Photovoltaikanlage Größe: so groß sollte die PV Anlage sein

Mit einer eigenen Photovoltaikanlage wird man zum großen Teil unabhängig von kommerziellen Stromversorgern und tut zudem etwas für die Umwelt. Vor dem Kauf einer neuen PV-Anlage müssen jedoch ein paar Punkte abgeklärt werden, wie zum Beispiel der Standort oder die Dachneigung ist. Der wichtigste Aspekt ist jedoch der eigene Strombedarf und damit die Größe der Anlage.

Die Photovoltaikanlage muss wie groß sein?

Bei der richtigen Photovoltaikanlage Größe geht es darum, dass die Fläche der Solarmodule ausreichend groß ist, um wirtschaftlich zu arbeiten. Zudem muss die Anlage ins Budget passen. So kostet eine kleinere Anlage ab rund 8.000 Euro, größere Photovoltaikanlagen liegen zwischen 15.000 und mehr als 25.000 Euro.

Für einen normalen Haushalt mit 4 Personen reicht eine PV-Anlage mit einer Leistung von 4 bis 5 Kilowatt Peak (kWp) bereits aus, sofern sie optimal ausgerichtet ist und absolut kein Schatten auf die Solarmodule fällt. Da bei der Berechnung der Größe der Photovoltaikanlage immer ein Puffer nach oben Sinn macht, wäre eine Anlage mit einer Leistung bis zu 8 kWh ideal, wenn auch noch ein E-Auto in der Garage steht. Die Kosten hierfür liegen bei etwa 13.000 Euro.

Bei der passenden Größe der Photovoltaikanlage spielt natürlich der Verbrauch eine entscheidende Rolle. Ein durchschnittlicher Singlehaushalt verbraucht im Jahr ungefähr 1.500 Kilowattstunden (kWh) Strom. Bei einem Haushalt mit 4 Personen kalkuliert man mit einem jährlichen Verbrauch zwischen 3.600 und 4.500 kWh.

Photovoltaikanlage Größe: wann lohnt sich eine Solaranlage

Eine Solaranlage lohnt sich, wenn der Eigenverbrauch möglichst hoch ist und die Anlage mindestens den Strombedarf der Hausbewohner deckt. In einem Haushalt, in dem die Bewohner überwiegend tagsüber bei der Arbeit sind, liegt der Anteil des Eigenverbrauchs bei rund einem Drittel. Der erzeugte Strom wird daher hauptsächlich abends benötigt, wenn die Anlage weniger Energie liefert. Das bedeutet, dass tagsüber der Großteil des Stroms ins öffentliche Netz fließt. Um das zu verhindern, lohnt sich die Anschaffung eines Batteriespeichers. Mit ihm können rund 70 Prozent des produzierten Stroms selbst genutzt werden.

Da eine Photovoltaikanlage inklusive Batteriespeicher für einen vierköpfigen Haushalt locker 20.000 Euro verschlingt, rate ich dazu, sich von verschiedenen Anbietern und Fachbetrieben ein Angebot beziehungsweise einen Kostenvoranschlag geben zu lassen. Perfekt wäre es, wenn der Anbieter vor Ort sitzt, damit er sich die Begebenheiten direkt anschauen kann.

Den doch hohen Anschaffungskosten stehen Einnahmen aus der Einspeisevergütung gegenüber, die bei 6 Cent pro Kilowattstunde Strom liegen. Die Vergütung soll laut Gesetzgeber aber auf 8 Cent angehoben werden. Außerdem reduzieren sich die Ausgaben für den Bezug von Strom eines Netzbetreibers je nach Eigenverbrauch deutlich. Und schließlich gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten beim Kauf einer neuen Photovoltaikanlage. Seit 2023 entfällt außerdem die Mehrwertsteuer auf die Anschaffungskosten.

Was kostet eine PV-Anlage?

Eine neue Photovoltaikanlage ist je nach Größe alles andere als ein Schnäppchen. Die Kosten einer Photovoltaikanlage sind unterschiedlich. Stand 2021 liegt der Bruttopreis pro Kilowatt Peak bei rund 1.900 Euro. Eine PV-Anlage mit einer Leistung von 4 kWp würde dann etwa 7.600 Euro kosten.

Je größer die Photovoltaikanlage ist, desto günstiger wird der Preis pro kWh. Eine PV-Anlage mit 10 kWh kostet dann etwa 16.000 Euro, eine Anlage mit 20 kWh ungefähr 26.000 Euro. Für einen Haushalt mit 4 Personen sind aber 6 kWh meistens ausreichend. Gehört zum Haushalt ein E-Fahrzeug, müssen zusätzlich 2 kWh kalkuliert werden.

In einem früheren Beitrag haben wir die besten 600 Watt Balkonkraftwerke miteinander verglichen.

Größe der Photovoltaikanlage berechnen

Die Planung einer Photovoltaikanlage und ihrer Größe ist mit Sorgfalt anzugehen. So spielen der Standort, die Ausrichtung, die Neigung des Daches ebenso eine Rolle, wie eine mögliche Verschattung durch Bäume, Gebäude oder sogar Laternen- oder Strommasten.

Mit einer Überschlagsrechnung lässt sich die maximale Größe einer Photovoltaikanlage auf dem Dach ermitteln. Ein normales Solarmodul belegt eine Fläche von knapp 2 Quadratmetern. Dividieren man die verfügbare Dachfläche durch 2, ergibt das die maximale Anzahl von Modulen, die auf dem Dach theoretisch Platz haben.

Die Anzahl der Module wird nun mit deren Leistung multipliziert. Damit ergibt sich die maximale Leistung der Anlage in Kilowatt Peak (kWp). Moderne Photovoltaikmodule haben eine Leistung zwischen 300 und 400 Watt.

Bei einem Dach mit einer belegbaren Fläche von 50 Quadratmetern können 25 Solarmodule installiert werden. Bei einer Leistung von 400 Watt ergibt sich ein spezifischer Solarertrag von 1.000 kWp. Dieser Wert wird abschließend mit dem in Deutschland üblichen Ertrag von 1.000 Kilowattstunden multipliziert. Der zu erwartende maximale Stromertrag liegt dann bei 10.000 Kilowattstunden im Jahr.

Für einen durchschnittlichen Haushalt mit 4 Personen sind 6.000 kWh Jahresertrag völlig ausreichend. Wobei man wissen sollte, dass dieser Ertrag nur bei idealen Bedingungen erreicht werden kann und daher nur eine theoretische Größe ist. Im echten Leben ist man daher eine PV-Anlage mit einer Leistung von 8 Kilowatt Peak auf der sicheren Seite, auch wenn ein E-Fahrzeug mit dem eigenen Strom betankt werden soll.

Hilfe für die nicht Berechnung der richtigen Größe der Photovoltaikanlagen sind auf den Internetseiten der verschiedenen Anbieter zu finden. Dort werden die angeforderten Daten eingegeben. Je nach den individuellen Begebenheiten werden die Anschaffungskosten sowie der zu erwartende Ertrag errechnet. Auch die Stiftung Warentest hat einen Online-Rechner, mit dem die Rendite kalkuliert werden kann.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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