Rasen verfilzt durch Mähroboter – Mähroboter zu klein?

Mähroboter erobern nach und nach die deutschen Gärten. Wen wundert es, denn sie mähen vollkommen eigenständig den Rasen und bringen dem Besitzer einen enormen Zeitvorteil, rechnet man die Stunden zusammen, die im Laufe einer Saison zusammenkommen. Mähroboter bestechen durch ihr durchweg exaktes Schnittbild und pflegen gleichzeitig den Rasen. Durch die Mulchfunktion werden nämlich Nährstoffe aus dem Schnittgut wieder in den Boden zurückgeführt. Dennoch kann es vorkommen, dass der Rasen in einem schlechten Zustand ist und vielleicht verfilzt.

Rasen verfilzt durch Mähroboter: Ist der Mähroboter zu klein?

Mähroboter haben im Gegensatz zu Rasenmähern keinen Fangsack für das geschnittene Gras. Brauchen sie auch nicht. Denn Mähroboter sind quasi täglich im Einsatz, und so sind die abgeschnittenen Grashalme kurz, können auf dem Rasen liegen bleiben, wo sie verrotten und einen Teil der Nährstoffe wieder in den Boden zurückgeben. Trotzdem ist es hin zu wieder zu beobachten, dass ein Rasen verfilzt und krank wird. Die Lösung für dieses Problem ist simpel: In diesem Fall ist der Mähroboter zu klein dimensioniert.

Warum verfilzt der Rasen durch einen Mähroboter?

Die Deutsche Rasengesellschaft und das Sports Turf Research Institute (STRI) sind sich darüber einig, dass Mähroboter für einen dichten und gesunden Rasen das optimale Gartengerät sind. Wenn die Roboter täglich oder mindestens alle zwei Tage das Grün schneiden, können sich Wurzeln und Halme perfekt entwickeln.

Kurz gemähte Grashalme verrotten schneller als längeres Schnittgut. Langes Schnittgut bleibt dann auf dem Rasen liegen und wächst als immer dichter werdender Filz mit der Zeit im Rasen an – mit Folgen. Der Filz nimmt den Graswurzeln die Luft zum Atmen und verhindert, dass Nährstoffe an die Wurzeln gelangen. Gleichzeitig sind die Wurzeln ständig feucht und werden immer schwächer und dünner.

Wenn der Rasen also verfilzt, wird er zu selten gemäht. Beim Roboter liegt der Grund auf der Hand: Der Mähroboter ist zu klein und erreicht nicht alle Stellen in der gewünschten Zeit.

Wie groß muss der Mähroboter sein?

Die Größe des Mähroboters ist das wichtigste Kriterium bei der Anschaffung. Die Hersteller geben hierzu die sogenannte Flächenleistung an. Die maximale Flächenleistung sagt aus, wie viel Quadratmeter Rasen das Gerät in einer bestimmten Zeit mähen kann. Das hört sich zunächst einfach, hat allerdings ein paar Haken. Der größte Fallstrick bei der angegebenen Flächenleistung ist, dass die Hersteller hier von optimalen Bedingungen ausgehen. Das heißt, das Grundstück ist möglichst quadratisch oder rechteckig, hat keine Steigungen und es stehen auch keine Hindernisse wie Bäume oder Mauern im Weg. Zudem gibt es keine engen Passagen, an denen der Roboter rangieren muss, wenn er hindurchfinden möchte. Auch die Rasensorte oder schlechte Witterungsbedingungen können die Flächenleistung nach unten drücken.

Der andere Punkt ist der, dass Mähroboter oft eine zeitliche Begrenzung eingebaut haben, und am Tag beispielsweise maximal 10 oder 12 Stunden mähen können.

Wie wird die Größe des Mähroboters ermittelt?

Zunächst werden die täglichen Einsatzzeiten des Mähroboters festgelegt. Soll er an 6 Tagen in der Woche jeweils 6 Stunden lang seine Arbeit verrichten, ergibt das in der Woche 36 Stunden. Sonntags hat der Mähroboter frei, kann seinen Hobbys nachgehen oder in die Kirche.

Um die Mähleistung von 36 Stunden zu erreichen, muss ermittelt werden, wie lange der Rasenroboter laut Hersteller dazu im Einsatz sein muss. Danach wird die Rasenfläche berechnet. Bei komplexen Grundrissen werden die Flächen so unterteilt, dass man sie einfacher ausrechnen kann.

