Teich eisfrei halten – 5 Möglichkeiten

Geschätzt 2 Millionen Gartenteiche gibt es in Deutschland. Wie sich die Zahl auf normale Teiche, Natur- oder Schwimmteiche aufgliedert, kann nicht gesagt werden. Wohl aber, dass in den meisten Teichen Zierfische gehalten werden. Oft sind es Goldfische, die in ausreichend großen Teichen problemlos überwintern können. Als Experte in Bezug auf Teiche mit ihren Pflanzen und Lebewesen darf ich jeden Teichbesitzer daran erinnern, dass das Gewässer im Winter niemals komplett zufrieren darf, wenn er im Frühjahr noch lebende Fische sehen möchte.

Unser Rat

Bei der Vielzahl an unterschiedlichen Eisfreihaltern und Funktionsweisen ist es nicht einfach, das passende Produkt zu finden. Der Eisfreihalter im Gartenteich soll nur verhindern, dass es zu einem kompletten Abschluss der Oberfläche kommt. Auf jeden Fall sollte man folgende Kriterien im Auge behalten:

  • Teichgröße
  • Fische im Teich
  • Strom oder Solar
  • Tiefsttemperatur im Winter

Je größer der Teich, umso geringer ist die Gefahr, dass er im Winter gänzlich zufriert. Mit größeren Wasserpflanzen, die über das Wasser hinausragen, wird normalerweise ein komplettes Zufrieren hinausgezögert oder sogar verhindert. Auch bewegtes Wasser gefriert nicht so schnell, weshalb fließende Gewässer nur selten gefrieren.

Hat man Fische wie wertvolle Koi im Teich, muss der Eisfreihalter zuverlässig und effektiv sein. In diesem Fall ist ein Eisfreihalter mit Pumpe oder ein Teichheizer die bessere Wahl, damit die Fauna im Teich gut durch den Winter kommt. Allerdings verbrauchen diese Geräte sehr viel mehr Strom als zum Beispiel einfache Eisfreihalter mit Senkkammer.

Viele Eisfreihalter werden mit Strom betrieben, weshalb man sicherstellen sollte, dass sich in der Nähe des Gartenteichs ein Stromanschluss befindet. Der Handel bietet auch Eisfreihalter ohne Strom an, also solarbetriebene Modelle, durch die sich ein paar Euro Stromkosten sparen lassen.

Je nach Ausführung schützen Eisfreihalter einen Teich bei Temperaturen von bis zu minus 10 oder bis zu minus 20 Grad vor dem Zufrieren, weshalb es bei der richtigen Wahl auch auf die Region ankommt, in der man lebt.

Warum muss der Gartenteich eisfrei bleiben?

Fische können im Gartenteich nur bei ausreichender Belüftung überwintern. Einerseits müssen schädliche Faulgase entweichen können, andererseits muss der Teich mit Sauerstoff versorgt werden. Dies ist nur möglich, wenn der Teich auch in längeren Kälteperioden nicht komplett zufriert.

Eisfreihalter sorgen dafür, dass der Teich mit Sauerstoff versorgt wird. Sie halten eine Stelle im Gartenteich frei, sind aber nur für kurze Frostperioden zu empfehlen. Bei lang anhaltendem Frost ist eine Teichheizung ratsam.

Welche Eisfreihalter gibt es?

Den richtigen Eisfreihalter für den Gartenteich zu finden, hängt unter anderem von der Größe des Teichs und der Art des Geräts ab. Diese Arten sind im Handel erhältlich:

Art #1: Eisfreihalter mit Senkkammer

Hierbei handelt es sich in der Regel um einen Eisfreihalter ohne Pumpfunktion aus Styropor oder aus Kunststoff. Der Schwimmkörper treibt auf dem Wasserspiegel und verhindert durch kleinste Temperaturunterschiede, dass der Teich zufriert. Die Eisfreihalter aus Styropor schützen in der Regel bis zu minus 10 Grad, sind eher für kleinere Teiche mit einem Wasservolumen bis ungefähr 2.000 Liter einsetzbar und kommen ohne Stromzufuhr aus.

