Wintergemüse anbauen: Welches Gemüse wächst auch im Winter?

Die Selbstversorgung mit eigenem Gemüse verbinden viele immer noch mit den Sommermonaten. Dann gedeihen Tomaten; Gurken, Äpfel und vieles mehr bis zur Erntereife und unsere Vorratskammern sind prall gefüllt mit gesunder und leckerer Kost aus dem eigenen Garten.

Und ob du es glaubst oder nicht: Das klappt auch im Winter! Und dabei ist das Ernteergebnis kaum weniger farbenfroh, wenn du dir bei der Aussaat die richtigen Sorten auswählst.

Anstatt dich im Winter mit Flugmangos und anderen exotischen Obst- und Gemüsesorten zu verköstigen, kannst du also auch dann auf regionale und saisonale Sorten setzen und dein eigenes Wintergemüse anbauen. Dir wird es mindestens genauso gut schmecken, und Spaß macht das Wintergärtnern obendrein. So hast du wenigstens auch in der dunklen Jahreszeit etwas von deinem Garten!

Was du alles anbauen kannst und worauf du beim Wintergemüsen anbauen achten solltest, erfährst du jetzt.

Was genau versteht man unter Wintergemüse anbauen?

Beim Wintergemüse gibt es eine Grundunterscheidung: Zum einen das Gemüse, das du schon vor dem Winter erntest, das du aber wunderbar bis in den Winter hinein einlagern kannst. Zum anderen sind es Gemüsesorten, die direkt in Herbst und Winter heranwachsen und erst in dieser kalten Zeit geerntet werden. Insgesamt geht es also darum, welches Gemüse dir im Winter im Sinne der Selbstversorgung zum Essen zur Verfügung steht.

Welches Wintergemüse gibt es?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die große Menge an möglichem Wintergemüse irgendwie zu clustern, damit es übersichtlicher wird. Die einen sortieren nach Gemüseart, was es sehr übersichtlich macht:

  1. Wurzelgemüse (Pastinake, Steckrübe, Rote Bete, Topinambur, …)
  2. Kohl (Grünkohl, Weißkohl, Rotkohl, Rosenkohl …)
  3. Blattgemüse (Winterkresse, Winterportulak, Endivie, Chicorée, Feldsalat …)
  4. Andere wählen das Tempo des Wachstums als Kriterium der Sortierung:
  5. Schnell wachsendes Wintergemüse (Feldsalat, Spinat, Chicoree …)
  6. Mittel wachsendes Wintergemüse (Kohlrabi, Grünkohl, Lauch …)
  7. Langsam wachsendes Wintergemüse (Pastinake, Rosenkohl, Karotten …)

Und dann bleibt die Variante, die vielseitigen Gemüsesorten, die dich auch im Winter satt machen, einfach namentlich nach Alphabet aufzulisten. Für diese Möglichkeit hab ich mir hier entschlossen. Dann kann ich dir zu allem ein paar Extra-Infos nennen und du suchst dir später in Ruhe aus, was dir davon reizvoll und lecker erscheint.

Ansonsten bleiben dir die obigen Kategorien ja immer als Gedankenstütze im Kopf, denn du kannst ja alle Sorten für dich auch dort einordnen. Ich garantiere hier keine komplette Vollständigkeit, versuche aber, dir eine möglichst große Auswahl zu zeigen, was du als Wintergemüse anbauen kannst.

Diese Sorten sind zum Wintergemüse anbauen geeignet:

Blumenkohl

  • Anbau ab Februar im Gewächshaus oder ab April im Freiland.
  • Ernte im Herbst, dann Lagerung bis zu mehreren Wochen, wenn die Bedingungen stimmen (auf jeden Fall trocken und lichtgeschützt).
  • Verzehrt werden die nicht geöffneten Blütenstände, roh oder gegart.
  • Enthält sehr viel Vitamin C und Mineralstoffe.

Brokkoli

  • Anbau ab Februar im Gewächshaus oder ab April im Freiland.
  • Ernte im Spätsommer bis Spätherbst, dann Lagerung bis zu max. einigen Wochen (kühl und trocken)
  • Verzehrt werden die Blütenstände mit ausgebildeten, aber nicht vollständig geöffneten Knospen, roh oder gegart.
  • Enthält viele Mineralien und weitere sekundäre Pflanzenstoffe

Feldsalat

  • Anbau bei vielen Sorten ganzjährig
  • Ernte entsprechen oft ebenfalls ganzjährig
  • Lagerung nicht notwendig, da immer frisch zu ernten
  • Verzehrt wird alles außer den erdigen Wurzelenden
  • Enthält viel Vitamin C, Eisen und Carotin

Grünkohl

  • Anbau ab Mai im Frühbeet
  • Ernte im Herbst bis Winter, nach ersten Frostnächten
  • Lagerung nur wenige Tage, gekühlt
  • Verzehrt werden die Blätter, roh oder gegart.
  • Enthält viel Ballaststoffe und Mineralien
  • Grünkohl ist einfach gesund

Kartoffeln

  • Anbau von März bis Mai aus gesteckter Kartoffelknolle
  • Ernte von August bis Oktober (nach Absterben des oberirdischen Pflanzengrüns)
  • Lagerung bis zu mehreren Monaten (trocken, lichtgeschützt)
  • Verzehrt werden die Knollen ausschließlich gegart
  • Enthalten viel Kohlenhydrate und Mineralstoffe

