Koi Arten: Die 16 bekanntesten Arten und Varianten

Koi gelten als die Könige im heimischen Gartenteich. Die Farbkarpfen gehören zu den ältesten Haustieren, denn sie wurden bereits vor mehr als 2000 Jahren in China aus gewöhnlichen Flusskarpfen heraus gezüchtet. In Japan werden seit rund 200 Jahren Koi gezüchtet. Dabei hat sich Laufe der Zeit eine schier unübersehbare Fülle von Farben, Mustern und Formen herauskristallisiert. Daher ist diese Frage durchaus berechtigt:

Welches sind die bekanntesten Koi-Arten?

Bei Koi wird in 15 Hauptgruppen, die beiden Untergruppen Tacho und Kinginrin sowie die Hire Naga (Butterfly) unterschieden. Die Anzahl der Zuchtformen ist enorm hoch und kaum überschaubar. Die Koi-Hauptgruppen sind: Asagi, Bekko, Komoro (Goromo), Goshiki, Hikari-Moyomono, Hikari-Mujimono, Hikari Utsurimono, Kawarimono, Kohaku, Koromo, Sanke, Showa, Shusui, Tancho und Utsurimono.

Woher stammen Koi ab?

Koi sind Farbkarpfen, die von gewöhnlichen Flusskarpfen (Cyprinus carpio) abstammen und keine eigene Spezies bilden. In Japan werden die Fische nicht Koi, sondern Nishikigoi –  farbiger Karpfen – genannt. Der Name Nishikigoi hat sich bei uns nicht durchgesetzt, sondern die Kurzform Koi. Nur in Japan gezüchtete Koi dürfen auch als Japan-Koi bezeichnet werden. Übrigens ist die Mehrzahl Koi und nicht Kois.

Welches sind die 16 bekanntesten Koi-Arten?

Aufgrund der Fülle der Zuchtformen werden nur die wichtigsten Hauptgruppen und einige beliebten Zuchtformen beschrieben.

Art #1: Asagi

Der Asagi war die erste offiziell anerkannte Koi-Varietät und ist seit rund 150 Jahren bekannt. Asagi bedeutet übersetzt Blau. Tatsächlich hat der Asagi eine schöne blaue Färbung – hell auf dem Kopf und wesentlich dunkler auf dem Rücken. Auffallend sind die weiße Stirn und rote intensive Färbung an den Kiemen, rund um das Maul und auf den Flossen, sowie ein markantes Netzmuster.

Aus den Kreuzungen von Asagi mit anderen Koi sind zahlreiche Varietäten hervorgegangen.

Art #2: Butterfly

Der Butterfly Hi Showa Koi ist äußerst attraktiv und außergewöhnlich. Diese Varietät gehört zu den relativ neuen Züchtungen und fällt durch ungewöhnlich große elegante Flossen auf, die an Schmetterlingsflügel erinnern. Diese Koi werden auch Drachen-Koi genannt. In dieser Gruppe sind zahlreiche farbliche Varianten zugelassen, daher dürfen Butterfly Koi gerne sowohl ein- als auch mehrfarbig sein.

Je nach der Färbung werden mehrere Untergruppen von Schmetterlings-Koi unterschieden. Dazu gehören der Tancho Butterfly Koi, der golden glänzende Gin Rin Butterfly Koi oder der Doitsu Butterfly, der wenige Schuppen hat.

Art #3: Bekko (Shiro Bekko)

Diese Zuchtform besticht durch den Kontrast aus Schwarz und Weiß. Sie präsentiert sich in herrlichem Weiß mit feinen schwarzen Flecken. Ein Kopf in reinem Weiß ohne jegliche Zeichnung ist dabei erwünscht. Hoher Wert wird auf ein harmonisches Muster gelegt, was jedoch nicht unbedingt Symmetrie bedeutet.

