Schwimmzone sollte möglichst groß sein und mindestens 150 Zentimeter tief sein, damit man auch richtig seine Bahnen ziehen kann.
Die Reinigung des Schwimmteiches erfolgt über die Regenerationszone, die ungefähr dieselbe Größe wie der Schwimmbereich hat. Die Regenerationszone ist wie bei einem normalen Gartenteich in die Uferzone, Sumpfzone, Flachwasserzone und Tiefwasserzone untergliedert. Die Regenerationszone ist für die Teichbepflanzung, die das Wasser reinigt, und muss mit der Schwimmzone verbunden sein.
Schritt #3: Aushub
Vor dem Aushub wird der Umriss des Schwimmteiches markiert. Das kann mit Sand, Holzpflöcken oder einem Gartenschlauch geschehen. Ebenso werden die verschiedenen Zonen markiert. Wichtig ist eine Kapillarsperre. Ein in der Regel 20 x 20 Zentimeter breiter und tiefer Graben rund um den Teich verhindert, dass einerseits Wasser aus dem Teich gelangt und dass andererseits Nährstoffe oder Verschmutzungen in den Schwimmteich gespült werden. Als Kapillarsperre sind auch Uferbänder geeignet.
Mit dem Bagger wird nun die Grube ausgehoben. Hier muss beachtet werden, dass unter die Folie noch eine gut 5 bis 10 Zentimeter starke Sandschicht kommt, die die Folie schützt.
Schritt #4: Folie einbauen
Anhand des Plans für den Schwimmteich lässt sich die Größe der benötigten Teichfolie gut berechnen. Anbieter von Teichfolien bieten hierzu sogar auf ihren Internetseiten Rechner an. Diese Anbieter verschweißen die einzelnen Folienbahnen in den meisten Fällen ohne zusätzliche Kosten und liefern sie auch an. Bei den Maßen sollte man immer noch einen Meter in der Länge und Breite dazugeben, da die Folie auch die Kapillarsperre bedecken muss.
Das Teichvlies dient zum Schutz vor Beschädigung der Folie durch spitze Steine oder Wurzelwerk und wird daher doppelt verlegt – einmal längs und einmal quer. Erst dann kommt die Folie.
Die Folie wird mithilfe von Verbundmatten mit einer dünnen Mörtelschicht überdeckt. Am besten verwendet man den Teichbau-Mörtel des Folienherstellers.
Schwimmteiche benötigen einen leichten Zugang und Ausstieg. Hierzu empfehle ich als Gartenbauingenieur eine gut begehbare Treppe, die am besten in einer Ecke oder einer Bucht platziert wird. Dazu wird die Mörtelschicht mit Rillen versehen, die den Einstieg rutschfester machen.
Schritt #5: Technik installieren
Bei kleineren Schwimmteichen, mit einer kleineren Regenerationszone, sollte eine Teichpumpe mit Filter installiert werden. Die Pumpe steht im Teich, der Filter außerhalb.
Schritt #6: Boden einfüllen
Der Schwimmteich und die Regenerationszone werden nun mit einer dünnen Schicht aus Kies und Sand bedeckt. Von zusätzlicher Teicherde rate ich als Landschaftsgärtner ab, da die Erde zu viele Nährstoffe ins Wasser einbringt und die Teichpflanzen ohnehin in Töpfen mit einem speziellen Substrat gezogen werden.
Schritt #7: Pflanzen einsetzen
Bei der Auswahl der Pflanzen sind deren Lebensräume zu berücksichtigen, sprich, in welcher Wassertiefe sie sich am wohlsten fühlen. Hierbei sind vor allem Sauerstoff produzierende Wasserpflanzen und Pflanzen, die starke Nährstoffzehrer sind, wichtig. Am Anfang werden zunächst weniger Pflanzen eingesetzt und beobachtet, wie sich der Teich entwickelt. Dann lässt sich immer noch nachpflanzen. Ziel ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Nährstoffaufnahme und Nährstoffverbrauch.
Schritt #8: Wasser einlassen
Im letzten Schritt wird der Schwimmteich befüllt. Mit dem Gartenschlauch ist das eine langwierige Prozedur. Daher bietet es sich an, nach Rücksprache mit den Stadtwerken den Teich über einen Hydranten zu befüllen. Das Wasser im Schwimmteich wird die ersten Tage trüb sein, aber von allein klar werden.
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