Was sind die Nachteile eines Mähroboters

Mähroboter sind eine wunderbare schwedische Erfindung Mitte der 1990er-Jahre. Seither wurden die beliebten Gartenhelfer ständig weiterentwickelt und sind heutzutage richtige Hightech-Geräte, die nicht nur eigenständig den Rasen mähen, sondern dank KI, also Künstlicher Intelligenz, optimale Ergebnisse liefern und dabei auch noch effizient sind.

Was sind die Nachteile eines Mähroboters?

Obwohl sich in Deutschland immer mehr Gartenbesitzer zum Kauf eines Mähroboters entschließen – bald jeder fünfte Rasen wird 2023 von einem Roboter gepflegt – gibt es doch einige Nachteile, denen man sich bewusst sein sollte.

Der größte Nachteil ist aus meiner Sicht als Landschaftsgärtner sicherlich der hohe Anschaffungspreis. Wer sich für ein aktuelles Modell ohne Begrenzungsdraht entscheidet, sollte schon zwischen 3.000 und 5.000 Euro locker machen können. Einfache Roboter für einfache und kleine Rasenflächen sind dagegen schon ab circa 350 Euro erhältlich.

Diese Nachteile haben Mähroboter:

Nachteil #1: Preis

Die im Vergleich zu elektrischen Rasenmähern oder Modellen, die mit Benzin laufen, hohen Kosten, dürften manchen Gartenbesitzer vom Kauf eines Rasenroboters abschrecken. Für kleine Grundstücke gibt es zwar schon Einsteigermodelle ab etwa 350 Euro. Mäher mit einem erweiterten Funktionsumfang liegen bereits um 600 Euro.

Ab einer zu mähenden Fläche von 500 Quadratmetern sollten bereits 1.000 Euro für ein leistungsfähiges Modell investiert werden. Und wer ein größeres Grundstück hat und sich für die Königsklasse der aktuellen Topmodelle mit Sensoren, Kameras oder GPS entscheidet, kann auch 5.000 Euro über die Ladentheke schieben.

Nachteil #2: Installation

Noch sind die meisten Mähroboter mit einem Begrenzungsdraht ausgestattet, beziehungsweise bildet der Draht die Grenzen, in denen sich der Roboter bewegt. Dieses Begrenzungskabel muss installiert oder verlegt werden. Vor allem in Gärten mit vielen Verwinkelungen und Hindernissen kann dies zu einer sportlichen Herausforderung werden. An Engstellen wie Wegen oder auf dem Weg zur Ladestation wird darüber hinaus noch ein Such- oder Leitkabel verlegt, damit der Kollegen Roboter nicht vom rechten Pfad, also seinem Grün, abkommt.

Auch die anschließende Erstinstallation und Programmierung nimmt bei diesen Modellen ein paar Stunden Zeit in Anspruch. 

Wesentlich einfacher funktioniert das Ganze, wenn der Roboter ohne Begrenzungsdraht navigiert, also mittels Kameras, Sensoren und GPS. Allerdings sind diese Roboter teuer und die Funktionsweise ist noch etwas anfällig.

Nachteil #3: Nacharbeit

Im Handel gibt es verschiedene Mähroboter mit einer sogenannten Kantenmähfunktion (Cut to Edge).  Durch die Kantenmähfunktion ist es dem Rasenmähroboter möglich, auch nahe an den Rändern entlang der Grasnarbe der Rasenfläche zu mähen.

Auch wenn sich mit einer Kantenmähfunktion ausgezeichnete Ergebnisse erzielen lassen, bleibt in der Regel ein schmaler Streifen ungemähten Rasens zurück. Dem Rand am nächsten arbeiten Mähroboter, die sich so programmieren lassen, dass sie ein Stück weit über den Begrenzungsdraht hinausfahren. Das ist aber zum Beispiel nur an Wegen möglich. An Mauern, Zäunen oder Beeten müssen Rasenkantensteine verlegt werden, damit das Nachtrimmen weitgehend entfällt.

