Welche Blumenzwiebeln sind winterhart? [Überblick]

Mit Blumenzwiebeln kannst du eine Menge Schwung in deinen Garten oder auf deinen Balkon bringen. Und vor allem Farbe für das ganze Jahr, denn die Zwiebelblumen blühen zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten, sodass du den Blühspaß mit ein wenig Geschick auf das gesamte Jahr verteilen kannst.

Was die Temperaturen angeht, reagieren Blumenzwiebeln ganz unterschiedlich: Während die einen es zwischendurch mal so richtig kalt mögen, um später ihre Blüte zu entfalten, vertragen andere frostige Temperaturen überhaupt nicht.

Damit du genau weißt, welche Zwiebeln du in der Erde lassen könntest und welche unbedingt vor dem Winter ausgegraben werden müssen, erklären wir dir hier, welche Blumenzwiebeln winterhart sind.

Was bedeutet eigentlich „winterhart“?

Spricht man im Gartenbereich von „winterhart“ oder „Winterhärte“, so weist das zuerst einmal auf die jeweilige Robustheit einer Pflanze während der Wintermonate hin. Als winterhart gilt eine Pflanze, die mit den örtlich bzw. regional gegebenen Wetter- und Temperaturverhältnissen zurechtkommt, ohne zusätzlichen Schutz zu benötigen. Das heißt, sie verträgt die jeweiligen Kälte-, Wind- und Frostbedingungen.

In der heutigen Zeit verändert sich das Klima bekanntermaßen deutlich. Entsprechend gibt es Pflanzen, die mit den aktuell deutlich milderen Wintern hierzulande inzwischen zurechtkommen, was vor einigen Jahren noch undenkbar war.

Umgekehrt kann es in einem milden Winter passieren, dass die Frühlingsblüher schon deutlich zu früh aus der Erde hervorschauen. Das kann zwar auch ganz schön sein, aber Spätfröste können dann noch einen Schaden anrichten, und insgesamt sind die Blühphasen dann zeitlich nicht mehr genau planbar.

Eine Garantie gibt es bei der Deklarierung als „Blumenzwiebeln winterhart“ natürlich nicht. Zum einen kommen auch hier noch immer zeitweise sehr starke Frostperioden vor. Zum anderen gibt es diverse andere Einflüsse, die die Qualität und die Lebensdauer einer Blumenzwiebel beeinflussen.

Winterharte Sorten der frühblühenden Blumenzwiebeln

Tatsächlich ist ein großer Teil der vielen Sorten an Blumenzwiebeln winterhart. Als größte Gruppe zählen dazu die sogenannten Frühlingsblüher. Sie müssen im Herbst gepflanzt werden, um im kommenden Frühling zu blühen.

Die Frühlingsblüher benötigen ein gewisses Maß an Kälte. Nur dann bilden sie die Stärke aus, die sie benötigen, um später ihre Blüten zu entwickeln.

Zu den winterharten Frühlingsblühern zählen unter anderem:

  • Krokusse
  • Schneeglöckchen
  • Hyazinthen
  • Narzissen
  • Tulpen
  • Prärielilien
  • Zierlauch

All diese Sorten haben zahlreiche Untergruppen, deine Auswahl ist also riesig. Bei diesen genannten Sorten kannst du davon ausgehen, dass auch alle Unterarten winterhart sind. Bei der Vielzahl an neuen Züchtungen schadet ein gezielter Blick auf die Beschreibung oder Verpackung aber natürlich nie.

Winterharte Blumenzwiebeln mit sommerlichem Blühtermin

Ob Blumenzwiebeln winterhart sind oder nicht, lässt sich allerdings allein am Blühzeitpunkt nicht ablesen. Das beweisen beispielsweise die folgenden Sommerblüher:

  • Winterharte Gladiolen
  • Montbretien
  • Blühender Farn
  • Rosa Schmucklilien

Bevor du dir diese Namen auf die Schnelle merkst, solltest du noch etwas wissen: Hier verbergen sich kleine Tücken, die schnell zu einer Fehleinschätzung führen können. Wenn die Blumenzwiebeln dann nie ihre Pracht entwickeln, ist das sehr ärgerlich. Daher solltest du dir zusätzlich folgendes abspeichern:

  • Gladiolen sind eigentlich nicht winterhart! Es gibt inzwischen aber spezielle Sorten, die mit frostigen Temperaturen zurechtkommen. Also hier unbedingt auf den entsprechenden Hinweis achten oder im Fachhandel direkt nach entsprechenden Sorten fragen. Die Gladiolen, deren Blumenzwiebeln winterhart sind, präsentieren sich etwas zierlicher und nicht so gerade wie die klassischen Sorten. Es gibt sie aber ebenfalls in zahlreichen Farbvariationen. Sie vermehren sich über Brutzwiebeln und blühen über viele Jahre immer wieder.
  • Der Blühende Farn trägt diesen Namen nur als Beinamen, da seine Blätter in ihrer gefiederten Form diesem Namensgeber sehr ähneln. Tatsächlich heißt sie Incarvillea oder auch Freilandgloxinie und gehört zur Familie der Tropenbaumgewächse. Es ist eine breit ausladend wachsende Staudenpflanze deren Knollen ein wenig an die der Dahlien erinnern. Bei andauernden oder starken Frösten sollten die Knollen eventuell ausgegraben oder zumindest durch Mulch, Laub oder einen anderen Schutz abgedeckt werden.
  • Rosa Schmucklilien sind – du ahnst es vielleicht schon – eigentlich gar keine Lilien, sondern eine winterharte Amerine. Sie ähneln jedoch dem weißen oder blauen Agapanthus und haben daher ihren Namen erhalten. Ihre Blütezeit beginnt im August und kann bis in den Oktober reichen.

Auch winterharte Blumenzwiebeln brauchen Schutz und Pflege

Auch wenn Blumenzwiebeln winterhart sind, sind sie nicht immun gegen jegliche Außeneinflüsse. Einzelne Sorten, wie die Incarvillea beispielsweise, können bei anhaltend starken Frostperioden auch einmal geschädigt werden. Dennoch kannst du sie in der Erde lassen, sofern du sie mit Flies, Mulch oder einer dichten Laubschicht ausreichend schützt.

Alle Blumenzwiebeln reagieren empfindlich auf Staunässe – und zwar indem sie verfaulen und Schimmel bilden. Sind die Böden also schwer und eher undurchlässig, so sollten auch winterharte Blumenzwiebeln lieber aus der Erde geholt werden. In einer Kiste mit Sand und Erde können sie in einem trockenen, aber kalten Raum dann problemlos über die nasse Zeit gerettet werden.

Mehr dazu, ob und warum du Zwiebeln zu bestimmten Zeiten auspflanzen und lagern solltest, findest du übrigens auch hier: Blumenzwiebeln setzen in 10 einfachen Schritten [Anleitung]

Claudia hat ihre Gartenleidenschaft erst spät erkannt, ist ihr dann aber umso mehr nachgegangen und hat durch viel Ausprobieren autodidaktisch viel gelernt. Eigenes Ausprobieren findet sie dabei wichtiger als strengen Regeln immer zu folgen. Während sie in ihrem Beruf als Redakteurin viel Zeit am Schreibtisch verbringt, geht es in jeder freien Minute in den Garten. Dort ist aus einem ursprünglichen Acker innerhalb von rund zehn Jahren ein naturnaher und abwechslungsreicher Garten entstanden. Neben zahlreichen Staudenbeeten, Bäumen und Topfpflanzen sind dort auch Gemüse, Obst und Wein angebaut.

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