Besonders hochgeschätzt werden Bekko mit Schachbrettmuster. Dabei wird darauf geachtet, dass der Kopf und der Bauchbereich unterhalb der Mittellinie frei von schwarzen Markierungen bleiben. Seltene Varietäten sind Aka Bekko (Weiß mit roten Flecken) und Ki Bekko, bei dem die Flecken gelb sind.

Art #4: Doitsu

Diese Art gilt unter den Japanern als die deutsche Art. Sie hat nur wenige Schuppen im Rückenbereich, und ist nach dem Spiegelkarpfen benannt, dem deutschen Fisch aus der Sicht der Japaner. Zum einen gelten Doitsu als eine selbstständige Untergruppe, zum anderen finden sich in so gut wie jeder der großen Zuchtgruppen auch Doitsu Koi, dessen Hauptmerkmal die fast schuppenfreie Haut ist.

Art #5: Goshiki

Übersetzt bedeutet Goshiki fünf Farben, obwohl es nicht immer einfach ist, bei einem Fisch alle fünf Farben (Weiß, Schwarz, Rot, Blau und Lila) klar zu unterscheiden. Diese Varietät ist aus der Kreuzung vom raren Aka Bekko und Asagi Koi entstanden.

Rot ist die dominierende Farbe bei Goshiki Koi, charakteristisch sind außerdem helle Konturen von jeder Schuppe. Überdies fällt das Tannenzapfenmuster auf, das sich über den ganzen Körper ausbreitet.

Art #6: Ghost

Der Ghost Koi kombiniert die Schönheit eines Koi mit der Robustheit eines wilden Karpfens. Ghost Koi kennzeichnen seine metallfarbenen Schuppen. Es ist ein starker und schnell wachsender Fisch, der schnell 60 Zentimeter lang werden kann.

Da der Ghost relativ preiswert in der Anschaffung ist, ist er sehr beliebt. Daneben ist er auch nicht sehr anfällig für Krankheiten und frisst im Gegensatz zu den Japan Koi auch relativ günstiges Futter. In England ist diese Varietät einer der beliebtesten Teichfische.

Wenn du mehr über Koi Krankheiten erfahren möchtest, dann schau dir unseren Beitrag dazu an.

Art #7: Hikari Utsurimono

Diese Koi Varietät hat metallisch glänzende Schuppen und ist zweifarbig. Die Grundfarbe ist Schwarz mit jeweils weißen, roten oder gelben Flecken. Glänzen die Schuppen in Gold, wurde bei der Zuchtform ein Yamabuki Ogon eingekreuzt, wenn die Schuppen einen silbernen Glanz aufweisen, war es der Platinum Ogon.

Die klassischen Ogons sind die bekanntesten und ältesten Vertretern dieser inzwischen recht großen Gruppe. Der erste Ogon, ein Koi mit golden gestreiftem Rücken, wurde im Jahre 1921 in einer großen Koi-Zuchtanlage entdeckt. Heute sind Ogons nahezu die meist gezüchteten Kois weltweit, dabei soll ein Koi in guter Qualität eine vollständig beschuppte Haut besitzen. Nicht nur die Haut, sondern auch die Flossen sollen metallisch glänzen. Charakteristisch sind formschöne Netzmuster.

Art #8: Kawarimono

Kawarimono ist eine große Gruppe von Nishikigoi, in die ein- oder mehrfarbige Karpfenfische ohne metallischen Glanz gehören. Eine der beliebtesten Varietäten sind Chagoi – schnell wachsende und besonders gesellige braune Koi, die meistens als Erste zahm werden. In elegantem Grau erscheinen Sorigoi, einfarbig rot sind Aka Muji und Benigoi, weiß ist Shiro Muji, schwarz mit hellen Flossenspitzen ist Karashigoi.

Kawarimono ist keineswegs ein Sammelbecken für minderwertige Koi. Es handelt sich vielmehr um seltene, qualitativ hochwertige und gesunde Zierkarpfen.

