Teich kindersicher machen: 4 Möglichkeiten und Varianten

Teiche sind oft der Mittelpunkt in einem Garten. Erwachsene, aber auch Kinder halten sich gerne daran auf, wobei Kinder vom Wasser magisch angezogen werden. Dabei wird die Gefahr des Wassers oftmals unterschätzt, denn Ertrinken ist in Deutschland die zweithäufigste Todesursache von Kindern. So ertranken laut DLRG im Jahr 2022 insgesamt 20 Kinder im Alter bis zu zehn Jahren. Als erfahrener Gartenteichbauer erläutere ich im nachfolgenden Artikel ein paar Möglichkeiten, den Teich kindersicher zu machen und gehe auf die Pflichten von Gartenbesitzern, die einen Teich haben, ein.

Warum muss man den Teich kindersicher machen?

Für Kleinkinder ist Wasser besonders gefährlich. Sobald ihr Gesicht in kaltes Wasser eintaucht, schließt sich der Kehlkopf reflexartig und sie bekommen keine Luft mehr und ertrinken. Diesen Vorgang kennen die Fachleute als sogenanntes trockenes Ertrinken, denn die Kinder ersticken, ohne um sich zu schlagen. Damit das im eigenen Garten nicht passiert, sollten sich die Besitzer oder Mieter absichern, wenn er einen Teich oder ein Schwimmbad hat, da sie laut Gesetzgeber für den Zustand des Grundstücks verantwortlich sind – die Verkehrssicherungspflicht nach Paragraf 823 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Konkret bedeutet das, dass schadensersatzpflichtig ist, „wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig das Leben, den Kör­per, die Ge­sund­heit, die Frei­heit, das Ei­gen­tum oder ein sons­ti­ges Recht eines an­de­ren wi­der­recht­lich ver­letzt.“ Bei einem Unfall droht zudem ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung (Paragraf 229 Strafgesetzbuch).

Al­ler­dings sind nicht nur die Gar­ten­be­sit­zer in der Pflicht, son­dern auch die El­tern oder die Auf­sichts­pflich­ti­gen. Laut Recht­spre­chung müs­sen Klein­kin­der stän­dig be­auf­sich­tigt wer­den.

Bei der Planung an Kindersicherheit denken

Bereits beim Planen des Gartenteichs sollte man das Thema Kindersicherheit im Hinterkopf haben. Wo genügend Platz im Garten ist, werden die Uferzonen des Teiches großzügig  angelegt. Das Ufer sollte flach abfallen, damit Kinder nicht so schnell ins tiefere Wasser gelangen. Ein dicht bepflanzter Uferbereich hindert nicht nur Kinder daran, ins Wasser zu gehen, sondern ist auch noch ein optischer Blickfang.

Als Pflanzen für den Uferbereich eignen sich Rosen, Buchsbaum, Schilf oder Binsenkraut, wobei sich Kinder an letzteren notfalls festhalten können, wenn Rutschgefahr droht. Auch an größeren Natursteinen im Uferbereich können sich Kinder festhalten oder die Steine als Aufstehhilfe verwenden, wenn sie gestürzt sind. Generell sollten sich keine rutschigen Materialien wie Holz am Teichrand befinden.

Zusätzliche Sicherheit erreicht man, wenn der Teich auf einem Hügel angelegt wird, der für Kinder schwerer zugänglich ist.

Teich kindersicher machen: 4 Möglichkeiten

Bei der Kindersicherung gibt es mehrere Varianten, die sich sehr unterscheiden.

Möglichkeit #1: Baustahlgitter

Baustahlgitter oder spezielle Teichgitter werden normalerweise direkt unter der Wasseroberfläche angebracht. Wo Kleinkinder in der Nähe sind, ist das Gitter oberhalb der Wasserfläche die sichere Variante. Schließlich können kleine Kinder schon ertrinken, wenn das Wasser nur wenige Zentimeter tief ist.

Zwar lassen sich mit den Matten die Fische weiterhin problemlos füttern, aber die Pflege des Teichs, wie das Zurückschneiden von Pflanzen, wird deutlich erschwert.

