Thuja Hecke richtig schneiden in 4 Schritten [Anleitung]

Ein Klassiker in deutschen Gärten ist die Thuja, auch Lebensbaum genannt. Die robuste Hecke ist so beliebt, weil sie als pflegeleicht gilt und ein relativ schnelles Wachstum bietet. Doch die Thuja Hecke ist giftig und beim Schneiden können schnell unwiderrufliche Fehler passieren. Darum stellen sich Hobbygärtner schnell die Frage: 

Wie wird eine Thuja Hecke richtig geschnitten?

Ob per Hand-Heckenschere oder mit einem motorisierten Gerät, beides ist möglich. Dann wird der Schnitt mindestens zweimal, manchmal sogar dreimal jährlich empfohlen. Dafür wird die Hecke in ein Trapez geschnitten: oben schmal, unten breit. Doch Vorsicht: Es darf nur in grüne Zweige geschnitten werden, da es ansonsten zu kahlen Stellen kommt. 

So funktioniert es: Thuja schneiden in 4 Schritten

Bevor es an den Schnitt des Lebensbaumes geht, bedarf es einer kurzen Vorbereitung. Neben dem richtigen Werkzeug ist auch der richtige Zeitpunkt für den Heckenschnitt relevant. 

Schritt #1: Werkzeug und Ausrüstung

Eine große Hand-Heckenschere oder auch eine elektrische Heckenschere sind die richtige Wahl für den Schnitt. Je größer die Thuja-Hecke ist, desto besser eignet sich eine motorisierte Heckenschere. Mit dieser erfolgt die Arbeit deutlich zeitsparender. 

Da die Öle der Thuja allergische Reaktionen hervorrufen können, ist das Tragen von Arbeitshandschuhen insbesondere beim Einsammeln des Schnittguts zu empfehlen. Bei der Arbeit mit Motor-Heckenscheren sollte zudem auf eine Brille, Gehörschutz und langärmlige Arbeitskleidung geachtet werden. 

Schritt #2: Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt

Grundsätzlich braucht die Thuja Hecke bis zu drei Schnitte im Jahr. Dafür gibt es drei Zeitpunkte:

• Erhaltungsschnitt im Februar
• Formschnitt Ende Juni/Anfang Juli 
• Formschnitt Ende Oktober/Anfang November

Für den Erhaltungsschnitt sollte ein milder Wintertag mit bedecktem Himmel gewählt werden. Die Heckenpflanze nimmt bei Frost andernfalls Schaden. Im Sommer ist ein später Nachmittag der beste Zeitpunkt, da die Sonneneinstrahlung die geschnittene Hecke verletzen kann. Ende des Jahres sollte zudem ein trockener Tag gewählt werden, da die frisch geschnittene Thuja nur bedingt Nässe verträgt. 

Die jährlichen Formschnitte der Thuja sollten nicht ausfallen, da altes Thujen-Holz nicht mehr austreibt und es dadurch zu unschönen Stellen in der Hecke kommen kann. Zudem sollten nur grüne Zweige geschnitten werden, da die Hecke sonst austrocknet. Das führt im schlimmsten Fall zu kahlen Stellen. 

Wichtiger Hinweis: Laut Bundesnaturschutzgesetz ist der radikale Rückschnitt der Thuja Hecke vom 1. Mai bis zum 30. September grundsätzlich verboten. Jedoch sind Formschnitte erlaubt, solange sich keine nistenden und brütenden Vögel in der Hecke befinden. 

Schritt #3: Thuja Hecke schneiden – Formschnitt oder Erhaltungsschnitt

Sind das Werkzeug und die Ausrüstung parat und der ideale Zeitpunkt gefunden, dann kann es losgehen. Nun stellt sich nur die Frage, ob es ein Formschnitt oder gar ein radikaler Rückschnitt wird.

Radikaler Rückschnitt

Um einen radikalen Rückschnitt zu vermeiden, sollte man mindestens zweimal jährlich einen Formschnitt machen. Ein Radikalschnitt bei der Thuja Hecke kann zudem äußerst problematisch sein, da die Hecke schnell kahl wirkt und in einigen Fällen auch nicht mehr austreibt.

Wenn die Hecke jedoch nicht mehr schön wächst, dann kann in manchen Fällen eine Umpflanzung der Hecke helfen. Ansonsten hilft nur der regelmäßige Schnitt gegen Probleme wie kahle oder braune Stellen. 

Formschnitt

Die Trapezform ist empfehlenswert, da diese der Hecke an jedem Teil genügend Licht bietet. Dafür wird die Oberseite der Hecke schmaler geschnitten als die Unterseite. Durch diese Schnitttechnik vermeidet man überhängende Zweige, die für Schatten auf der Hecke selbst sorgen. 

Um den Lebensbaum in Form zu schneiden, startet man zuerst mit den Seiten, dann folgt die Oberseite. Für einen guten Überblick und zur Orientierung in besonders großen Hecken hilft eine Schnur, die zwischen zwei Stöcke gespannt wird. Alternativ kann auch mit einem selbstgebauten Rahmen ein akkurates Ergebnis erzielt werden.

Beim Schneiden darf nur in grüne Zweige geschnitten werden. Andernfalls kann der Lebensbaum nicht mehr austreiben und kahle Stellen entstehen. Deshalb beim Schneiden immer bedenken: Schnittfehler verzeihen Thujen nicht. 

Schritt #4: Blätter und Triebe entsorgen

Wenn das Schnittgut der Thuja gesund und frei von Schädlingen ist, dann darf dieses auf dem Kompost entsorgt werden. Idealerweise mischt man es mit Rasenschnitt oder Laub, denn ansonsten wird der Humus zu sauer. Zudem sollte das Schnittgut abgedeckt werden, damit Kinder oder auch Tiere geschützt werden.  

Wer nicht selbst kompostieren will, muss die Entsorgung über den nächsten Wertstoffhof für Gartenabfälle vornehmen. 

Tipp: Wer das Schnittgut des Lebensbaums häckseln will, der muss zwingend einen Atemschutz tragen. Schließlich sind die ätherischen Öle der Thuja giftig. 

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