Teichwasser trüb: Grünes Teichwasser klar bekommen

Trübes Teichwasser trübt die Freude im heimischen Garten. Wenn das Teichwasser trüb ist, ist nicht nur die Optik, sondern das biologische Gleichgewicht im Gartenteich gestört. Sobald aus klarem Wasser trübes Wasser wird, sollte gehandelt werden. Hierbei kommt die Frage auf: 

Wie kann man grünes Teichwasser klar bekommen?

Als Landschaftsgärtner habe ich zunächst die gute Nachricht, dass es mit verschiedenen Methoden gut machbar ist, wieder sauberes und klares Wasser im Teich zu bekommen. Gleichzeitig kann mit diversen Maßnahmen vorbeugend darauf hingewirkt werden, dass sich das Wasser erst gar nicht grün färbt.

Warum färbt sich das Teichwasser grün?

Verfärbungen oder Trübungen des Wassers haben ihre Ursache in aller Regel in einer zu hohen Nährstoffkonzentration im Wasser, wodurch sich Algen bilden, die für die grüne Farbe verantwortlich sind. Der falsche Standort, eine zu geringe Größe und Tiefe oder zu viele Fische im Teich sind meistens dafür verantwortlich, dass das ökologische Gleichgewicht im Teich kippt, er sich grün färbt und sogar zur tödlichen Falle für Fische werden kann. Auf folgende Punkte sollte deshalb geachtet werden:

Punkt #1: Standort

Für einen gut funktionierenden Teich wird ein Standort im Halbschatten gewählt. Das Gewässer sollte nicht mehr als acht Stunden der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, da sich das Wasser in den heißen Sommermonaten schnell erwärmen kann. Warmes Wasser enthält weniger Sauerstoff und begünstigt das Wachstum von Algen.

Auch sollte nicht unterschätzt werden, dass an einem einzigen Tag mehrere hundert Liter Wasser verdunsten können. Vor allem in kleineren Teichen kann dadurch die Sauerstoffkonzentration im Wasser rasch einen kritischen Wert bekommen, wenn das fehlende Wasser nicht nachgefüllt wird.

Wurde der Teich bereits an einer sonnigen Stelle angelegt, kann er mit einem einfachen Sonnenschirm oder einem Sonnensegel recht einfach beschattet werden. Er heizt sich dadurch weniger auf und Grünalgen werden weniger wachsen

Punkt #2: Ausreichend Sauerstoff im Wasser

Ein wesentlicher Punkt, warum sich der Teich grün färbt, ist die Sauerstoffversorgung. Algen können sich im warmen und sauerstoffarmen Wasser explosionsartig vermehren – der Gartenteich kann dabei über Nacht grün werden. Zu wenig Sauerstoff ist natürlich auch für die geliebten Goldfische und ihre Kollegen ziemlich ungesund, im Extremfall sogar tödlich.

Wer Fische im Teich hält, hat automatisch eine Filteranlage oder Teichpumpe am Laufen. Die Geräte reinigen das Wasser und halten es in Bewegung, wodurch neuer Sauerstoff in den Teich gelangt. Ausgezeichnete und optische schöne Möglichkeiten, zusätzlichen Sauerstoff in den Teich zu bringen, sind Wasserspiele. Das kann ein Bachlauf oder ein Wasserfall sein, aber auch Fontänen oder Wasserspeier sind ideale Sauerstofflieferanten.

Punkt #3: Bepflanzung

Wasserpflanzen liefern einerseits Sauerstoff und vernichten andererseits Nährstoffe. Leben ausreichend Wasserpflanzen im Teich, haben Algen keine Chance, denn die Pflanzen entziehen den Algen deren Lebensgrundlage.

Bei der Anzahl der Pflanzen gibt es nur Anhaltspunkte: Man sagt, dass pro Quadratmeter Wasseroberfläche zwei bis drei Pflanzen ideal sind und dass maximal ein Drittel der Wasseroberfläche mit Pflanzen bedeckt ist. In der Praxis kommen so viele Pflanzen in den Teich, dass das Wasser klar und sauber bleibt. Bei einer Neuanlage werden daher zunächst weniger Pflanzen eingesetzt, um zu beobachten, wie sie wachsen und wie sich der Teich entwickelt.

Mit speziellen Wasserpflanzen beugt der kluge Gärtner zum Beispiel Schwebealgen vor. Pflanzen wie Hornblatt, Wasserfeder oder die Seerose zählen zu den sogenannten Nährstoffzehrern und fressen den Algen quasi das Futter vor der Nase weg. Seerosen haben zudem den Vorteil, dass sie sehr viel Wasserfläche einnehmen können und den Teich beschatten, das Wasser kühl halten und Fischen und anderen Teichbewohnern gute Verstecke bieten. Bei Seerosen sollte nur darauf geachtet werden, dass sie sich nicht zu stark ausbreiten.

