Bachlauf für den Teich anlegen – 5 Möglichkeiten

Das leise Plätschern eines Bachlaufs oder eines Springbrunnens hat für viele Menschen eine beruhigende Wirkung. Man stelle sich einen schönen Sommertag vor, an dem man inmitten blühender Pflanzen am Gartenteich sitzt und den glucksenden Bachlauf mit tanzenden Wasserperlen beobachtet. Als Teichexperte habe ich schon etliche Bachläufe gebaut. Das Schöne daran ist, dass jeder Gartenbesitzer einen Bachlauf für den Teich nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten kann. Welche Voraussetzungen für einen Bachlauf gegeben sein müssen und welche Materialien und Möglichkeiten es gibt, wird im nachfolgenden Artikel behandelt.

Welche Voraussetzungen braucht ein Bachlauf am Teich?

Teich mit Fischen

Wer an seinem Teich einen Bachlauf bauen möchte, was mit etwas handwerklichem Geschick gut möglich ist, benötigt etwas Platz. Damit der Bachlauf wirkt, sollte er 3 bis 5 Meter lang sein – in einem kleinen Garten können auch 1,5 Meter ausreichen. Hat der Bachlauf Kurven, kann etwas Platz eingespart werden.

Je nach Größe des Gartens und der maximalen Steigung lassen sich verschiedene Konzepte umsetzen und sogar ein Bachlauf mit Brücke bauen. Diese Werte und Angaben haben sich bewährt:

  • Länge: ab 1,5 Meter, besser 3 bis 5 Meter
  • Breite: 20 bis 150 Zentimeter (je nach Länge des Bachlaufs)
  • Tiefe des Bachbettes: mindestens 25 Zentimeter
  • Gefälle: 2 bis 5 Prozent
  • Standort: halbschattiger Platz, um die Verdunstung von Wasser zu reduzieren

Ein sanftes Gefälle von 2 bis 3 Prozent eignet sich besonders gut für einen Bachlauf in kleineren, mediterranen oder asiatischen Gärten, da das Wasser langsamer fließt. Bei einem Gefälle unter 2 Prozent fließt das Wasser kaum noch und droht sogar stehenzubleiben, weshalb für ein ausreichendes Gefälle gesorgt werden muss.

Sollte das Gefälle zu steil werden, bekommt der Bachlauf in regelmäßigen Abständen Staustufen, die Kleinlebewesen einen Lebensraum bieten. Staustufen verhindern zudem, dass Steine, Dekomaterialien oder Kleinlebewesen weggespült werden. Bei einem Gefälle von 5 Prozent und einer Länge von drei Metern kann man 6 bis 9 Staustufen einplanen und das Wasser damit ruhiger gestalten.

Außerdem müssen die Leistung der Pumpe und die Wassermenge auf den Bachlauf-Querschnitt abgestimmt werden. Bei einem zum Beispiel 45 Zentimeter breiten Bachlauf sollten aus der Mündung circa 60 Liter Wasser pro Minute laufen.

Das Bachbett wird auf jeden großzügig geplant, da eine spätere Uferbepflanzung den Bach schmaler wirken lässt.

Welches Material für den Bachlauf am Teich?

Ein Bachlauf kann aus natürlichen Baumaterialien wie Stein oder Holz, aber auch aus Kunststoff oder Beton gebaut werden. Diese Möglichkeiten gibt es:

Möglichkeit #1: Bachlauf aus Steinen

Natursteine lassen sich in vielen Bereichen der Gartengestaltung einsetzen. Geeignet sind kalkfreie Natursteine wie Granit oder größere Kieselsteine, wie man sie in Bächen findet. Als Ursprung des Bachlaufs ist ein Quellstein ein optisches Highlight.

Ein Bachlauf aus Steinen muss allerdings abgedichtet werden. Hierzu verwendet man klare Dichtungsmaterialien wie beispielsweise Epoxidharz oder vermischt den Zement beziehungsweise den Beton mit speziellem Dichtungspulver. Alternativ kann man unter dem Bachlauf auch eine besandete Steinfolie einbauen.

Ein Bach aus Steinen hat den Vorteil, dass man bei der Gestaltung komplett frei ist. Nachteilig ist, dass es sehr aufwendig ist und relativ lange dauert, wenn der Bachlauf länger ist und mehrere Staustufen hat. Ebenso besteht die Gefahr, dass der Bachlauf mit der Zeit undichte Stellen bekommt.

Bachlauf aus Steinen

Möglichkeit #2: Bachlauf aus Holz

Für einen hölzernen Bachlauf wird möglichst robustes und widerstandsfähiges Holz verwendet. Dazu zählen beispielsweise Buche, Eiche, Nussbaum oder Ahorn. Diese Holzarten sind jedoch deutlich teurer als Weichhölzer wie Fichte, Birke, Pappel oder Weide. Weichhölzer benötigen zusätzlichen Schutz gegen Feuchtigkeit mittels umweltverträglicher Lacke oder Lasuren. 

