Tomaten im Garten – Anbau, Pflege, Tipps und Tricks 

Was gibt es schöneres als in eine frische und saftig- süße Tomate aus dem eigenen Garten zu beißen?

Anbau

Auch wenn dich der Tatendrang packt, darfst du für einen erfolgreichen Anbau bereits zu Beginn ein paar wichtige Aspekte checken. Und dann kann es losgehen – Yeah!

  1. Tomatenpflanzen brauchen es warm und viel Sonnenlicht. Nur mit diesen beiden Zutaten werden aus den Samen junge, kräftige Pflänzchen. Ist also von beidem genug vorhanden?
  2. Wo hast du die Möglichkeit, Tomaten anzubauen? Welche Sorten legst du dir zu?
  3. Hast du den richtigen Dünger zur Hand?

Die beste Zeit, um die Tomaten in Anzuchterde zu säen, ist Mitte März bis Anfang April.

Du kannst 4 bis 6 gesunde Tomatenpflanzen pro Mensch kalkulieren. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass du nicht auch mehr Pflanzen großziehen kannst. Für den Jahresbedarf rechnet man 6 bis 12 Pflanzen pro Kopf. Dann sind aber Einkoch Kenntnisse oder eine große Gefriertruhe von Vorteil, denn ansonsten verdirbt das schöne Gemüse zu schnell. Tomaten lassen sich nicht allzu lange lagern. 

Tipp#1

Bau lieber generell ein paar weitere Pflanzen an, denn dann hast du immer eine kleine Reserve. Schädlinge oder eine Pflanzenkrankheit können auch mal Verluste bringen. 

Wenn du deine Saat 1 cm tief  in Anzuchterde (vorzugsweise torffrei) oder Komposterde ausgesät hast, dann stelle die gut befeuchteten töpfchen an einen warmen (ca. 25 – 28. Grad) lichtdurchfluteten Ort. Wenn der Platz dir zur Verfügung steht, dann kannst du den Tomaten Samen bereits in einen größeren Anzuchttopf mit 11-13 cm aussäen. So sparst du dir den Schritt des Pikieren. Man vereinzelt beim Pikieren die kleinen Tomatenpflanzen und jede Jungpflanze bekommt einen eigenen Topf. 

Tomaten haben einen hohen Energiebedarf. Daher solltest du deinen Pflänzchen rechtzeitig eine kleine Dünger Mahlzeit spendieren. Generell braucht die Tomate nährstoffreichen Boden. Werden deine Pflänzchen dünn und schimmern gelblich, dann ist das ein Zeichen für Licht- und Nährstoffmangel. Also hast du am besten bereits für guten flüssigen Bio-Dünger gesorgt, den du ab der 3. Woche wöchentlich mit dem Gießwasser an deine Schützlinge verteilen kannst. 

Achtung! Tomaten nehmen es dir übel, wenn du ihnen das Wasser über die Blätter kippst. Gieß behutsam die Erde oder noch besser in die Untersetzer. 

Tipp#2

Bio-Flüssigdünger und LED Wachstumslampen lassen sich problemlos online bestellen und spenden  für die optimale Anzucht zusätzliches Licht und Nährstoffe. Du kannst diese Lampen für alle weiteren Keimlinge verwenden. 

Juhu, die ersten Blättchen sind da. Nun ist es soweit und deine Pflänzchen können an einen kühleren Ort umziehen. Die optimale Temperatur beträgt nun ca. 18- 20 Grad. 

Jetzt ist viel Licht der Schlüssel zum Erfolg. Die Tomaten wachsen nun etwas gedrungener und werden im Stiel und Blatt schön kräftig. 

LED Wachstumslampen mit Blättern
Tipp zum Gießen

Wenn du deine kleinen Tomatenpflänzchen nicht zu viel gießt, dann regt das das Wurzelwachstum an. Du erkennst sehr gut, wenn du zu wenig gegossen oder zu lange gewartet hast, dann werden die Blätter schlaff. Aber soweit braucht es ja gar nicht kommen, denn zu wenig Wasser schadet den Pflanzen natürlich. 

Bis Mai, um genau zu sein, bis nach den Eisheiligen müssen deine Tomatenpflanzen jedoch warten, bis sie in deinen Garten einziehen dürfen. Ist es soweit, kannst du deinen starken Pflänzchen bereits beim Auspflanzen die optimalen Langzeit- Nährstoffe mit ins Beet geben. 

Aber Moment mal… Was bzw. wo in deinem Garten ist denn der optimale Tomaten-Standort? 

Hast du ein Gewächshaus für deine Tomaten? Wenn ja, dann ist das ab sofort das Tomatenparadies schlechthin. Denn dort erhalten die Pflanzen während der Wachstumsperiode und zum Ausreifen der Früchte genügend Licht und Wärme. 

Befindet sich ein Beet an der Hauswand und ist es auch noch gen Süden ausgerichtet? Hervorragend, denn auch da fühlen sich die Tomaten pudelwohl. 

