Welche Heckenschere schneidet dicke Äste?

Pflanzen und Hecken sind Lebewesen, die ständig wachsen und ständig gepflegt werden müssen. Die Thujahecke, die für immer und ewig die gewünschte Höhe und Breite hat, wird es wohl nie geben. Je älter eine Hecke ist, desto dicker sind ihre Äste, sodass sich die Frage stellt, welche Heckenschere schneidet am besten dicke Äste.

Welche Heckenschere schneidet dicke Äste?

Die meisten Heckenscheren sind so gebaut, dass sie etwa 18 bis 20 Millimeter dicke Äste mit einem Schnitt ohne Schwierigkeiten durchtrennen können. Je höher und breiter jedoch eine Hecke ist, desto dicker sind ihre Äste. Die Dicke oder Stärke der Äste wirkt sich direkt darauf aus, welche Heckenschere benötigt wird. Wichtig ist dann die entsprechende Leistung. Um dicke Äste zu schneiden, sollte eine elektrische Heckenschere 700 Watt oder mehr haben. Benzinmotoren sind stark genug, um große und dicke Äste sauber zu schneiden.

Ein anderer Punkt, der berücksichtigt werden muss, ist die Schnittlänge. Für große und holzige Hecken empfehle ich als Landschaftsgärtner eine Messerlänge von mindestens 60 Zentimetern.

Mann mit Heckenschere schneidet Busch

Welche Antriebsarten gibt es bei Heckenscheren?

Wie bei anderen Gartengeräten bietet der Handel eine Vielzahl an Heckenscheren unterschiedlicher Größe und Antriebsart an. Im Vormarsch sind akkubetriebene Heckenscheren. Sie sind leicht, handlich, umweltfreundlich und leise. Geeignet sind sie eher für Hecken mit dünneren Ästen. Die kräftigeren Heckenscheren sind entweder elektrisch oder haben einen Benzinmotor und schneiden auch dicke Äste:

Antrieb #1: Akku

Die meisten Gartengeräte mit Akku haben mittlerweile einen leistungsstarken Lithium-Ionen-Akku mit 18 oder 36 Volt. Empfehlenswert für den Gebrauch im Garten sind Akkus mit 36 Volt. Sie haben mehr Kraft und halten länger durch.

Akku-Heckenscheren sind flexibel, da ohne Kabel. Die kompakten und leichten Scheren eignen sich besonders für einfache Arbeiten auf kleinen Flächen. Mit ihnen lassen sich kleinere Äste schneiden, aber auch zum Beispiel die beliebten Thujahecken bearbeiten.

Außerdem sind Akku-Modelle in der Anschaffung günstiger als Benziner, verursachen keine Folgekosten im Betrieb und sind vor allem leiser und umweltfreundlich.

Akkus haben jedoch den Nachteil, dass sie nach einer bestimmten Zeit nachgeladen oder gewechselt werden müssen. So hält zum Beispiel ein 36-Volt-Akku mit Schnellladefunktion ungefähr 45 bis 90 Minuten, das Laden dauert circa 45 Minuten. Daher ist es wichtig, beim Kauf einer Heckenschere, dass im Lieferumfang ein Ersatz-Akku sowie ein Schnellladegerät enthalten sind. So kann ohne Unterbrechung eine Hecke komplett geschnitten werden.

Antrieb #2: Elektromotor

Heckenscheren mit Elektromotor sind stärker als Akku-Modelle und müssen nicht geladen werden. Ein Nachteil ist das Kabel, da die Reichweite damit begrenzt ist und dass immer die Gefahr besteht, dass das Kabel in einem unachtsamen Moment durchtrennt wird. Mit einer Kabeltrommel lässt sich die Reichweite erhöhen.

Heckenschere mit Elektromotor

Antrieb #3: Benzinmotor

In älteren Gärten sind die Bäume, Sträucher und Hecken größer und haben dickere Äste. In diesem Fall, und wenn das Grundstück groß ist, ist eine Heckenschere mit Benzinmotor richtig am Platz. Der 2-Takt-Motor ist sehr leistungsstark, weshalb er auch im gewerblichen Bereich eingesetzt wird. Mit einer Benzin-Heckenschere ist der Nutzer auch flexibel und unabhängig.

Ein Nachteil ist neben dem hohen Gewicht auch die Lautstärke. Ebenso sind diese Modelle in der Anschaffung recht teuer und benötigen Kraftstoff und Öl. Zudem müssen die Filter regelmäßig ausgetauscht werden. Und letztlich sind Benziner auch nicht gerade umweltfreundlich.

Mann mit Heckenschere schneidet busch

Worauf muss man achten, wenn man eine Heckenschere für dicke Äste kauft?

Wenn man eine Heckenschere für dicke Äste kauft, kommt es in erster Linie auf die Leistung und Schnittlänge der Schere an. Ferner gibt es allerdings ein paar weitere Punkte, die beim Kauf einer Heckenschere durchaus interessant sind:

Punkte #1: Ergonomie

Nicht wenige Hobbygärtner schauen auf die Leistung, Schnittlänge oder den Preis bei der Anschaffung einer neuen Heckenschere. Was gerne vergessen wird: Die Heckenschere kommt regelmäßig zum Einsatz. Und wer eine lange und hohe Hecke besitzt, wird entsprechend lange mit der Schere arbeiten müssen.