Art #9: Kinginrin

Der Kinginrin gilt als Glanzstück, denn die Schuppen funkeln je nach Bewegung in mehreren Schattierungen von Rot, Weiß oder Schwarz. Kinginrins sind richtige Schmuckstücke und je nach der Form des Schuppens lassen sich einige Varianten innerhalb dieser Gruppe unterscheiden. So glänzt beim Perl Gin-Rin die Mitte eines leicht gewölbten Schuppens und beim Kado-Gin sind es nur die Ränder.

Meistens ist es möglich, beim genauen Hinsehen die beiden Varietäten auseinanderzuhalten.

Art #10: Kohaku

Seit Anfang des 19. Jahrhunderts sind rot-weiße Nishiki-Koi als Gartenteich-Zierde bekannt. Es war vermutlich auch die erste Mutation, die ungewöhnliche Karpfen in Rot-Weiß hervorgebracht hat. Der richtige Kohaku zeichnet sich durch ein harmonisches rotes Fleckenmuster aus, wobei die Rücken- und Schwanzflossen unbedingt in Weiß zu erscheinen haben. Das Muster selbst darf durchaus unkonventionell und asymmetrisch ausfallen. Geschätzt werden durch weiße Schuppen überlagerte rote Schuppen, die die verschwommenen Ränder der roten Zeichnung ausmachen.

Wie man einen Koi Teich anlegt, erfährst du in diesem Beitrag.

Art #11: Koromo (Goromo)

Der Koromo ist eine Kreuzung aus Asagi und Kohaku, mit einem schmalen Rand der roten oder schwarzen Schuppen. Dadurch sieht der Fisch apart aus, da ein effektvolles Netzmuster an einigen Stellen entsteht.

Zu den bekannten Zuchtformen zählen der Budo Koromo mit einer intensiv roten Zeichnung, die eine Ähnlichkeit mit Trauben hat, oder Ai Koromo mit schönem Netzmuster in Rot-Blau, sowie Sumi Koromo mit der effektvollen Färbung, wenn schwarze Schuppen auf dem roten Hintergrund erscheinen. Auch Tancho Koromo und Butterfly Koromo sind bekannt.

Art #12: Ogon

Ogons fallen mit ihren metallisch glänzenden Schuppen sofort auf. Diese Nishikigoi werden von den Züchtern gerne eingesetzt, um weitere glänzende Zuchtformen zu entwickeln. Bei den Ogons werden Yamabuki Ogon mit goldenem Glanz und Purachina (Platinum) Ogon mit hellen Schuppen und Silberglanz unterschieden. Der Kopf eines Ogon ist frei vom Netzmuster. Bei beiden Zuchtformen gibt es unter anderem Doitsu- (Mizhuho Ogon) oder Butterfly-Ogon-Varietäten.

Art #13: Sanke (Taisho Sanshoku)

Dieser Koi ist dreifarbig (weiß, rot und schwarz), dabei ist Weiß die Grundfarbe, nicht unbedingt aber die dominierende Farbe. Das wichtigste Merkmal ist das Fehlen von schwarzen Markierungen auf dem Kopf. Das Muster von Sanke ist dem von Kohaku ähnlich und wird bei den Züchtern hochgeschätzt.

Interessanterweise zeigt der rote Aka Sanke gar keine weiße Färbung. Tancho Sanke hat einen roten Fleck auf dem Kopf, Budo Sanke weist ein Traubenmuster auf. Auch Doitsu- und Butterfly-Zuchtformen sind in dieser Gruppe vorhanden.

Art #14: Showa (Showa Sanshoku)

Auch wenn es für einen Laien nicht immer gleich zu erkennen ist, handelt es sich bei einem Showa um einen eigentlich schwarzen Karpfen. Jedoch erscheint ein klassischer Showa häufig in ausdrucksvollem Rot, wobei das Schwarz und Weiß nur als unterschiedlich geformte Flecken zu sehen ist. Ausgesprochen effektvoll sieht diese Varietät aus, wenn zweierlei schwarze Flecken vorhanden sind.