Hast du eine überdachte Terrasse? Da kannst du deine Pflanzen gerne in größen Töpfen (minimum 20L, je nach Sorte) platzieren. Wenn du Lust hast, kannst du natürlich auch auf einer Freifläche mit ein wenig handwerklichem Geschick den Pflanzen ein Dach über dem Kopf zimmern. 

Da A und O im Tomatenanbau ist, kein Wasser von oben! Wenn dir kein derartiger Standort zur Verfügung steht, dann sind deine Wahl wohl eher Freilandtomaten. Es gibt bewährte Sorten (z.B. Rote Murmel, Golden Currant, Resibella), die unserem zum Teil nassen Klima trotzen können. Letztendlich bestimmt die Tomatensorte allerdings noch gewisse Anforderungen. Die meisten Sorten möchten beim Wachsen gestützt werden. Hierfür eignen sich ausgezeichnete Haselnussäste oder Schnüre, die gespannt werden. 

Buschtomaten benötigen nichts dergleichen und fühlen sich auch in großen Kübeln wohl. Tomatenpflanzen können zwar ganz schön anspruchsvoll sein, aber dafür sind sie super Beetnachbarn. Du kannst ganz wunderbar Basilikum zu Tomaten pflanzen oder säen. Zwiebeln, Knoblauch, Bohnen, Petersilie, Kamille, Sellerie, Kohl und Salat sind ebenfalls beliebte Nachbarn. 

Tipp#3

Damit die Pflanzen keinen sogenannten “Blattbrand” von der Sonne bekommen, kannst du die Jungpflanzen optional vor der Pflanzung ins Beet die ersten 2 Tage an die Sonne gewöhnen. Dazu stellst du die ersten 2-3 Tage die Töpfe 1-3 Stunden nach draußen und dann wieder ins Haus. Ab dem 4. Tag steigerst du die Stunden im Freien und am 8. Tag sind die Pflanzen perfekt vorbereitet für ihr Outdoor Leben.  

Da du dir das Pikieren gespart hast, kannst du nun umso mehr Stiel der Pflanze einpflanzen. Scheu dich nicht, die untersten drei Blätter ab zu knipsen und die Pflanze längs mit Pflanzenstiel in die Erde zu legen und mit Erde zu bedecken. Denn an dem Stiel wachsen unter der Erde neue Wurzeln und können somit eine bessere Nährstoffaufnahme gewährleisten. 

Als Starter gibst du eine halbe Handvoll Hornspäne und frische kleingeschnittene Brennnessel mit in das Pflanzloch. 

Deine Pflanzen wollen atmen und brauchen Luft und Platz. Mit einem Pflanzabstand von 50-60 cm kannst du nichts verkehrt machen. Pflanz sie auch nicht zu dicht an die Haus- oder Gewächshaus Wand. Pflücke bei ausgewachsenen und starken Pflanzen ruhig immer mal ein paar große Blätter ab, dann kann die Luft noch besser zirkulieren und es schadet deinen Pflanzen nicht. Die gefürchtete Krautfäule kannst du somit vorbeugen. 

Tomaten mit Blattbrand

Pflege 

Ohne Pflege wird das nichts mit dem süßen Genuss. 

Es gibt ein paar Dinge, die du deinen Tomaten gutes tun kannst. 

Dazu gehört: 

  1. Düngen
  2. Mulchen
  3. Ausgeizen
  4. Biene spielen
  5. Krankheiten vorbeugen, erkennen und  behandeln

Düngen ist das Zauberwort. Vor allem wenn die ersten Früchte sichtbar werden.

Wie bei so vielen Gemüsearten ist auch hier die Brennnesseljauche ein absoluter Wachstums Booster für deine Pflanzen. Ein Brennnesseljauche stellst du folgender Maßen her und bloß nicht zimperlich sein… es wird etwas strenger für dein Näschen. 

Vermische hierfür ordentlich viel Brennessel mit Wasser in einer alten Wanne, Eimer oder Regentonne. Du kannst alles von der Brennnessel verwenden, sie kleinschneiden oder aber auch im Ganzen ins Wasser geben. Nach ca. zwei Wochen Lagerung mit Deckel, kannst du die fertige Jauche verwenden. 

Tomaten mit Handschuh pflegen
Kleiner Tipp für deine Nase

Damit es nicht allzu stark riecht, kannst du der Mischung eine gute Portion Urgesteinsmehl hinzufügen. Gebe auf 10 Becher Jauche einen kleinen Becher Urgesteinsmehl  hinzu. 1 Teil Jauche zu 10 Teilen Wasser mischt du in deiner Gießkanne und düngst damit die Erde deiner Tomaten alle zwei Wochen. Wenn deine Tomatenpflanzen mal zu dunkel erscheinen, dann lass die nächste Dünger Runde einfach aus. Sollten die Pflanzen gelblich werden, ist dies ein Anzeichen für Stickstoffmangel und sie bedürfen Dünger. 

Als zweites kannst du deine Tomatenerde vor dem Austrocknen schützen, indem du eine 20 cm dicke Mulchschicht aufträgst. Laubholz Hackschnitzel, Rasenschnitt ohne Saat oder Stroh eignen sich hervorragend als Mulchmaterial.  Das Ausgeizen ist eine super Sache, um die Kraft der Pflanze zu bündeln. Die Fruchtbildung wird somit angeregt und die Pflanzen bleiben kompakt und stabil. 

