Vertikaler Garten: Die 4 besten Tipps (+geeignete Pflanzen)

Praktisch und hübsch anzusehen: Vertikale Gärten sind optimal für Menschen, denen wenig Platz zur Verfügung steht und die ihre gärtnerischen Ambitionen dennoch im großen Stil ausleben möchten. Aber auch auf großer Fläche kann die hippe Wandbegrünung außen und innen für das gewisse Extra sorgen.

Beim vertikalen Garten wird anstatt am Boden in die Höhe gepflanzt: An Hausmauern, Innenwänden, an hölzernem Sichtschutz oder Geländern können die Wandgärten entstehen.

Dabei werden dank unterschiedlichster Konstruktionen Pflanzen aneinander und übereinander gereiht, sodass ein dichter Teppich aus Grün entsteht. Die einzelnen Systeme, die die Pflanzen halten, sind höchst unterschiedlich: Vom hochpreisigen Schichtkonstrukt bis hin zum DIY-Upcycling-Modell ist für jeden Geldbeutel etwas dabei.

Die Idee der vertikalen Gärten stammt aus der Urban Gardening Bewegung, die sich auf kreatives Gärtnern im städtischen und damit meist kleinen Raum spezialisiert hat. Doch Wände zu bepflanzen ist nicht nur platzsparend; in Innenräumen sorgt ein vertikaler Garten auch für eine bessere Luftqualität.

Außen an der Hauswand hingegen bietet die Gartenform sowohl einen besonderen Look als aus Lebensraum für Insekten – vor allem, wenn die passenden Pflanzen wie Kräuter, Wildblumen und Gräser eingesetzt werden.

Ist der vertikale Garten ausreichend hoch und wird dicht bepflanzt, kann er aber auch als Sichtschutz zum Beispiel zwischen zwei angrenzenden Balkonen oder zu den Nachbarn gegenüber dienen. 

Welche Möglichkeiten zur Aufhängung gibt es?

Wie du einen vertikalen Garten installieren kannst, hängt im ersten Schritt davon ab, ob du dies draußen oder in einem Innenraum tust. Denn während die Aufhängung draußen Wind und Wetter standhalten muss, sollte drinnen die Wand vor Feuchtigkeit und damit Schimmel geschützt werden, sollte der Wandgarten direkt am Mauerwerk befestigt werden.

Möglichkeit #1: Aufhängungen für Pflanzen in Innenräumen

Mattensystem

Zu den eher höherpreisigen Varianten der Grundlagen für einen vertikalen Garten zählen sogenannte Sandwich-Systeme. Sie bestehen aus einer Kombination von schützender Unterkonstruktion, einer Dämm- und Schutzschicht und einer Lage Substrat, in das die jeweiligen Pflanzen dann gesetzt werden. Diese Aufhängung ist besonders für die Begrünung großer Flächen geeignet und deshalb auch in Kombination mit einem automatischen Bewässerungssystem erhältlich. Vielleicht hast du diese Form des vertikalen Gartens auch schon einmal in Büroräumen und Eingangshallen von Hotels gesehen.

Wandbilder

Für den Geldbeutel des durchschnittlichen Gärtners sind dann doch eher vertikale Gärten in Form von Wandbildern geeignet. Die Idee dahinter ist einfach: Man nehme einen tiefen Bilderrahmen oder eine spezielle Box im Rahmen, füllt ihn mit Substrat und Pflanzen, die in Sachen Nahrung und Wasser keine allzu hohen Ansprüche haben – et voila! Mit ein paar Nägeln oder Schrauben hängt der vertikale Garten dann auch, ohne Gefahr zu laufen, dass die Wand etwas abkriegt.

Hängepflanzen

In dieser Version können Gärtner ihre Liebe zu vertikaler Bepflanzung und Pflanzenampeln verbinden. Denn für diese Form der Aufhängung werden einfach viele Hängetöpfe nebeneinander an der Decke befestigt und mit nach unten rankenden Pflanzen bestückt. Besonders schick wird es, wenn die Hängeampeln im ohnehin aktuell sehr beliebten Makramee-Stil gehalten sind und damit dem wilden Wandgarten auch ein bisschen Boho Chic verleihen.

