Chili selbst anbauen macht einfach Spaß. Wer gern scharfes Essen genießt und exotisch kocht, dem kann schließlich nichts Besseres passieren, als direkt vor der Tür die eigene Chili ernten zu können. Ein bissen Mühe macht der Anbau natürlich auch, aber für das Ergebnis frischer, natürlicher und eigener Chilis lohnt es sich auf jeden Fall.
Aber tatsächlich muss auch beim Ernten noch einiges beachtet werden, damit sich der Spaß nicht gerade noch ganz am Ende umkehrt. So ist unter anderem der Zeitpunkt wichtig, denn davon wird der Schärfegrad mitbestimmt.
Wir erklären dir jetzt, was du beim Ernten alles beachten solltest, damit es beim Chili ernten keine bösen Überraschungen gibt.
Die Sorte macht den Unterschied
Es gibt so viele unterschiedliche Chili Sorten, dass sie kaum aufzuzählen sind. Gerade deshalb lässt sich aber auch nicht pauschal benennen, wann wir unsere Chili ernten sollten.
Entscheidest du dich, deine Chilis selbst zu ziehen, so bewahre die Infos zum Saatgut sorgfältig auf oder notiere dir die wichtigsten Fakten. Dort wirst du auch einen Hinweis zum Erntezeitpunkt finden.
Kaufst du stattdessen bereits vorgezogene Jungpflanzen, so achte bereits beim Kauf darauf, ob die Pflanze ausreichend beschriftet ist. Im besten Fall findest du dort Hinweise zum Chili ernten. Andernfalls sollte zumindest die genaue Sorte benannt sein, sodass du mit dieser Info im Internet nach weiteren Hinweisen suchen kannst.
Weder kann man anhand der Farbe noch anhand des Zeitpunkts den Erntetermin bestimmen. Da dieser aber nicht nur den Geschmack, sondern vor allem auch die Schärfe beeinflusst, musst du dich umso genauer informieren.
Langer Entwicklungszeitraum
Die Chili Pflanze braucht einen sehr langen Zeitraum, um sich voll zu entwickeln und die Schoten komplett auszubilden. Im Optimalfall erfolgt die Aussaat bereit zwischen Januar und Anfang März, damit die Schoten im warmen Sommer komplett ausreifen können.
Findet die Aussaat später statt oder gibt es andere Dinge, die Wachstum und Reifeprozess beeinflussen, so kann die Ernte auch bis in den Herbst reichen.
Die Farbe als Hinweisgeber nutzen
Prinzipiell ist die Farbe der Schoten ein hilfreicher Indikator, wenn es um die Frage geht: Wann Chili ernten? Chilischoten entwickeln sich immer von Grün zu Rot, Orange oder Gelb. Ganz exotische Sorten mit anderen Endfarben seien hier mal ausgenommen. Einige Sorten bleiben auch dauerhaft Grün.
Verändert sich die Farbe, dann geschieht dies immer von der Spitze an. Ist eine solche Verfärbung erkennbar, sollte immer abgewartet werden, bis sich die komplette Schote umgefärbt hat. Danach kann auch noch bis zu einer Woche mit dem Chili ernten gewartet werden, sofern Rahmenbedingungen wie Wetter, Licht und Bewässerung stimmen.
Dem eigenen Tastsinn vertrauen
Wer schon einmal Chilis angebaut hat oder häufiger welche kauft, um damit zu kochen, der kennt auch die Veränderung der Außenhaut. Anfänglich sind die Schoten meist richtig fest und stramm, die Haut präsentiert sich glatt und leicht glänzend.
Je älter die Schoten werden, desto mehr verlieren sie an Spannung und Festigkeit. Außerdem wird die Außenhaut leicht knittrig.
Geerntet werden sollten die Schoten, solange sie noch richtig fest sind. Sobald sie geerntet sind, verlieren sie dann an Feuchtigkeit und der „Schrumpeleffekt“ setzt von allein ein. Werden die Schoten dagegen schon an der Pflanze schrumplig, so ist das in den meisten Fällen ein Zeichen für Wassermangel.
Den gewünschten Schärfegrad als Indikator nehmen
Ein bekannter Spruch heißt „Wer zu früh kommt, den bestraft das Leben“. So ähnlich verhält es sich auch beim Chili ernten, denn: Wer zu früh erntet, der bekommt weniger Schärfe!
Wer die optimale Schärfe erreichen will, die zu der jeweiligen Sorte gehört, sollte die Schoten ernten, wenn sie den Reifehöhepunkt erreicht haben. Danach lagert die Pflanze kein Capsaicin mehr ein, sondern stattdessen Wasser und Kohlenhydrate. Dadurch geht die Schärfe langsam zurück.
Dafür sollen aber Geschmack und Aroma dann erst so richtig in Fahrt kommen. Letztlich entscheidest du also, ob du auf mehr Geschmack durch zunehmende Süße haben möchtest, oder ob du die Schärfe auf die Spitze treiben möchtest.
Wie Chili ernten?
Neben dem „wann“ spielt tatsächlich auch das „wie“ eine Rolle, wenn es um das Thema Chili ernten geht. Wobei der erst „Wie“-Punkt doch auch ein „Wann“-Punkt ist, denn: Am besten solltest du deine reifen Chili-Schoten am Morgen ernten. Zu diesem Zeitpunkt haben sie die meisten Nährstoffe, wodurch ihr Geschmack besonders intensiv ist.
Benutze zum Ernten der Schoten ein Messer oder eine Schere – beides sollte aber scharf und sauber sein. Du wirst schnell merken, wie robust die Stiele sind – einfaches Abreißen der Schoten ist daher absolut nicht empfehlenswert, da es die ganze Pflanze schädigt. Geschnitten wir in der Mitte des Stiels.
Lagern und Haltbarmachen der geernteten Chili
Wer bei Anzucht und Pflege alles richtig gemacht hat, kann unter Umständen eine sehr üppige Chili-Ernte einfahren. Das lässt sich dann kaum alles direkt verzehren oder verschenken, zumal ja auch nicht jeder gern so scharf isst.
Im Kühlschrank lassen sich die Schoten durchaus einige Wochen lagern, ohne Schaden zu nehmen. Alternativ kannst du Chili sogar einfrieren oder einlegen. Die verschiedenen Möglichkeiten siehst du hier in der Übersicht:
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