Ist das Leitkabel das gleiche wie das Begrenzungskabel?

Die Mehrzahl der Mähroboter wird über ein Begrenzungskabel gesteuert, das für diesen praktisch den Zaun darstellt. Der Roboter bewegt sich nur innerhalb des Bereichs, der von einem Begrenzungsdraht umgeben ist. Neben dem Begrenzungskabel haben manche Modelle noch ein Suchkabel oder ein Leitkabel. Das wird eingesetzt, um den Mähroboter an Engstellen wie Wegen die Navigation zu erleichtern, oder damit er seine Ladestation findet.

Mähroboter: Ist das Leitkabel das gleiche wie das Begrenzungskabel?

Die Antwort ist eindeutig und einfach: Das Leitkabel ist nicht das gleiche wie das Begrenzungskabel für Mähroboter. Das Begrenzungskabel legt den Arbeitsbereich des Rasenroboters fest. Das Suchkabel oder Leitkabel braucht das Gerät, um die Ladestation zu finden, gleichzeitig leitet das Kabel den Roboter wieder von der Station weg. Das Leitkabel ist also eine zusätzliche Navigationshilfe.

Das Leitkabel ist mit der Ladestation und dem Begrenzungskabel verbunden. Der Draht wird beim Kauf eines Mähroboters meistens auf einer Rolle mitgeliefert und wird sowohl als Leit- als auch als Begrenzungskabel verwendet.  

Wie funktioniert ein Begrenzungskabel beim Mähroboter?

Das Begrenzungskabel ist sozusagen der Zaun für den Rasenroboter. Es handelt sich um ein dünnes Schwachstromkabel, das direkt auf das Gras verlegt werden kann und wie eine Induktionsschleife funktioniert. Dort wächst es nach einiger Zeit ein und ist nicht mehr zu sehen. Aufwendiger, jedoch eleganter und sicherer ist das unterirdische Verlegen des Begrenzungsdrahts. In der Regel erkennen Mähroboter die Signale des Kabels bis in eine Tiefe von 10 bis 15 Zentimetern.

Das Begrenzungskabel ist mit der Ladestation verbunden, die einen schwachen Stromimpuls durchsendet. Im Kabel entsteht dadurch ein Magnetfeld, das von den Sensoren des Roboters erkannt wird.

Beim Verlegen des Begrenzungskabels muss exakt gearbeitet werden, vor allem die unterschiedlichen Abstände zu Wegen, Mauern oder anderen Hindernissen sollten möglichst eingehalten werden, damit der Rasenroboter möglichst sauber mähen kann und der Gärtner nicht nacharbeiten muss. Die jeweiligen Abstände gibt der Hersteller in aller Regel vor.

Als Landschaftsgärtner empfehle ich, das Kabel zunächst oberirdisch zu verlegen und den Roboter einen Testlauf machen zu lassen. Passt alles, können die Schlitze in den Rasen gemacht und das Kabel darin verlegt werden. Das unterirdische Verlegen schützt das Kabel vor mechanischen Beschädigungen durch Tiere oder einen tollpatschigen Gärtner …

Das unterirdische Verlegen hat allerdings den Nachteil, dass es unter Umständen neu verlegt oder verlängert werden muss, wenn die Rasenfläche vergrößert oder neu gestaltet werden soll.   

Wie funktioniert ein Leitkabel beim Mähroboter?

Das Leitkabel führt von der Ladestation weg und leitet den Mähroboter im Garten zum Beispiel durch schmale Passagen oder in entlegene Abschnitte. Manche Roboter haben eine automatische Passagenerkennung. Mit dieser Einrichtung fahren sie an engeren Stellen näher an das Kabel heran und vergrößern nach dem Passieren der Stelle den Abstand wieder auf das vorgegebene Maß.

In welchem Abstand das Leitkabel zum Begrenzungskabel beziehungsweise im Bereich der Ladestation oder bei schwierigen Passagen verlegt wird, gibt der Hersteller normalerweise in seiner Bedienungsanleitung oder Installationsanleitung vor.

Aufpassen muss der Gärtner beim Verlegen des Kabels, dass es keine Ausgrenzungen kreuzt. Gibt es mehrere solche Stellen im Garten, hilft es, das Leitkabel zuerst zu verlegen. Dann wird ersichtlich, wie die Ausgrenzungen zu installieren sind, ohne dass sie sich kreuzen.

Je nach Hersteller und Modell wird vor der ersten Inbetriebnahme des Roboters das Leitsignal automatisch kalibriert. Dabei ist einfach zu sehen, ob das Kabel so verlegt wurde, dass ihm der Mähroboter ohne Schwierigkeiten aus der Ladestation heraus folgen kann. Er folgt dann dem Leitkabel bis zu dem Punkt, an dem es mit dem Begrenzungskabel verbunden ist – dort beginnt er dann mit dem Mähen.

Folgt der Rasenroboter dem Leitkabel nicht bis zum Ende, ist es eventuell nicht korrekt verlegt, oder der Mähroboter wird auf seinem Weg dorthin behindert. Das kann durch eine größere Bodenunebenheit erfolgen oder der Roboter fährt an das Begrenzungskabel.

Braucht jeder Mähroboter ein Begrenzungskabel oder Suchkabel?

Seit das schwedische Unternehmen Husqvarna 1994 den ersten Mähroboter vorgestellt hat, werden diese kleinen fahrbaren Rasenmäher mehr und mehr zu unentbehrlichen Gartenhelfern. Mittlerweile mähen sie vollautomatisch den Rasen nach vorgegebenen Zeiten, fahren bei Regen in die Ladestation oder erkennen auch im Dunkeln Tiere wie Igel. Diese neueste Generation von Mährobotern sind wahre Wunderwerke der Technik. So gibt es immer mehr Modelle, die kein Begrenzungskabel oder Leitkabel mehr brauchen.

Per GPS, Kameras oder Sensoren navigieren sie selbstständig über das Grün. Ausgerüstet mit Künstlicher Intelligenz lernen die Mähroboter den Garten kennen, wissen, wo sie bereits gemäht haben und arbeiten so effizienter. Sie mähen damit in derselben Zeit eine größere Fläche als die Kollegen, die noch über Kabel navigiert werden. Der Akku muss weniger oft geladen werden und hat somit natürlich auch eine längere Lebensdauer. Wer möchte und kann, bekommt Mähroboter ohne Begrenzungskabel ab circa 3.000 Euro, wobei es nach oben kaum Grenzen gibt.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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