Möbel umfunktionieren

Du hast ein mehrstöckiges Regal, das du nicht mehr benutzt? Super, denn dieses kannst du auch ganz leicht als Grundlage für einen vertikalen Garten benutzen. Dafür sollte das Regal aber am besten an der Wand befestigt werden, damit es nicht umfallen kann. Anschließend können die Bretter mit Topfpflanzen gefüllt werden. Setze in die oberen Ebenen Pflanzen, die nach unten ranken und in die Mitte und nach unten Pflanzen mit großen Blättern, die aber weniger Licht benötigen.

Für welche Form der Aufhängung, welche Wand und welchen Raum du dich entscheidest, kann von verschiedenen Faktoren abhängig sein. Beachte die Lichtverhältnisse sowie die Luftfeuchtigkeit in dem jeweiligen Raum und wähle deine Pflanzen entsprechend diesen Eigenschaften. So ist beispielsweise Moos gut für feuchte Räume wie das Badezimmer oder die Küche geeignet, während die Erbsenpflanze auch in vergleichsweise lichtlosen Räumen gut gedeiht.

Möglichkeit #2: Aufhängungen für Pflanzen an Außenwänden

Sichtschutz umfunktionieren

Manche Balkone sowie Terrassen haben vorinstallierte Wände, um vor den Blicken der Nachbarn zu schützen. Hat dieser Sichtschutz eine wabenförmige oder lamellenartige Struktur, an der du Hängetöpfe befestigen kannst, kannst du auf diese Weise einen vertikalen Garten aufbauen – und unschöne Schutzmauern in grüne Oasen verwandeln.

Rankgitter 

Rankgitter sind aus Holz oder Metall erhältlich und eignen sich hervorragend, um aus einer Kombination von Hängetöpfen und Kletterpflanzen einen dichten Wandgarten zu züchten. Damit dieser aber auch Wind und Wetter aushält, solltest du ihn an der Hauswand, im Garten im Boden oder an einer Mauer befestigen. Möchtest du in einer Mietimmobilie in die Außenwand dafür ein Loch bohren, musst du vermutlich beim Vermieter um Erlaubnis fragen. Alternativ kannst du dir auch ein Rankgitter mit vorgesetztem Blumenkasten anschaffen: Damit hast du direkt eine Grundlage, um Kletterpflanzen mit tiefem Wurzelgang einzusetzen; gleichzeitig hält das Gewicht des Kastens das restliche Rankgitter an Ort und Stelle.

Palettengarten

Zu den Klassikern aus der DIY-Rubrik zählt der Einsatz von Paletten. Auch für einen vertikalen Garten sind die Holzplatten bestens geeignet. Auf die Seite aufgestellt bilden die normalerweise am Boden befindlichen Streben sozusagen kleine Blumenkästen, die versiegelt mit Erde befüllt und anschließend bepflanzt werden können. Auch hier solltest du darauf achten, den Palettengarten sicher an der Hauswand oder einer Stelle im Garten zu befestigen.

Rohre

Mit ein wenig Bastelei können Regenrohre auch als gute Grundlage für einen Garten in die Höhe dienen. Dafür sägst du in ein Kunststoffrohr rund herum Öffnungen und befestigt es anschließend vertikal im Boden. Achte darauf, dass das Rohr stabil steht und fülle es anschließend mit Erde. In die Öffnungen kannst du nun hervorragend Salat oder Kräuter pflanzen. Da das Rohr nach oben geöffnet bleibt, bietet sich hier auch Platz für Pflanzen an, gleichfalls fängt die Konstruktion Regenwasser auf. Im Internet gibt es die Röhren auch fertig zu kaufen.

Vertikale Gärten im Außenbereich bieten den Vorteil, dass sie für Zierpflanzen oder Nutzpflanzen geeignet sind. Du kannst dich also entscheiden: Soll dein Höhengarten vor allem schön blühen oder zum Naschen einladen? 