Der Bachlauf kann aus sich überlappenden Holzrinnen bestehen, in denen das Wasser hinunterfließt. Man kann aber auch halbierte und ausgehöhlte Baumstämme zu einem Bachlauf zusammenfügen. Holzkonstruktionen sollten allerdings mindestens 3 bis 5 Meter lang sein, damit der Bachlauf wirkt. Nachteilig ist, dass sich Kurven nur schwierig gestalten lassen, und dass Harthölzer recht kostspielig sind. Andererseits ist Holz nicht nur reines Baumaterial, sondern ein wunderbares dekoratives Element, indem die Staustufen aus dicken Ästen gebaut werden.

Bachlauf aus Holz

Möglichkeit #3: Bachlauf aus Beton

Ein Bachlauf aus Beton muss natürlich wasserdicht sein. Das geht mit Dichtpulver, das beigemischt wird. Alternativ wird der fertig gestaltete Bachlauf mit Dichtschlamm oder flüssiger Teichfolie abgedeckt. 

Beton hat den Vorteil , dass er nach dem Abdichten auslaufsicher ist, nicht mehr erneuert werden muss und aufgrund der Festigkeit mit vielerlei Dekoration versehen werden kann. Der Nachteil ist, dass der Bachlauf aus Beton nachträglich nicht mehr verändert werden kann, weshalb eine gute Planung und Vorbereitung notwendig sind.

Möglichkeit #4: Bachlauf aus Schalen

Einfach, schnell und günstig. Mit vorgefertigten Kunststoffschalen, die es einzeln oder als Bausatz gibt und beliebig kombinieren oder erweitern können, ist ein Bachlauf zügig gebaut. Die Schalen werden vor Ort einfach zusammengesteckt. 

Je nach Budget kann man sich zwischen Bachlaufschalen aus Kunststoff, Beton, Edelstahl oder Naturstein entscheiden.

Der Vorteil ist, dass man mit den vorgefertigten Schalen den Bachlauf schnell und leicht anlegen kann. Da man dabei auch die Wahl zwischen verschiedenen Größen, Farben und Formen hat, kann man einen sehr natürlich wirkenden Bachlauf und eine ansprechende Optik schaffen. Bei Baukastensystemen aus dem Handel ist zudem die Leistung der Pumpe auf die Größe des Bachlaufs abgestimmt.

Der Nachteil ist, dass sich diese Variante nur für relativ kurze Strecken eignet. Außerdem ist man in Form und Verlauf ziemlich festgelegt. 

Möglichkeit #5: Bachlauf aus Teichfolie

Mit einer Teichfolie wird der Bachlauf nach demselben Vorgehen wie ein Gartenteich angelegt. Dabei verwendet man am besten Folien aus PVC oder PE mit einer Stärke von 5 bis 8 Millimetern. Sand sowie ein Vlies schützen die Folie vor spitzen Steinen oder Wurzeln. Das ausgehobene Bachbett wird mit den Füßen gut verdichtet, damit es sich später nicht senkt.

Die gegenüberliegenden Ränder des Bachlaufs müssen waagerecht sein. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Wasser bei ungeraden Wänden in den Garten fließt, da es sich immer den einfachsten Weg sucht.

Zum Bau der Kapillar- oder Saugsperre sollte die Teichfolie deshalb mindestens dreimal so breit wie der Bachlauf sein. Die überstehende Folie wird zusammen mit dem Vlies in eine S-Form gebracht, beginnend vom Uferrand. Das heißt, eine kleine Grube befindet sich am Ufer, die ausreichend breit und tief sein sollte, damit das Wasser problemlos fließen kann. Hierfür wird der Rand mit dem Erdaushub erhöht.

Welche Steine am Bachlauf?

Kiesel sind für die Gestaltung des Bachlaufs ideal. Damit sie nicht von der Strömung mitgerissen werden, sollte die Körnung mindestens 7 bis 25 Millimeter betragen. Auch Oberrheinkies mit einer Körnung zwischen 50 und 125 Millimetern passen gut. Für Randbereiche oder Staustufen sind auch große Kieselsteine oder Natursteine dekorativ.

Viele runde Steine

Welche Pflanzen am Bachlauf?

An und in Bachläufen gedeihen Pflanzen, die dauernde Feuchtigkeit lieben und mit dem bewegten Wasser leben. Um den Charakter des Bachlaufs zu erhalten, werden nicht zu viele Pflanzen eingesetzt. Im Bachlauf selbst kann man Wasserpflanzen in Pflanztaschen setzen.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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