Art #15: Tancho

Diese Art ist überaus beliebt. Da an den Tancho hohe Ansprüche gestellt werden, sieht man perfekte Fische selten oder fast nie. Der ganze Körper muss schneeweiß sein. Daneben, und das verkörpert diesen Koi, muss er mitten auf dem Kopf einen dicken roten Punkt haben, der mit seinem Kopf symmetrisch ist. Dieser rote Punkt muss eine gewisse Größe aufweisen und somit direkt auffallen.

Je perfekter die runde Form des Punkts ist, desto wertvoller der Fisch. Die Zeichnung erinnert an die Nisshoki, die Nationalfahne Japans als Land der aufgehenden Sonne. Grundsätzlich sind auch weitere Formen zugelassen, sodass auf den Shows unter anderem Tanchos mit ovalen oder gar kreuzförmigen Kopfflecken zu sehen sind.

Art #16: Utsuri (Utsurimon)

Dieser Koi wirkt harmonisch und elegant. Der Utsuri ist zweifarbig, dabei sind vor allem schwarz-weiße Schiro-Utsuri und rot-schwarze Hi Utsuri zu unterscheiden sind. Geschätzt wird ein eher filigranes Kopfmuster.

FAQ

Wo soll man einen Koi kaufen?

Koi sollten immer bei einem Fachhändler oder Koihändler gekauft werden, der bei den Tieren die notwendigen Tests (KHV oder CEV) durchführt. Jeder Händler sollte nach dem Import eine Quarantäne über mehrere Wochen vornehmen, da Krankheiten meist nicht sofort zum Vorschein kommen und jeder Fisch Bakterien oder Parasiten hat.
Ein gesunder Koi hat strahlende Farben und einen schönen Glanz. Der Kopf sollte zum restlichen Körpervolumen passen.

Was kostet ein Koi?

Die Preise für einen Koi beginnen bei rund 25 Euro für kleine Tiere, können aber je nach Qualität und Größe auch bei mehreren Tausend Euro liegen.
Verschiedene Merkmale wie Körperform, Farbgebung oder Zeichnung sowie Größe bestimmen den Preis. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass gute Händler die Tiere direkt in Japan kaufen und nach Deutschland importieren. Danach müssen die Fische für einige Wochen in Quarantäne, benötigen Test und Medikamente, was sich alles im Preis niederschlägt.

Wie wird ein Koi transportiert?

Die empfindlichen Fische sollten möglichst lange im Händlerbecken bleiben, damit die Zeit im Transportbeutel so kurz wie nur möglich ist. Der entsprechende Transportbeutel muss mit ausreichend reinem Sauerstoff versetzt sein und danach noch zum Schutz in einen Karton gelegt werden.

Welcher Koi ist die teuerste?

Der bisher teuerste Koi der Welt soll für 1,5 Millionen Euro den Besitzer gewechselt haben. Dabei handelte es sich um einen Kohaku, also einen weißen Fisch mit roter Zeichnung, der neun Jahre alt und knapp über einen Meter groß war.

Welcher ist der seltenste Koi?

Der seltenste Koi ist der Budo Goromo, der eine leicht violettfarbene Färbung aufweist. Das japanische Wort budo heißt Weintraube.

Wie alt ist der älteste Koi?

Der älteste Koi wurde 266 Jahre alt und starb 1977. Der Koi mit dem Namen Hanako war 7,5 Kilogramm schwer und hatte eine Länge von 70 Zentimetern. Hanako war nicht nur der älteste Koi, sondern überhaupt der älteste Fisch, der jemals lebte.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

Teilen:

Newsletter abonnieren & Preise gewinnen.

Abonniere jetzt unseren Newsletter und sichere dir sich die Chance, exklusive Testprodukte zu gewinnen.

Kostenlose Gewinnspiele
Rabatte & Gutscheine
Im Wert von bis zu 1000€

Schreibe einen Kommentar