Dafür entfernst du regelmäßig die kleinen Blattansätze zwischen Hauptstiel und Blattzweig. Du kannst diese ganz leicht mit den Fingern rausknipsen. Buschtomaten mögen diesen Eingriff allerdings nicht. 

Als letztes kannst du der Natur etwas auf die Sprünge helfen und deine Tomatenernte nämlich vervielfachen. Die Tomatenfrucht entsteht erst, wenn die Blüte bestäubt ist. Das übernehmen vorzugsweise natürlich unsere lieben kleinen Garten Helferlein, die Insekten. Bienen sind allerdings die effektivsten kleinen Bestäuber bei den Tomaten. Damit deine Blüten alle eine Frucht ausbilden können, werde selber eine kleine Biene. 

Als menschliche Biene brauchst du nichts weiter tun, als alle 3-5 Tage deine Tomatenpflanzen einmal sanft, aber bestimmt hin und her zu ruscheln. Die Pollen lösen sich nun und die männlichen und weiblichen Pollen können zusammen alle Blüten befruchten. Ein weicher Pinsel kann auch dienlich sein. Es ist aber viel mehr Aufwand mit der Pinselspitze von Blüte zu Blüte zu streichen. 

Mit einer optimalen Pflege deiner Pflanzen kannst du der typischen Tomatenkrankheit namens Krautfäule weitestgehend vorbeugen. Sollte allerdings doch mal eine Pflanze befallen sein, dann sollten alle befallenen Blätter entfernt werden. Am besten werden diese Abfälle nicht dem Kompost zugeführt, sondern separat entsorgt, damit im Folgejahr der Kompost keine Sporen enthält. 

Die sogenannte Braunfäule ist zwar auch unerwünscht, aber keine Krankheit, sondern ein Nährstoffmangel. Die Braunfäule ist braun und kreisrund an den Tomatenfrüchten zu erkennen. Entferne die Früchte und dünge die Tomatenpflanzen nicht weiter mit Stickstoff. Meistens ist viel Stickstoff in Flüssigdüngern oder auch Brennesseljauche enthalten. Die Pflanzen benötigen in diesem Fall Calcium. Algenkalk, Eierschalen oder eine einfache Calcium Brausetablette können dabei schnelle Abhilfe schaffen. 

Ernte deine Tomaten erst dann, wenn sie die sortentypische Färbung bekommen haben. Die reifen Früchte lassen sich leicht von der Pflanze lösen. Ende August/ Anfang September solltest du deine Tomaten im Erntekörbchen gesichert haben. Allerdings kann es immer ein paar Nachzügler geben, aber das ist kein Problem. 

Schneide die noch grünen Tomaten mit den Stängeln ab und hänge sie im Haus an einen warmen und lichtdurchfluteten Ort. 20 Grad schätzen die grünen Tomaten sehr und reifen schnell nach. 

Tomten ernten

Tipp für die Ungeduldigen 

Ein Apfel kann den Reifeprozess der Tomaten beschleunigen. Lege einen Apfel zu fünf größeren Tomaten dazu und die Zeit vergeht im Nu. Hilfe, die Tomatenschwemme ist da. Manchmal geht es ruckzuck und was nun?

Hast du schon mal von einem feurigen Tomatenchutney gehört? Eine gute Tomatensuppe ist eine prima Vorspeise. Isst du gerne Bolognese? Dann gehört eine selbstgemachte Tomatensauce sicherlich auch für dich mit in den Topf. Das Beste aber ist, wenn es mal schnell gehen muss, kannst du alles einfrieren. Es wird auch aufgetaut nicht an Geschmack und Nährwert verlieren. 

Zum Einfrieren eignen sich super Weck oder Schraubgläser. Den Deckel erst im gefrorenen Zustand aufsetzen. Tomaten sind eines unserer liebsten Gemüsesorten und mit ein paar kleinen Tricks und einer gewissen Routine, wird die Ernte zum Kinderspiel. 

Viel Vergnügen und Erfolg beim Anbau deiner gesunden Tomatenpflanzen!

Ricarda Blanck lebt das Jahr fast ausschließlich von ihren eigenen Erzeugnissen, die sie im Gemüsegarten mit Leidenschaft und großer Freude anbaut. Sie arbeitet mit der Natur, dem Rhythmus der Jahreszeiten, all den fleißigen Tieren und Or - ganismen, die einen großen Teil der schöpferischen Kraft ausmachen. Das Gärtnern mit den Mondphasen im Sinne der Perma- und Mischkultur ist für sie die Grundlage für einen gesunden und achtungsvollen Umgang mit der Natur. Wenn sie nicht gerade als Designerin an neuen Konzepten für Küchen- und Gartenutensi - lien tüftelt und es warm ist, fühlt sie sich mit einem Becher gutem Kaffee auf ihr em Bett im Garten am wohlsten, um eine kleine Pause im Grünen zu machen.

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