Pflanzen für einen vertikalen Garten draußen

Hängeerdbeere

Wenig Platz, aber trotzdem Lust auf reife Früchtchen? Dann greife für deinen vertikalen Garten gut und gerne auf die Hängeerdbeere zurück. Dafür kannst du tatsächlich jede Erdbeere mit Ausläufern oder langen Blütenständen nutzen – du lässt sich einfach nur nach unten wachsen. Ernten lassen sie sich von Juni bis zum ersten Frost. Da die Hängeerdbeere ein recht tief reichendes Wurzelwerk ausbildet, solltest du dafür sorgen, dass sie ausreichend Platz hat. Ist dein vertikaler Garten eher überschaubar, solltest du stattdessen auf beispielsweise Waldbeeren zurückgreifen. Diese brauchen nicht viel Platz und bieten dennoch eine reiche Ernte.

Snackgurke

Die Snackgurke produziert nicht nur Mini-Früchte, sondern bietet mit einem verzweigten Blattwerk und gelben Blüten einen Blickfang für deinen Wandgarten. Die Rankpflanze braucht Platz, weshalb sich beispielsweise der Anbau im Kasten eines Spaliers anbietet, an dessen Gitter sich die Pflanze nach oben arbeiten kann. Idealerweise wird die Snackgurke im April oder Mai gepflanzt – aber auf jeden Fall nach den Eisheiligen. Praktisch ist aber, dass du Jungpflanzen auch noch im Juni einsetzen kannst. Wenn du die ersten Früchte mit einem Schnitt entfernst, reifen die nachfolgenden besser aus.

Flachwurzelndes Gemüse

Darüber hinaus eignet sich flachwurzelndes Gemüse für vertikale Gärten. Dazu zählt beispielsweise auch Salat. Indem du abwechselnd helle und dunkle Sorten nebeneinander pflanzt, entstehen tolle Muster bis zur Erntezeit. Auch Kräuter wie Thymian, Minze oder Basilikum fühlen sich im vertikalen Garten äußerst wohl. Hingegen erschaffst du grüne Ranken und blattreiche Auswüchse im Höhengarten mit beispielsweise Efeu oder der Glockenblume. Letztere verleiht der grünen Wand farbenfrohe Punkte. Auch die Dreimasterblume ergänzt den grünen Blätterwald um lila Blüten. 

Vier Tipps für deinen vertikalen Garten

  1. Planungstipp: Ob innen oder außen – du solltest immer die Tragfähigkeit der Wand, an der du den Garten anbringen willst, überprüfen. Bedenke auch, dass die Pflanzen nach dem Gießen mehr Gewicht haben. Und als Letztes solltest du deinen Garten nicht zu hoch ansetzen, damit du noch überall problemlos zum Bewässern hinkommst. 
  2. Wohlfühltipp: Plane deinen Wandgarten dort, wo du ihn auch sehen kannst, beispielsweise gegenüber einer Sitzecke. Oder plane ihn über eine Ecke, sodass du deinen Ruheplatz sogar in deinen Garten hinein verlegen kannst.
  3. Pflanzentipp: Greife auf bereits vorgezogene Pflanzen mit gut ausgeprägter Wurzel zurück statt auf kleine Setzlinge. Dann kannst du sicher sein, dass dein vertikaler Garten schnell wächst und gedeiht.
  4. Stiltipp: Du willst ein Wandbild nutzen, um einen vertikalen Garten im Innenraum zu installieren? Baue den vorhandenen Rahmen mit breiten Holzstücken aus – das betont die Konstruktion und schafft ein ausgewogenes Verhältnis aller Materialien.
Jan ist ein Gartenliebhaber, der seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Er ist Experte für alles, was mit Gartenbau zu tun hat, und liebt es, sein Wissen mit anderen zu teilen. Wenn Jan nicht gerade schreibt oder ein gutes Buch liest, kann man Jan in seinem Garten antreffen, wo er sich um seine Pflanzen und Blumen kümmert.

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