Knollensellerie

  • Anbau bis Ende März als Lichtkeimer
  • Ernte bis Spätherbst, spätestens jedoch vor Beginn starker Fröste
  • Lagerung bis zu mehreren Monaten (kalt, dunkel, trocken)
  • Verzehrt wird die Knolle roh oder gegart
  • Enthält viel Kalium

Kohlrabi

  • Anbau ab März im Freibeet, Vorzucht ab Februar
  • Ernte ab Juni
  • Lagerung bis zu zwei Wochen ohne Grün in feuchtem Tuch im Kühlschrank
  • Verzehrt wird vor allem die Knolle, roh oder gegart, auch die Blätter sind verzehrbar
  • Enthält viel Vitamin C, Vitamin A und Ballaststoffe sowie weitere Vitamine

Lauch

  • Anbau März bis April im Freiland
  • Ernte bis in den Winter
  • Lagerung nicht erforderlich, da Lauch trotz Frost immer frisch geerntet werden kann
  • Verzehrt werden die Stangen gegart, nur selten roh aufgrund der blähenden Wirkung
  • Enthält Folsäure, Vitamine C und K

Möhren

  • Anbau ganzjährig außerhalb der Frostperiode
  • Ernte ganzjährig außerhalb der Frostperiode
  • Lagerung bis zu mehreren Monaten (trocken, dunkel, bei weniger als 2 Grad)
  • Verzehrt werden die Wurzeln roh oder gegart
  • Enthält viel Beta-Carotin

Rukola/Rauke

  • Anbau April bis Anfang September
  • Ernte drei bis sechs Wochen nach Aussaat, auf jeden Fall vor der Blüte
  • Lagerung feucht abgedeckt im Kühlschrank einige Tage
  • Verzehrt werden die ganzen Blätter; wird nur der Blattschopf abgeschnitten, Nachernte möglich
  • Enthält Folsäure, Beta Carotin, Glucosinolate

Rosenkohl

  • Anbau März bis April
  • Ernte im November bis Dezember
  • Lagerung nur sehr kurz, am besten direkt vor dem Verzehr ernten.
  • Verzehrt werden die Knospen im ersten Wuchsjahr, gekocht als ganze „Röschen“ oder als einzelne Blätter.
  • Enthält viel Kalium und Vitamin C

Rote Bete

  • Anbau ab Mai im Freiland
  • Ernte Juli bis November, vor dem ersten Frost
  • Lagerung bis zu mehreren Monate in kühlem Kellerraum
  • Verzehrt wird vor allem die Knolle, roh oder gegart, auch die Blätter sind verzehrbar
  • Enthält viel Kalzium, Kalium, Phosphor, Magnesium, Eisen, Vitamin B + C sowie Folsäure

Rot-, Weiß und Spitzkohl

  • Anbau im Frühjahr nach Frostperiode
  • Ernte je nach Sorte ab Juni (frühe Sorten) bis Dezember (späte Sorten)
  • Lagerung bis zu mehreren Wochen (kühl, trocken, dunkel)
  • Verzehrt werden die Blätter, roh oder gegart
  • Enthält viel Vitamin C und Ballaststoffe

Schwarzwurzeln

  • Anbau Ende Februar bis Mitte März
  • Ernte Ende Oktober bis Anfang April
  • Lagerung nur wenige Tage
  • Verzehrt werden die Wurzeln gekocht als Gemüse
  • Enthalten viel Kalzium, Kalium und Magnesium

Spinat

  • Anbau ganzjährig möglich
  • Ernte entsprechend ganzjährig, 10 bis 12 Wochen nach Aussaat, auf jeden Fall vor der Blüte
  • Lagerung frisch nur wenige Tage, blanchiert und eingefroren bis zu 10 Monaten
  • Verzehrt werden Blätter roh oder häufiger gegart
  • Enthält viel Vitamin C, Vitamin K und verschiedene B-Vitamine, Eisen, Folsäure und Betacarotin

Steckrüben

  • Anbau März bis April, aber erst nach letzter Frostperiode
  • Ernte Herbst bis Winter, aber vor den starken Frostperioden
  • Lagerung bis zu mehreren Monaten (trocken, lichtgeschützt)
  • Verzehrt werden die Wurzeln gekocht als Gemüse
  • Enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und Traubenzucker

Topinambur

  • Anbau Februar bis April
  • Ernte ab November bis März, nach Absterben der Triebe und vor Neuaustrieb der Knollen
  • Lagerung nicht notwendig, da lange Erntezeit
  • Verzehrt werden die Wurzeln roh oder gegart
  • Enthält viele Ballaststoffe und Mineralien

Zwiebeln

  • Anbau März bis April auf trockenem Boden
  • Ernte August bis Oktober
  • Lagerung bis zu mehreren Monaten (trocken, kühl, dunkel)
  • Verzehrt werden die Zwiebeln roh oder gegart
  • Enthalten Kalzium und Kalium
Claudia hat ihre Gartenleidenschaft erst spät erkannt, ist ihr dann aber umso mehr nachgegangen und hat durch viel Ausprobieren autodidaktisch viel gelernt. Eigenes Ausprobieren findet sie dabei wichtiger als strengen Regeln immer zu folgen. Während sie in ihrem Beruf als Redakteurin viel Zeit am Schreibtisch verbringt, geht es in jeder freien Minute in den Garten. Dort ist aus einem ursprünglichen Acker innerhalb von rund zehn Jahren ein naturnaher und abwechslungsreicher Garten entstanden. Neben zahlreichen Staudenbeeten, Bäumen und Topfpflanzen sind dort auch Gemüse, Obst und Wein angebaut.

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