Schwimmteich im Garten [+ 6 Tipps]

Sommer und Sonne verbinden viele Menschen mit Baden oder Schwimmen. Immer mehr Menschen erfüllen sich dabei den Traum vom eigenen Schwimmbecken, wobei deren Zahl seit Corona deutlich nach oben gegangen ist. Stand 2021 gibt es in Deutschland mittlerweile schätzungsweise rund 570.000 Außenbecken, 133.000 private Hallenbäder und mehr als 90.000 Aufstellbecken. 

Wer sich nun ebenfalls den Traum des eigenen Schwimmteichs im Garten erfüllen möchte, muss mehrere Punkte berücksichtigen, wie ich aus meiner langjährigen Erfahrung im Garten- und Landschaftsbau weiß. Im folgenden Artikel wird auf die rechtlichen Grundlagen, die Anforderungen an Größe, Tiefe oder Standort sowie auf die Kosten eingegangen.

Was ist der Unterschied zwischen Schwimmteich und Naturteich?

Ein Naturteich oder naturbelassener Teich ist in der Regel viel kleiner als ein Schwimmteich. Ein Naturteich mit Fischen sollte mindestens 9 Quadratmeter groß sein, größere Teiche dieser Art sind meistens zwischen 15 und 25 Quadratmetern groß. Bei den Naturteichen wird zudem noch unterschieden, ob sie komplett aus natürlichem Material wie Ton oder Lehm gebaut sind, oder ob es sich um einen Folien- oder Betonteich handelt. Naturteiche, sofern sich keine Fische darin tummeln, kommen ab einer bestimmten Größe ohne Teichtechnik über die Runden.

Schwimmteiche haben eine Schwimmzone und eine Regenerationszone mit Pflanzen, die beide etwa gleich groß sein sollten. Die Pflanzen reinigen das Wasser, sodass auch bei einem Schwimmteich auf Technik verzichtet werden kann, sofern die Gesamtfläche 100, besser 120 Quadratmeter beträgt.

Tipp #1: Für wen eignet sich ein Schwimmteich?

Schwimmteiche sind geeignet für Menschen, die viel Platz im eigenen Garten haben und sich diesen sehr natürlichen Anblick wünschen. Da bei Schwimmteichen weitgehend auf Filtertechnik verzichtet wird, muss man damit leben können, dass das Teichwasser je nach Jahreszeit etwas trüb ist.

Schwimmteiche sind auch für Leute geeignet, die sich geringe Unterhaltskosten wünschen und auf Chemikalien verzichten wollen. Stromkosten fallen nur an, wenn die Sedimente vom Teichboden abgesaugt werden oder wenn das Becken beheizt werden soll.

Tipp #2: Wie groß und tief muss ein Schwimmteich sein?

Die Mindestgröße eines Schwimmteichs ist ab einer Gesamtgröße von 80 Quadratmetern, die sich im Verhältnis 50:50 auf Schwimm- und Regenerationszone aufteilen, sinnvoll und macht Spaß. Ab einer Größe von 120 Quadratmetern lassen sich sogar Bahnen ziehen und diese Größe stellt ein dauerhaft ein stabiles biologisches Gleichgewicht im Teich sicher.

Da der Besitzer des Schwimmteichs haftbar gemacht wird, wenn jemand ins Wasser fällt, hält er sich besser an die vom Gesetzgeber vorgeschriebene maximale Tiefe von 130 Zentimetern. Da Menschen vom Rand in den Teich fallen, wird dieser Randbereich 130 Zentimeter tief. Weiter entfernt vom Beckenrand sind 250 Zentimeter eine gute Tiefe: Es lässt sich gut schwimmen und dabei werden auch keine Sedimente vom Teichboden aufgewirbelt.  

Tipp #3: Welches ist der ideale Standort für den Schwimmteich?

Wie alle Teiche sollte der Schwimmteich einen halbschattigen Standort am besten in der Nähe des Hauses und weit entfernt von größeren Bäumen haben. Der Schatten verhindert, dass sich das Wasser im Sommer zu sehr aufheizt und lästige Algen entstehen, die sich bei der Algenblüte unglaublich vermehren und ein Schwimmen unmöglich machen.

Algen wachsen in sauerstoffarmen Wasser, weshalb man wissen sollte, dass wärmeres Wasser weniger Sauerstoff enthält als kälteres Wasser. Auch ins Wasser gefallene Äste, Laub oder Blütenpollen, die auf den Teichboden sinken und dort verrotten, entziehen dem Wasser Sauerstoff.

Tipp #4: Benötigt ein Schwimmteich zusätzliche Technik?

Bis zu einer Größe von etwa 120 Quadratmetern kann es unter extremen Wetterbedingungen dazu kommen, dass die Selbstreinigungskraft der bepflanzten Regenerationszone nicht ausreicht, das ökologische Gleichgewicht aus dem Ruder läuft und der Teich schließlich kippt.

Für kleinere Teiche ist daher eine Filteranlage zu empfehlen. Diese verursacht zwar Kosten in der Anschaffung und während des Betriebs, dafür bleibt das Wasser sauber und klar. Die passende Größe und die entsprechende Leistung der Anlage ergibt sich aus der Teichgröße. Ein Skimmer ist eine gute Unterstützung beim Sauberhalten der Wasseroberfläche.

Tipp #5: Muss man den Schwimmteich genehmigen lassen?

Ab einer bestimmten Tiefe und Größe benötigt man zum Errichten eines Schwimmteichs eine offizielle Baugenehmigung. Diese wird beim örtlichen Bauamt beantragt. Da die Regelung in Bezug auf eine Genehmigung von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist, kann das Bauamt gleich dazu Auskunft geben und der Bauherr ist auf der sicheren Seite.

Tipp #6: Was kostet ein Schwimmteich?

Die Kosten für den Bau des eigenen Schwimmteichs mit Regenerationszone veranschlagen Fachunternehmen grob zwischen 150 und 400 Euro pro Quadratmeter Fläche. Ein 120 Quadratmeter großer Schwimmteich würde dann mit zwischen 18.000 und 48.000 Euro zu Buche schlagen. Die Preisunterschiede sind zum Teil auch auf den Wohnort zurückzuführen. Die Deutsche Gesellschaft für naturnahe Badegewässer hilft bei der Suche nach passenden Experten.

Der Bau eines Schwimmteichs in Eigenregie ist natürlich deutlich günstiger. Hier muss man mit zwischen 100 und 200 Euro pro Quadratmeter Gesamtfläche rechnen. Der Teichbau ist allerdings ein Projekt und keine Spielerei. Handwerkliches Geschick wird vorausgesetzt, und sollte man Teichtechnik wie Pumpe oder Filter einbauen, ist es kein Fehler, für diese Arbeit einen Fachmann hinzuzuziehen.

Ob der neue Schwimmteich ein finanzieller Kraftakt wird, lässt sich über den Schwimmteich-Kosten-Rechner ermitteln