Möglichkeit #2: Mauer

Eine Mauer ist besonders effektiv und beständig. Außerdem kann sie kreativ in die Gartengestaltung eingebunden werden, zum Beispiel, indem man eine Sitzgelegenheit baut oder die Mauer mit Pflanzen verschönert. Die Mauer sollte immer so hoch sein, dass Kleinkinder nicht darüber steigen können, weshalb sie nicht einmal besonders hoch sein muss. Da die Mauer durchgängig ist, können die Kinder auch nirgendwo durchschlüpfen. Wer möchte, baut ein ausreichend hohes und gesichertes Gartentor ein.

Möglichkeit #3: Zaun

Der klassische Zaun ist die sicherste Variante des Gartenteichschutzes. Die Kinder gelangen nicht ans Wasser, können dennoch den Teich beobachten, ohne ständig im Auge behalten zu werden. Schnell und preiswert lässt sich das Gewässer mit einem Maschendrahtzaun sichern. Maschendrahtzäune sind gebrauchsfertig, inklusive Zubehör erhältlich und lassen sich in wenigen Stunden anbringen.

Optisch attraktiver, aber nicht zwingend sicher, ist ein Steckzaun. Die Montage ist einfach, die Pfähle müssen nicht einbetoniert werden, sondern werden einfach in den Boden gesteckt und mit einem Hammer fixiert. Steckzäune gibt es in verschiedenen Varianten. Es sollte sich dabei möglichst um geschlossene Zaunfelder handeln. Steckzäune, die nur über Seile miteinander verbunden sind, sind nicht zu empfehlen. Ein Steckzaun ist nicht uneingeschränkt sicher wie ein Maschendrahtzaun und ist zudem wesentlich teurer.

Möglichkeit #4: Bewegungsmelder

Bewegungsmelder werden auf einer Schwimminsel im Teich montiert. Sobald eine starke Wellenbewegung im Teich verzeichnet wird, schlägt der Melder Alarm. Ein Nachteil ist, dass der Alarm erst ausgelöst wird, wenn ein Kind bereits ins Wasser gefallen ist. Dann kann es schon zu spät sein. Deshalb ist ein Bewegungsmelder nur als zusätzliche Sicherheitsvorkehrung zu sehen. Melder eignen sich auch nicht, wenn sich Wasserspiele im Teich befinden.

Unser Rat

Um seinen Gartenteich kindersicher zu machen, gibt es einige Möglichkeiten, wobei man schon bei der Planung vorsorgen kann. Ein flaches Ufer zum Beispiel verringert die Stolpergefahr und erleichtert es einem Kind, auch mit eigener Kraft wieder aus dem Teich zu kommen. Raue und größere Steine am Ufer können dann noch dabei helfen, dass sich das Kind selbst aus dem Wasser zieht. 

Flache Teiche, die keine Fische haben, lassen sich einfach in einen Wasserspielplatz umwandeln. Hierzu wird das Wasser so weit abgelassen, dass nur noch ein kleiner Bachlauf übrig bleibt und die Kinder im seichten Wasser gefahrlos planschen können.

Größere Teiche lassen sich durch das Aufschütten von Steinen kindgerecht gestalten. Wird der Teich bis auf wenige Zentimeter mit Kies aufgefüllt, entsteht eine gefahrlose natürliche Badestelle. Sind die Kinder größer geworden, kann der Kies einfach wieder entfernt werden und der Gartenteich wird wieder wie gewohnt genutzt.

Als Teichexperte rate ich dringend davon ab, den Teich mit Netzen kindersicher machen zu wollen. Die Netze lassen sich zwar einfach anbringen, können aber selten so fest verspannt werden, dass sie das Gewicht eines Kindes beim Sturz auch wirklich tragen können. Die Heringe oder Bodenverankerungen können beim Sturz herausgerissen werden, das Kind verheddert sich im Netz und kann sich selbstständig selten befreien. Netze eignen sich daher lediglich dazu, Herbstlaub vom Wasser fernzuhalten.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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