Die ermittelten Zahlen werden nun zusammengefasst: also Rasenfläche in Quadratmetern, dividiert durch 36 Stunden geplante Mähzeit, mal benötigte Flächenleistung laut Hersteller (120 Stunden). In unserem Beispiel ergibt das bei einem 1.000 Quadratmeter großen Rasen eine benötigte Flächenleistung von etwa 4.300 Quadratmetern. Wer sich ein Modell mit einer Leistung von 5.000 Quadratmetern anschafft, ist auf der sicheren Seite, sobald der Rasen Steigungen hat, Engstellen oder Hindernisse.

Einfacher und schneller geht die Berechnung zum Beispiel mit Google Maps und dem Entfernungsmesser. Nachdem man seine Adresse eingegeben hat, folgt ein Klick mit der rechten Maustaste in eine Ecke des Rasenstücks und man wählt die Funktion „Entfernung messen“ aus. Jetzt klickt man einmal rund um den Rasen und kann die Fläche am Ende einfach ablesen. Neben der Fläche wird gleichzeitig der Umfang angezeigt, was besonders praktisch ist, weil man damit die ungefähre Länge des benötigten Begrenzungskabels gleich angezeigt bekommt.  

Mähroboter zu klein? Worauf muss man achten?

Neben der wichtigsten Größe, der Flächenleistung, sind weitere Kennzahlen wichtig.

Punkt #1: Maximale Betriebsstunden

Dieser Wert gibt an, wie lange der Roboter täglich abzüglich seiner Ladezeiten maximal mähen kann.

Punkt #2: Mähzyklus

In einem Mähzyklus wird der Rasen einmal komplett geschnitten.

Punkt #3: Mähleistung

Die Mähleistung ist die Flächenleistung in Stunden.

Punkt #4: Mähgeschwindigkeit

Dieser Wert gibt das Tempo des Roboters in Kilometern pro Stunde an.

Punkt #5: Schnittbreite

Eine größere Schnittbreite erhöht die Fläche, die in einer bestimmten Zeit gemäht werden kann. Eine zu geringe Schnittbreite macht den Mähroboter ineffektiv, er mäht zu langsam, was dann zur gefürchteten Verfilzung des Rasens führt.

Punkt #6: Akku

Je größer der Akku, desto länger kann der Roboter arbeiten, bevor er zur Ladestation muss. Das verkürzt die Gesamtdauer für einen Mähzyklus.

Welche Vorteile hat ein richtig dimensionierter Mähroboter?

Hat der Mähroboter die für die Arbeitsfläche passende Leistung, stellen sich mehrere positive Effekte ein:

  • Dichter und gesunder Rasen
  • Unterdrückung von breitblättrigen Unkräutern
  • Stressreduktion
  • Natürliche Düngung durch Mulchfunktion
  • Attraktives Schnittbild
  • Höhere Widerstandsfähigkeit
  • Vibrationen vertreiben Maulwürfe

Damit sich die Arbeit des Mähroboters längerfristig positiv auf den Rasen auswirkt, muss der Roboter regelmäßig gepflegt und gewartet werden. Wichtig sind scharfe Messer. Stumpfe Messer liefern nicht nur ein unschönes Schnittbild, sondern schaden dem Grün, da sie oft ganze Grasbüschel ausreißen.

Um bei der Größe des Mähroboters auf der richtigen Seite zu sein, lautet die Empfehlung, einfach ein größeres Modell auszuwählen, als für die Arbeitsfläche in der Theorie benötigt wird.

Einleitung: Rasen verfilzt durch Mähroboter – Mythos oder Wahrheit?

Mähroboter sind eine bequeme Lösung für die Rasenpflege. Doch macht die Technik den Rasen wirklich filzig? Das Thema spaltet die Meinungen. Es kursiert der Mythos, dass Rasen verfilzt, wenn ein Mähroboter zur Pflege eingesetzt wird. Aber wie viel Wahrheit steckt dahinter? Dieser Artikel durchleuchtet das Thema und liefert fundierte Antworten. Dabei gehen wir auf die Entstehung von Rasenfilz ein, beleuchten die Ursachen und zeigen, welche Rolle der Mähroboter bei verfilztem Rasen spielt. Zudem geben wir Tipps, wie du verfilzten Rasen effektiv vermeiden oder beheben kannst.

Was ist Rasenfilz und warum ist es problematisch?