Nachteil #4: Steigungen

Es ist schon erstaunlich, dass Mähroboter ohne Probleme Steigungen von bis zu 35 Prozent schaffen. Umgerechnet auf einen Meter Länge ist das ein Höhenunterschied von 35 Zentimetern. Teurere Roboter packen sogar noch größere Steigungen. Bei nassem Gras aber oder auf Laub rutschen die Roboter an den Steigungen jedoch ab. Am Randbereich, wo der Mähroboter die Richtung ändern muss, dürfen Steigungen zudem höchstens 15 Prozent betragen.

Nachteil #5: Unebenheiten

Mähroboter schneiden das Gras im optimalen Fall auf eine Höhe von 4 Zentimetern. Ein sauberer Schnitt kann problematisch werden, wenn der Rasen recht uneben ist oder wenn sich Löcher oder kleine Hügel darin befinden. Dann kann es passieren, dass die Messer die Grasnarbe verletzen, oder dass der Roboter die Unebenheit als Hindernis einstuft, die Richtung wechselt und diese Bereiche nicht bearbeitet.

Nachteil #5: Hohes Gras

Die Deutsche Rasengesellschaft empfiehlt, den Rasen täglich oder mindestens alle zwei Tage zu mähen. Die optimale Schnitthöhe im Sommer liegt dabei bei 4 Zentimetern. Der Vorteil ist, dass das Schnittgut als Mulch liegen bleiben kann und die Nährstoffe teilweise wieder dem Rasen zufügt werden, was den Einsatz von Dünger ungefähr halbiert.

Sobald das Gras aber eine bestimmte Höhe hat, sind die meisten Roboter aufgrund ihrer maximalen Schnitthöhe schon gar nicht mehr in der Lage, den Rasen zu mähen. Der Rasen sollte daher nie höher als 10 Zentimeter hoch werden. Lange Halme verrotten zudem sehr viel langsamer und müssen daher vom Rasen entfernt werden. Geschieht das nicht, kann der Rasen darunter faulen.

Nachteil #6: Sicherheit

In verschiedenen Tests wurden in der Vergangenheit immer wieder Sicherheitsprobleme bei Mährobotern festgestellt. Selbst mit entsprechenden Sensoren oder Schutzvorrichtungen, ist es möglich, dass sie Hände oder Füße von kleinen Kindern überfahren und sie mit ihren scharfen Messern verletzen. Das heißt, dass der Rasenroboter nie unbeaufsichtigt im Garten unterwegs sein darf, wenn dort Kleinkinder spielen oder Haustiere unterwegs sind. Am besten mäht der Roboter nur dann, wenn er alleine ist – so wie es die meisten Hersteller auch in ihrer Bedienungsanleitung ausdrücklich raten.

Auch kleine Tiere wie Igel sind durch Mähroboter gefährdet, weil diese oft zu Zeiten mähen, in denen auch Igel im Garten unterwegs sind. Kommt ein Mähroboter einem Igel zu nahe, rollt sich dieser ein. Kommt der Roboter aber ohne moderne Kamera und KI (Künstliche Intelligenz) daher, erkennt er den Igel, der sich bei Gefahr zusammenrollt, nicht und verletzt ihn.

Nachteil #6: Gegenstände auf dem Rasen

Trotz Stoßsensoren oder Kameras sind kleinere Gegenstände für Mähroboter eine Herausforderung, da sie sie einfach nicht erkennen. Spielzeug, Tannenzapfen, Nüsse, Äste oder Fallobst können schnell ins Mähwerk geraten, was den Klingen überhaupt nicht guttut.

Nachteil #7: Reparatur

Während sich die Messer der Mähwerke in der Regel ohne viel Aufwand auswechseln lassen, kann ein Defekt am Rasenroboter dessen Besitzer den Weg in die Werkstatt bescheren. Schließlich sind Mähroboter in der Zwischenzeit technisch so komplex, dass viele Defekte nicht mehr selbst repariert werden können.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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