Teich sanieren in 15 Schritten

Wer einen Teich im heimischen Garten hat, kennt das weniger prickelnde Gefühl, wenn es darum geht, diesen auf Vordermann zu bringen. Im Herbst wird der Teich winterfest gemacht und im Frühjahr bereitet man das Gewässer auf die neue Gartensaison vor. Das Frühjahr ist ideal für eine Grundreinigung und eignet sich dazu, einen in die Jahre gekommenen Teich zu sanieren. Als Landschaftsgärtner habe ich sehr gerne neue Teiche angelegt – das Sanieren zählte nie zu den schönsten Aufgaben. Trotzdem muss es sein. Worauf man bei der Teichsanierung achten muss, was zum Beispiel mit Fischen und Pflanzen geschieht und wie eine Teichfolie umweltgerecht entsorgt wird, erklären wir in diesem Artikel.

Warum muss ein Teich saniert werden?

Folienteiche haben den Vorteil, dass sich der Teich individuell gestalten lässt und der Bau mit etwas Geschick gut funktioniert. Nachteilig ist, dass die Folie je nach Material nach 15 bis 30 Jahren ausgetauscht werden muss. Kleinere Löcher können zwar jederzeit ausgebessert werden, verliert der Teich aber permanent nicht unerheblich Wasser, ist eine neue Folie fällig. Da der Teich komplett ausgeräumt werden muss, spricht man auch von der Teichsanierung.

Teich sanieren – in 15 Schritten

Die Sanierung des Gartenteichs kostet zwar Zeit, hat jedoch den Vorteil, dass er in diesem Zug vergrößert und verkleinert werden kann. Die Teichsanierung ist kein Projekt für ein einziges Wochenende, gelingt aber in nachfolgenden 15 Schritten ohne Weiteres.

Schritt #1: Grobreinigung

Mit einem Teichkescher mit Teleskopstange wird der grobe Schmutz wie Äste, Laub, Algen oder abgestorbene Pflanzenteile entfernt. Eine Arbeit, die man das ganze Jahr über ausübt, damit diese Verunreinigungen nicht auf den Teichboden sinken, sich dort zersetzen und giftigen Faulschlamm bilden.

Schritt #2: Fische umsiedeln

Ein Fischkescher, der so gebaut ist, dass die Tiere beim Einfangen nicht verletzt werden, ist das beste Hilfsmittel, um die Fische sanft einzufangen. Die Tiere kommen für die Zeit der Teichsanierung in ein Zwischenquartier. Das kann zum Beispiel ein Kinderplanschbecken oder eine ausrangierte Badewanne sein. Das Quartier muss ausreichend Platz bieten, darf nicht in der Sonne stehen und die Wassertemperatur sollte der des Teichs entsprechen. Am einfachsten ist es, das Zwischenquartier sowie die Gefäße für die Pflanzen mit Teichwasser zu befüllen.   

Schritt #3: Wasser abpumpen

Mit einem Teichschlammsauger wird das Wasser abgepumpt. Das nährstoffreiche Wasser wird in Beete im Garten geleitet und düngt die Pflanzen dort gleichzeitig.

Schritt #4: Pflanzen entnehmen

Jetzt kommen die Pflanzen aus dem Teich. Das ist die perfekte Gelegenheit, zu groß gewachsene Pflanzen zurückzuschneiden und abgestorbene Teile zu entfernen. Große Pflanzen kann man auch teilen, verschenken oder an einer Tauschbörse anbieten. Die anderen Gewächse kommen in größere Eimer oder Kübel, die idealerweise ebenfalls Teichwasser enthalten.

Schritt #5: Schlamm entfernen

Das Entfernen des Schlamms ist die wohl unangenehmste Aufgabe. Hat sich viel Schlamm angesammelt, wird dieser mit einer Schaufel entnommen – keine leichte Arbeit übrigens. Der restliche Schlamm wird mit dem Teichschlammsauger entfernt. Der Schlamm kann auf dem Kompost oder in Beeten entsorgt werden. Hat man zu viel Schlamm, wird er auf einem Vlies zwischengelagert und getrocknet.

Schritt #6: Filteranlage reinigen

Die Filteranlage lässt sich bei dieser Gelegenheit warten beziehungsweise reinigen. Beim Wechsel der Filterelemente ist darauf zu achten, dass niemals alle gleichzeitig gewechselt werden dürfen. Denn der Filter benötigt Bakterien und Mikroorganismen, die das Wasser reinigen. Sind alle Filter neu, muss mit Starterbakterien erst wieder eine neue Basis geschaffen werden.

Schritt #7: Folie entsorgen

Die alte Teichfolie wird in kleinere Stücke geschnitten, damit sie sich leichter herausnehmen und transportieren lässt. Teichfolie darf keinesfalls im Hausmüll entsorgt werden, sondern gehört auf den Wertstoff- oder Recyclinghof.

Schritt #8: Teichprofil neu modellieren

Jetzt ist die Gelegenheit, den Teich zu vergrößern oder zu verkleinern. Falls das nicht auf der Agenda steht, wird dennoch das Teichprofil neu modelliert. Dazu wird eine etwa 5 Zentimeter starke Sandschicht eingebracht, auf die ein neues Vlies gelegt wird. Das alte Vlies kann im Teich bleiben.

Schritt #9: Teichfolie einbauen

Die Teichfolie wird nun möglichst faltenfrei ausgelegt. Das geht einfacher an einem warmen Tag, wenn die Folie elastischer ist.

Schritt #10: Wasser einlassen

Bei größeren Teichen wird das Wasser in mehreren Etappen eingelassen. Es kann sich so besser erwärmen und die Teichfolie kann dabei nachjustiert werden, damit sie möglichst keine Falten hat. Ideal wäre natürlich Regenwasser, aber Leitungswasser geht auch. Brunnenwasser sollte nicht verwendet werden, da es oft einen hohen Anteil an für Fische giftigen Metalle wie Kupfer enthält.

Schritt #11: Filteranlage einsetzen

Die gereinigte Teichpumpe beziehungsweise Filteranlage wird mit Teichwasser ausgespült, in den Teich gesetzt und angeschlossen.

Schritt #12: Pflanzen einsetzen

Die zwischengelagerten Pflanzen werden nun Schritt für Schritt in die verschiedenen Teichzonen eingesetzt. Das Wasser wird dabei ebenfalls weiter schrittweise eingelassen.

Schritt #13: Teichrand verdecken

Mit beispielsweise Kieselsteinen, Platten oder Ufermatten, die es auch mit Pflanzkörben gibt, wird die Teichfolie am Rand kaschiert und vor Sonne oder mechanischen Beschädigungen geschützt.

Schritt #14: Fische einsetzen

Wenn das Teichwasser in etwa die Temperatur hat wie das Wasser des Zwischenquartiers, werden die Fische wieder eingesetzt. Das kann bis zu 2 Tage dauern. Die Fische setzt man am besten in einem Eimer um, aus dem sie in den Teich schwimmen können. Verhalten sie sich normal und fressen, ist alles perfekt.

Schritt #15: Wasserwerte kontrollieren

Es ist übrigens ganz normal, dass das Teichwasser in den ersten Tagen trüb ist. Es klärt sich jedoch relativ zügig wieder auf. In den ersten Wochen nach der Sanierung des Teichs ist es ratsam, die wichtigsten Wasserwerte zu kontrollieren. Dazu gibt es im Handel entsprechende Sets, die sogar Handlungsempfehlungen beinhalten, sollte ein Wert nicht in Ordnung sein.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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