Der eine oder andere Teichbesitzer dürfte es schon einmal erlebt haben, dass der Gartenteich quasi über Nacht trüb geworden ist. Als Garten- und Landschaftsbauer sieht man solche Teiche mit grünem oder trübem Wasser immer wieder. Das ist allerdings kein Weltuntergang, denn mit den richtigen Pflanzen im Teich wird das Wasser wieder klar beziehungsweise trübt es erst gar nicht ein. Warum das so ist und welche Pflanzen das Teichwasser reinigen, soll im folgenden Artikel erklärt werden.
Schwimmblattpflanzen für den Teich
Mit ihren großen Blättern beschatten Schwimmblattpflanzen wie die Seerose den Teich und absorbieren Schadstoffe. Das Teichwasser dient Fischen als Schutz und schützt das Wasser vor einer Erwärmung. Bei kleineren Teichen reicht ein Exemplar einer Schwimmblattpflanze oft schon aus.
Dichtblättrige Wasserpest (Argentinische Wasserpest)
Da die Wasserpest sehr viel Fotosynthese betreibt, ist sie eine ideale Pflanze gegen Algen im Teich und für sauberes Wasser.
Die Bezeichnung der Wasserpest, die bis zu einem Meter hoch werden kann, ist irreführend, denn die Pflanze eignet sich wunderbar zur Algenbekämpfung. Vor allem der Blaualge macht sie den Garaus. Die Wasserpest lebt entweder im Teichboden oder schwimmt frei im Wasser.
Gewöhnliches Quellmoos
Außerhalb von Gartenteichen wächst das Quellmoos in Wassertiefen von bis zu zehn Metern. Aber auch ein Gartenteich bietet den Sauerstoffpflanzen gute Bedingungen zur Algenbekämpfung. Voraussetzung ist jedoch, dass nur eine leichte Wasserbewegung vorhanden ist. Stehende Gewässer sind eher untypisch für die Teichpflanzen.
Im Jahr 2006 wurde das Quellmoos zum Moos des Jahres gekürt, da es eine ganzjährige wasserreinigende Wirkung hat und Sauerstoff produziert.
Igelkolben
Der Ästige Igelkolben ist frosthart, relativ pflegeleicht und ist unerfahrenen Pflanzenliebhabern zu empfehlen. Damit er sich nicht zu stark ausbreitet, setzt man den Igelkolben in spezielle Pflanzkörbe.
Die Igelkolben sind mit mehreren Arten in deutschen Gewässern vertreten. Der Ästige Igelkolben eignet sich für die Flachwasserzone großer Teiche. Er wird zwischen 40 und 100 Zentimeter hoch.
Kanadische Wasserpest
Die Kanadische Wasserpest breitet sich zwar rasch im Teich aus. Dafür ist sie äußerst pflegeleicht und verträgt regelmäßige Rückschnitte.
Kleine Wasserlinse
Die Kleine Wasserlinse hat hervorragende reinigende Eigenschaften und sorgt somit für ein biologisches Gleichgewicht. Da sie den Nährstoffgehalt im Wasser reduziert, dämmt sie das Wachstum der Algen im Gartenteich ein.
Die kleine Schwimmpflanze bindet Stickstoff und Mineralien und dient Fischen oder Schnecken als Nahrungsmittel. Aufpassen muss man nur, dass sie sich nicht zu stark auf der Wasseroberfläche ausbreitet.
Sumpfvergissmeinnicht
Das zwischen 15 und 50 Zentimeter große Sumpfvergissmeinnicht ist eine anspruchslose Pflanze, die gut für das biologische Gleichgewicht im Teich ist und trübes Wasser verhindert. Die mehrjährige, winterharte Wasserpflanze wächst polsterförmig und breitet sich rasch flächig aus.
Teichbinse
Die bis zu 2 Meter hoch wachsende Teichbinse ist bekannt für ihre hohe biologische Reinigungskraft und sorgt für klares Wasser. Für den heimischen kleinen Teich ist sie nur im separaten Pflanzgefäß zu empfehlen, da sie starkwüchsig ist und kurze Ausläufer treibt. Nur andere wüchsige Röhrichtarten können längerfristig neben der Teichbinse bestehen. Neben dem Schilf ist die Teichbinse eine der besten Arten für biologische Pflanzenkläranlagen.
Wasserschwertlilien
Die beliebte Wasserschwertlilie eignet sich gut dazu, freie Flächen rund um den Teich schnell und ohne großen Aufwand zu befüllen.
Das Besondere an der beliebten Wasserpflanze ist, dass sie sowohl im Sumpf als auch auf dem Festland angepflanzt werden kann. Hier erreicht sie aber nur eine Maximalhöhe von etwa 60 Zentimetern, während sie auf feuchtem Untergrund gut und gerne zwei Meter hoch wird.
Zu beachten ist beim Pflanzen ins Wasser, dass eine Tiefe von 30 Zentimeter nicht überschritten wird. In diesem Falle kann sich die Pflanze nicht richtig entwickeln. Ansonsten benötigt die Wasserpflanze einen vollsonnigen Standort, damit sich die Blüten in ihrer vollen Pracht entwickeln können.