Die Heckenschere sollte daher ergonomisch zum Besitzer passen – also der Körpergröße und Kraft angepasst sein. Vor dem Kauf nimmt man beim Händler am besten die eine oder andere Heckenschere in die Hand und simuliert verschiedene Schnittbewegungen. Das sieht zwar seltsam aus, bringt aber für später enorm viel.

Eine ergonomisch gute Heckenschere sollte einen ausbalancierten Schwerpunkt haben. Der Ein-/Aus-Schalter muss in jeder Stellung, auch mit ausgestreckten Armen, bedienbar sein.

Punkt #2: Griff

Eine Heckenschere wird mit beiden Händen bedient. Eine Hand ist am Auslösegriff und die andere Hand an einem Schildgriff zur Vermeidung von Verletzungen. Dieser Griff befindet sich auf der Rückseite und ist schwenkbar.

Die Schere sollte gut in der Hand liegen, also ergonomisch sein, sowie rutschfest. Der Griff sollte auch so sein, dass in allen Positionen und in völliger Sicherheit damit gearbeitet werden kann.

Mann mit Heckenschere schneidet busch

Punkt #3: Leistung

Akku-Heckenscheren sollten einen Akku mit 36 Volt Spannung haben. Elektromotoren haben bei den Scheren eine Leistung zwischen ungefähr 400 und 700 Watt. Modelle mit Benzinmotor gibt es mit einer Leistung zwischen 300 und 1050 Watt, das entspricht 0,4 bis 1,4 PS. Für den privaten Gebrauch ist ein 2-Takter einem 4-Takter vorzuziehen.

Punkt #4: Schnittlänge

Mit langen Klingen bekommt man saubere Schnitte, die natürlich bei Hecken gewünscht sind. Längere Klingen bedeuten aber ein höheres Gewicht und das wiederum bedeutet, dass das Arbeiten anstrengender ist. Das heißt, dass die Klingenlänge danach gewählt wird, was geschnitten werden soll. Die Länge der Klingen reicht von 40 bis zu 75 Zentimeter.

Punkt #5: Schnittstärke

Damit die Heckenschere dicke Äste schneidet, sollte die Schnittstärke nicht unter 1,8 Zentimeter liegen. Für einen regelmäßigen Heckenschnitt reichen 2,1 Zentimeter aus – eine Schnittstärke, die die meisten Modelle haben. Schwere Scheren haben bis zu 3 Zentimeter.

Mann mit Heckenschere schneidet busch

Punkt #6: Zahnabstand

Der Abstand zwischen den einzelnen Zähnen bestimmt den Durchmesser der zu schneidenden Äste. Für junge Triebe werden 12 bis 16 Millimeter benötigt, für normale Hecken 20 bis 25 Millimeter und für dickere Aufgaben 26 bis 36 Millimeter.

Punkt #7: Gewicht

Beim Gewicht liegen benzinbetriebene Heckenscheren in einem Bereich zwischen fünf und sieben Kilogramm. Elektrische Modelle und Akku-Heckenscheren liegen zwischen zwei und sechs Kilo. Mit einer Teleskopstange kommen sie sogar auf bis zu neun Kilogramm.

Punkt #8: Lautstärke

Die Lautstärke ist bei Benzinmodellen besonders hoch. Leisere Geräte liegen bei 93 Dezibel, laute Heckenscheren bei bis zu 107 Dezibel. Eine Lautstärke ab 100 Dezibel gilt als gesundheitsschädlich. Beim Heckenschneiden sollte also zwingend ein Gehörschutz getragen werden.

Punkt #9: Tankvolumen

Bei Benzin-Heckenscheren liegt das Tankvolumen zwischen einem viertel und einem halben Liter Benzin. Mehr Volumen bedeutet eine längere Laufzeit, aber auch ein höheres Gewicht.

Punkt #10: Ausstattung
 

Beim Zubehör oder der Ausstattung sollte nach folgenden Punkten geschaut werden:

  • Aufhängeöse
  • Auffangsack
  • Antivibrationssystem
  • Drehbarer Griff
  • Elektronisch gesteuerte Magnetzünder
  • Ersatz-Akku
  • Fliehkraftkupplung
  • Mehrstufig verstellbarer Griff
  • Messerschutz
  • Schnellladegerät für Akku
  • Teleskopstange

Punkt #11: Preis

Akku-Heckenscheren, inklusive Akku und Ladegerät, mit denen man dicke Äste schneiden kann, kosten ab etwa 100 Euro. Eine Allround-Akku-Heckenschere eines Markenherstellers kann auch bis zu 400 Euro kosten.

Bei Benzin-Heckenscheren beginnt das Preissegment bei mindestens 150 Euro.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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