Rasenfilz, ein häufiges Problem bei Rasenpflege, verstehen zu können, ist der erste Schritt zur Lösung. Dazu ist es wichtig, zu wissen, wie Rasenfilz entsteht und welche Probleme er verursacht.

Wie entsteht Rasenfilz?

Rasenfilz entsteht durch die Ansammlung von abgestorbenen Grasresten, Moos und Laub zwischen den Grashalmen. Hierbei spielt die natürliche Zersetzung eine Rolle. Ist diese zu langsam, sammelt sich organisches Material an und bildet eine dichte Schicht. Faktoren, die die Zersetzung beeinflussen, sind unter anderem Bodenbeschaffenheit, Witterungsbedingungen und Rasenpflege. Je häufiger der Rasen gemäht wird, desto mehr Schnittgut fällt an. Bleibt dieses liegen, trägt es zur Filzbildung bei. Ebenso fördern zu starke Düngung und falsche Bewässerung die Verfilzung.

Welche Probleme werden durch Rasenfilz verursacht?

Rasenfilz bildet eine dichte Schicht aus abgestorbenem Gras, Moos und Mulch. Diese verhindert, dass Wasser, Sauerstoff und Nährstoffe den Boden erreichen. Der Rasen sieht gelb und ungesund aus. Es entsteht eine ungleiche Oberfläche, die das Mähen erschwert. Schädlinge und Krankheiten finden in Rasenfilz ideale Lebensbedingungen. Schließlich stirbt der Rasen ab, da er nicht mehr ausreichend versorgt wird. Die Folgen von Rasenfilz sind somit:

  • Verhindert Wasser-, Sauerstoffund Nährstoffzufuhr zum Boden
  • Verursacht gelbe und ungesunde Rasenflächen
  • Bildet ungleiche Oberflächen und erschwert das Mähen
  • Bietet Schädlingen und Krankheiten ideale Lebensbedingungen
  • Führt zum Absterben des Rasens.

FAQ

Welche Rolle spielt die Art des Rasens und die Bodenbeschaffenheit bei der Verfilzung des Rasens?

Die Art des Rasens und die Bodenbeschaffenheit spielen eine entscheidende Rolle bei der Verfilzung des Rasens. Rasenarten mit schnellem Wachstum, wie beispielsweise der Rot-Schwingel, neigen eher zur Verfilzung. Die Bodenbeschaffenheit beeinflusst ebenfalls die Verfilzung: Ein schwerer, lehmiger Boden fördert die Verfilzung, da er das Wasser schlecht abführt und so ein feuchtes Milieu schafft, das die Verfilzung begünstigt. Ein lockerer, gut durchlüfteter Boden hingegen reduziert die Verfilzung.

Wie kann ein Mähroboter zur Verfilzung des Rasens beitragen und wie kann das vermieden werden?

Ein Mähroboter kann zur Verfilzung des Rasens beitragen, wenn er zu oft und zu kurz mäht. Dadurch entsteht ein dichter Rasenfilz, der Wasser und Nährstoffe blockiert. Um das zu vermeiden, stelle den Mähroboter so ein, dass er den Rasen auf einer Höhe von mindestens 4 cm mäht und nicht mehr als ein Drittel der Grashalmlänge auf einmal abschneidet. Zudem sollte der Mähroboter regelmäßig gereinigt und die Messer geschärft werden, um einen sauberen Schnitt zu gewährleisten.

Welche manuellen Maßnahmen können bei starkem Rasenfilz ergriffen werden?

Bei starkem Rasenfilz kannst du manuell vertikutieren, um den Filz zu entfernen. Dabei schneidest du mit einem Vertikutierer in den Rasen ein und entfernst so Moos und abgestorbene Gräser. Außerdem kannst du regelmäßig rasenlüften, um die Bodenverdichtung zu reduzieren und die Nährstoffaufnahme zu verbessern. Beide Maßnahmen fördern die Gesundheit deines Rasens und helfen, Rasenfilz zu vermeiden.

Welche Vorteile bietet das effiziente Mulchen mit dem Mähroboter bei der Bekämpfung von Rasenfilz?

Das effiziente Mulchen mit dem Mähroboter hilft bei der Bekämpfung von Rasenfilz, da es den Rasen ständig in kleinen Mengen schneidet. Diese kleinen Schnittreste zersetzen sich schnell und wirken als natürlicher Dünger, der den Boden mit Nährstoffen versorgt. Dadurch wird das Wachstum von gesundem Gras gefördert und die Bildung von Rasenfilz verhindert.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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