Wasserreinigende Pflanzen für die Flachwasserzone
Nachfolgende Teichpflanzen, die im Flachwasserbereich leben, entziehen dem Wasser Nährstoffe und sind daher ein Nahrungskonkurrent von Algen:
Kalmus
Kalmus kann auch in stehendem Wasser in wasserdichten Töpfen gehalten werden und wächst auch im Garten in normaler Erde. Die Blätter dieser bis zu einem Meter hohen Pflanze duften nach Zitrusfrüchten. Schon fast 500 Jahre v. Chr. wurden Zahnschmerzen und Ruhr mit Kalmus behandelt.
Tannenwedel
Der Tannenwedel ist der einzige Vertreter der Familie der Tannenwedelgewächse (Hippuridaceae) und besiedelt sogar Gebirgsseen. Diese bis zu 50 Zentimeter hohe Pflanze ist äußerst anpassungsfähig und kann sowohl als reine Unterwasserform als auch Landpflanze und in allen Übergangsformen dazwischen auftreten.
Zwerg-Rohrkolben
Der bis zu 60 Zentimeter hohe Zwerg-Rohrkolben entzieht dem Wasser beziehungsweise der Teicherde Nährstoffe und sorgt so für ein ökologisches Gleichgewicht. Er verträgt Kälte und sogar eine gefrorene Wasseroberfläche.
Zyperngras
Das Zyperngras wächst ständig in die Breite und muss regelmäßig zurückgeschnitten werden. Da Zyperngras nicht winterhart ist, sollte es in der kühlen Jahreszeit nicht am oder im Gartenteich stehen bleiben, sondern zum Überwintern wieder nach drinnen umziehen, denn es braucht im Winter eine Umgebungstemperatur von 15 bis 18 Grad.
Warum wird das Teichwasser trüb?
Trübes Teichwasser tritt gerne im Hochsommer auf. Durch die intensive und lange Sonneneinstrahlung erwärmt sich das Wasser und verdunstet. An einem einzigen heißen Sommertag können es bei einem normal großen Gartenteich bis zu 1.000 Liter sein. Je wärmer das Wasser, desto geringer ist die Sauerstoffkonzentration. Dies führt dazu, dass gleichzeitig der Nährstoffgehalt nach oben geht.
Warmes Wasser und viele Nährstoffe sind das Paradies vor allem für Fadenalgen, die sich unter den genannten Bedingungen explosionsartig vermehren – bekannt ist dieser Vorgang als Algenblüte. Versäumt es der Teichbesitzer, verdunstetes Wasser nachzufüllen beziehungsweise den Gartenteich zu beschatten, trägt er eine Mitschuld, wenn das Wasser trüb wird. Das kann sogar so weit führen, dass die Fische im Teich sterben, weil sie nicht mehr ausreichend Sauerstoff vorfinden.
Welche Teichpflanzen reinigen das Wasser?
Es gibt mehrere Pflanzen, die sich ausgezeichnet für Reinigung oder Klärung des Teiches eignen. Vor allem Unterwasserpflanzen wie das Tausendblatt leisten hier gute Dienste. Ebenso sind Wasserlinse, Quellmoos, Wasserpest, Igelkolben, Binsen oder Wasserschwertlilien zu empfehlen, da sie gute Sauerstoffproduzenten sind.
Im Flachwasserbereich entziehen unter anderem Kalmus, Zyperngras, Tannenwedel und Zwerg-Rohrkolben dem Wasser viele Nährstoffe und tragen zu einem klaren Wasser bei.
Die Schwimmblattpflanzen wie Seerosen absorbieren Schadstoffe und beschatten den Teich. So wird er vor einer zu hohen Wassererwärmung geschützt. Im warmen Wasser ist das Algenwachstum nämlich deutlich höher.
Welche Teichpflanzen produzieren Sauerstoff?
Nicht alle Wasserpflanzen sind zuverlässige Sauerstofflieferanten und tragen zur Reinigung des Teichs bei. Denn ausschließlich die Unterwasserpflanzen produzieren Sauerstoff.
Zudem ist zu bedenken, dass nicht alle Sauerstoffpflanzen ganzjährig Sauerstoff produzieren.
Der Wasser-Hahnenfuß ist im Frühjahr und Winter ein guter Sauerstofflieferant. Hornblatt, Laichkraut oder Wasserpest eignen sich für den Sommer und den Herbst.
Andere bekannte Sauerstoffpflanzen sind Tannenwedel und Wasserfeder, die die ganze Teichsaison über gute Dienste leisten.
Die meisten Unterwasserpflanzen mögen Halbschatten und Sonne sowie eine Wassertiefe zwischen 20 und 50 Zentimetern, wobei fünf Pflanzen pro 1.000 Liter Wasser empfehlenswert sind. Insgesamt sollte nicht mehr als ein Drittel des Teiches bepflanzt sei.
Welche wasserreinigenden Pflanzen für den Teich?
Heiße Sommertage und zu viele Nährstoffe im Teich trüben das Wasser ein und es besteht die Gefahr, dass der Teich kippt.
Die Botanikerin Käthe Seidel hat übrigens die Idee der Pflanzenkläranlage etabliert. Für die Teichbinse hat sie die komplexen Wirkungen von chemischen Verbindungen, Mikroorganismen und dem Wurzelsystem dieser Pflanze auf die Gewässerreinigung nachgewiesen. Mit der Teichbinse und folgenden Pflanzen bleibt das Wasser immer sauber
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