Wegen der geringen Dichte sind die Eisfreihalter mit Senkkammern versehen und bestehen normalerweise aus einem Ring, der mindestens 60 Zentimeter Durchmesser und eine Höhe von etwa 20 Zentimeter hat. Über dem Innenloch schützt ein Deckel aus Styropor das eisfreie Auge vor Wind und Kälte und neuerlichem Zufrieren. Über kleine Luftkanäle bleibt der Luft- und Gasaustausch des Teichs gewährleistet. Wichtig ist, dass der Eisfreihalter so tief im Wasser treibt, dass ihn eine wachsende Eisschicht nicht hochheben kann – dafür werden innen liegende Kammern im Eisfreihalter mit Sand oder Wasser gefüllt.

Auch die Oberfläche im Eisfreihalter aus Styropor erstarrt erst bei tiefen Temperaturen, weil sie dank des Deckels sehr sauber bleibt.

Art #2:  Eisfreihalter mit Luftpumpe (Belüftung)

Dieser Eisfreihalter hat eine Senkkammer mit einer Pumpe. Diese Geräte eignen sich für größere und tiefere Teiche mit bis zu 4.000 Litern. Der Teich sollte nicht zu flach sein, um wärmere Wasserschichten nicht zu verwirbeln.

Die Pumpe wird außerhalb des Teiches aufgestellt, beim Verlegen der empfindlichen Luftschläuche dürfen diese nicht abknicken. Eisfreihalter mit Pumpe arbeiten effektiv und zuverlässig und sind wegen der zusätzlichen Zufuhr von Sauerstoff gerade für Fische wie Kois oder Goldfische vorteilhaft, die auf ausreichend Sauerstoff im Wasser angewiesen sind.

Die Eisfreihalter mit Pumpfunktion können je nach Modell relativ laut sein, was für die geräuschempfindlichen Fische nicht von Vorteil ist. Bei kleineren Teichen besteht zudem die Gefahr, dass durch das Umwälzen des Wassers vermehrt warmes Wasser vom Grund des Teichs nach oben gepumpt wird und der Gartenteich insgesamt stärker auskühlt.

Art #3:  Eisfreihalter mit Heizung 

Wer wertvolle Fische wie Koi im Teich hat, benötigt eine Teichheizung. Diese Eisfreihalter mit Heizelement arbeiten absolut geräuschlos, sodass sie auch dann infrage kommen, wenn sich der Teich in der Nähe des Hauses befindet. Ein Teichheizer hat ferner den Vorteil, dass er sich für Gartenteiche mit verschiedenen Tiefen eignet und Fische nicht gefährdet.

Die Heizung hält den Bereich um den Schwimmkörper bei Temperaturen von bis zu minus 20 Grad eisfrei und schaltet sich aufgrund des eingebauten Thermostats (Frostwächter) bei milderen Temperaturen selbstständig ab, wodurch man verhindert, dass sich das Wasser im Teich zu stark erwärmt und man ebenso Strom spart.

Die Teichheizung wird am besten mit einer separaten Teichpumpe als geschlossener Kreislauf betrieben. Diese Heizung gibt es ab ungefähr 30 Euro. In hochwertigen Modellen ist eine Strömungspumpe eingebaut, die für Bewegung des Wassers sorgt. 

Art #4: Eisfreihalter mit Frostwächter

Diese Geräte schalten sich automatisch ein, sobald es Frost gibt. Die Widerstandsheiztechnik sorgt für eine höhere Leistung und wirkt bis zu minus 20 Grad. Da diese Geräte 330 Watt Leistung haben, verbrauchen sie deutlich mehr Energie als andere Eisfreihalter. Auch in der Anschaffung sind diese Geräte, ab circa 150 Euro erhältlich, recht teuer.

Allerdings schalten sich Eisfreihalter mit Frostwächter an wärmeren Tagen, in der Regel ab plus 2 Grad, selbst ab und verbrauchen in dieser Zeit keinen Strom. 

Art #5: Eisfreihalter ohne Strom 

Wer einen Eisfreihalter ohne Strom in seinen Teich setzen möchte, hat ebenfalls eine große Auswahl. So gibt es verschiedene Eisfreihalter-Solar-Modelle. Sogenannte Insellösungen mit Solar-Panel sind günstig im Handel zu bekommen und haben den Vorteil, dass man keine Kabel verlegen muss.

Diese Modelle sind mit einem Preis ab circa 20 Euro zwar ebenfalls günstig in der Anschaffung. Da sie aber nur bis minus 10 oder minus 15 Grad wirken, ist eine tägliche Kontrolle des Teichs notwendig. 

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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