Punkt #4: Fische

Fische sind das Salz in der Suppe eines jeden Teichs. Es macht Spaß, sie zu beobachten oder sie zu füttern. Als Lebewesen verbrauchen Fische natürlich Sauerstoff. Leben zu viele Fische im Teich, benötigen sie mehr Sauerstoff und begünstigen dadurch das Wachstum unerwünschter Algen. Mehr Fische bedeuten auch mehr Ausscheidungen, durch die sich der Nährstoffgehalt erhöht – was wiederum Algenwachstum unterstützt.

Wie bei den Pflanzen im Teich ist der Teichbesitzer auch beim Fischbesatz eher zurückhaltend. Denn Fische wachsen und vermehren sich, wodurch der Teich schnell zu klein wird und sich das biologische Gleichgewicht zum Negativen wandelt. Als Richtwert gilt für 1.000 Liter Wasser ein Fischbesatz von 0,5 Kilogramm.

Selbst die Fütterung der Fische kann zu Algenwachstum und grünem Teichwasser führen. Die Tiere bekommen je nach Jahreszeit ein spezielles Futter sowie die richtigen Mengen. Während der Teichsaison bekommen sie zum Beispiel täglich zwischen einem und zwei Prozent ihres Körpergewichts, während im Winter gar nicht mehr gefüttert wird.

Beim Futter wird neben der Jahreszeit auch darauf geachtet, dass es hochwertig ist. Günstigen Produkten ist oft Farbstoff beigemischt, um es für die Fische attraktiver zu machen. Diese Farbstoffe sorgen aber ebenfalls dafür, dass der Nährstoffgehalt im Wasser nach oben geht. Ebenso nicht gefressenes Futter kann zu Algenwachstum führen, wenn es auf den Teichboden sinkt und sich zu Faulschlamm umwandelt.

Punkt #5: Regelmäßige Reinigung

Für alle Teichbesitzer heißt es im Frühjahr, den Teich für die neue Saison fitzumachen, und im Herbst, ihn auf den Winter vorzubereiten. Ein wichtiger Punkt ist dabei das Absaugen des Teichschlamms, in dem sich überschüssige Nährstoffe konzentrieren, wodurch Algen ungehindert gedeihen können.

Weiterhin muss darauf geachtet werden, dass ins Wasser gefallenes Laub, Äste, Blütenpollen oder andere Verunreinigungen von der Oberfläche entfernt werden, bevor sie auf den Teichgrund sinken, sich zersetzen und den gefährlichen Faulschlamm bilden. Ein Laubfangnetz leistet in den Herbstmonaten gute Unterstützung.

Punkt #6: Kapillarsperre

Ein nicht funktionierende oder gar fehlende Kapillarsperre oder Saugsperre führt nicht nur zu unnötigem und teurem Wasserverlust. Umgekehrt können durch Erde Dünger und andere Nährstoffe sowie Verschmutzungen ungehindert ins Wasser gelangen, und den Algen das Paradies auf Erden bieten.

Wie bekommt man grünes Teichwasser klar?

Grünalgen oder Algen kommen in geringer Konzentration in jedem Teich vor. Grünalgen gibt es in vielen Formen. Sie leben in Teichen meist als Schwebealgen oder Fadenalgen, die auch Drahtalgen heißen. Fadenalgen sind sogar wertvolle Wasserpflanzen, wenn sie nicht überhandnehmen. Sie liefern dem Wasser Sauerstoff und entziehen ihm Nährstoffe, wodurch sie andere Algenarten bekämpfen.

Zum Glück ist es ziemlich einfach, das Teichwasser nicht nur klar zu machen, sondern auch dauerhaft dafür zu sorgen, dass das Wasser sauber bleibt und nicht wieder grün wird. Nachfolgende Methoden sind ratsam:

Methode #1: Kontrolle der wichtigsten Wasserwerte

Vor allem bei neu angelegten Teichen ist die tägliche Kontrolle der wichtigsten Wasserwerte ein Muss. Denn es kann bis zu zehn Wochen dauern, bis sich Bakterien und Mikroorganismen in ausreichender Zahl entwickelt haben, die für das biologische Gleichgewicht im Teich sorgen. Bleibt das Wasser trüb oder grün, muss das Wasser weiterhin auf die wichtigsten Werte untersucht werden:

  • pH-Wert
  • Gesamthärte (GH-Wert)
  • Karbonathärte (KH)
  • Ammoniak (NH3) und Ammonium (NH4)
  • Nitrit (NO2) und Nitrat (NO3)
  • Sauerstoff
  • Kohlenstoffdioxid
  • Chlor

Die idealen Wasserwerte im Teich sind:

pH-Wertzwischen 7,5 und 8,5
Karbonathärte (KH) zwischen 5 und 12 °dH (Grad deutscher Härte)
Phosphatunterhalb von 0,035 mg/l
Ammoniumunterhalb von 0,5 mg/l
Nitritunterhalb von 0,1 mg/l
Nitratunterhalb von 30 mg/l

Mit Teststreifen oder besser noch Test-Kits, mit denen alle wichtigen Werte rasch gemessen und überprüft werden können, ist der Teichbesitzer auf der sicheren Seite. Mittlerweile gibt es Sets, die Handlungsempfehlungen geben, sobald ein Wert nicht stimmt. Die Teichbesitzer können somit sofort Gegenmaßnahmen einleiten.

Da beim Zerstören von Schwebealgen gefährliche Nitrite entstehen können, muss nach dem Einsatz einer UV-C-Lampe circa ein Drittel des Teichwassers ausgetauscht werden

Methode #3: Kescher

Ein einfacher Kescher zum Abfischen von Laub oder Ästen aus dem Teich, ist auch gut geeignet, um Grünalgen aus dem Wasser zu fischen. Diese Algen kann man sogar mit der Hand herausfischen.

Methode #4: Bürste

Im Fachhandel gibt es die berühmte Fadenalgenhexe, mit denen Fadenalgen aus dem Wasser gezogen und an den Teichrand gelegt werden. Somit haben kleinere Tiere, die in den Algen Unterschlupf gefunden hatten, die Möglichkeit, wieder ins Wasser zurückzufinden.

Bei der Teichreinigung im Frühjahr oder Herbst, wenn das Wasser ganz oder zum Teil abgelassen ist, können Teichfolie, Steine und Pflanzen mit einer Bürste vorsichtig von Algen befreit werden.

Methode #5: Teichschlammsauger

Mit einem Schlammsauger lassen sich störende Algen jederzeit leicht aus dem Wasser saugen. Der Teichschlammsauger kommt normalerweise im Frühjahr und im Herbst zum Einsatz, wenn eine gründliche Teichreinigung ansteht.

Methode #6: Algenfresser

Mit den richtigen Fischen und Schnecken lässt sich unerwünschtes Algenwachstum verhindern. So ist das heimische Moderlieschen ein beliebter Teichfisch und ein ebenso ausgezeichneter Algenkiller. In größeren Teichen sind Graskarpfen die idealen Fische, da sie sich ausschließlich von Algen und anderen Unterwasserpflanzen ernähren.

Sumpfdeckelschnecken raspeln mit ihren Mundwerkzeugen vorwiegend am Teichboden die Algen ab, verschmähen dabei andere Pflanzen im Teich.

Methode #7: Algenfrei-Gerät

Ein Algenfrei-Gerät erzeugt Klick-Geräusche und erzeugt so Schwingungen im Wasser, die die Hohlkörper der Algen zerstören. Anderen Pflanzen und Tiere im Teich werden von den Schwingungen und Geräuschen nicht gestört.

Methode #8: Mineralstoffe

Als sogenannter Algenkiller ist eine Mischung verschiedener Mineralstoffe im Fachhandel erhältlich. Die Mineralien lassen in wenigen Wochen Algen im Teich komplett verschwinden, gefährden dabei keine anderen Pflanzen oder Fische und andere Lebewesen im Teich.

Noch rascher als Algenkiller wirken Anti-Algensprays. Sie verwandeln innerhalb von 24 Stunden einen grünen Teich in einen Teich mit sauberem und klarem Wasser.

FAQ

Warum wird das Wasser im Teich über Nacht grün oder trüb?

Bei einem neu angelegten Gartenteich es völlig normal, dass sich das Wasser durch beispielsweise Bakterien zunächst grün färbt. Das Wasser klart aber nach wenigen Wochen von selber auf, wenn sich ein biologisches Gleichgewicht eingestellt hat.
Aber ebenso eine Algenblüte, Starkregen oder ein defekter Teichfilter erhöhen die Nährstoffkonzentration im Teichwasser und färben es grün.

Hilft Salz gegen grünes Teichwasser?

Es gibt keine Nachweise dafür, dass Salz gegen Algen im Teich hilft. Bei manchen Fischkrankheiten sind kurze Salzbäder ratsam, wobei die Fische für die Behandlung in ein gesondertes Behältnis umgesetzt werden.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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