Teichpflege und Teichreinigung: Die 7 besten Tipps

Ein eigener Teich im Garten ist eine Oase. Plätscherndes Wasser ist Balsam für die Seele, blühende Pflanzen locken wunderschöne Tiere wie Libellen an, die sich dann aus nächster Nähe beobachten lassen. Dies funktioniert jedoch nur, wenn der Teich gesund ist. Wie der Mensch benötigt auch der Gartenteich Pflege und Reinigung.

Wie pflege und reinige ich den Teich richtig? 

Die Pflege und Reinigung des Gartenteichs wird oft unterschätzt, wie ich als Landschaftsgärtner immer wieder erlebe. Dabei benötigt der Teich während der Saison ständige Aufmerksamkeit, wenn man gesunde Fische und klares, sauberes Wasser haben möchte. Ungenügende Pflege führt dazu, dass das biologische Gleichgewicht aus den Fugen gerät und im Extremfall am Ende Fische und andere Lebewesen mausetot sind.

Warum ist die Teichreinigung notwendig?

Das A und O für einen intakten Teich mit lustigen Fischen, blühenden Pflanzen und klarem Wasser ist ein funktionierendes ökologisches Gleichgewicht. Das heißt, es befinden sich nicht zu viele Nährstoffe im Wasser, die lästiges Algenwachstum fördern, und es gibt ausreichend Sauerstoff für jegliches Getier. Eine regelmäßige Teichreinigung ist nichts anderes, als das Wasser vor zu vielen Nährstoffen durch beispielsweise Laub oder Ästen zu schützen.

Teichpflege und Reinigung: Die 7 besten Tipps

Wer lange Freude am eigenen Gartenteich haben möchte, muss sich immer wieder auf seinen Hintern setzen, und sich um die Pflege und Reinigung kümmern. Mit 7 Tipps gelingt dies auch unerfahrenen Wasserfreunden.

Tipp #1: Pflanzen und Verschmutzungen entfernen

Stark wuchernde Wasserpflanzen, Blätter von Seerosen und abgestorbene Pflanzenteile werden je nach Bedarf ein-  bis zweimal im Jahr mit einer Teichschere zurückgeschnitten beziehungsweise entfernt. Zu beachten ist, dass nicht alles radikal abgeschnitten wird. Es sollten immer ausreichend Blätter oder Stängel den Kontakt zum Wasser haben, die das Wasser damit in Bewegung halten und für Sauerstoff sorgen.

Blütenpollen, Äste, Blätter und sonstige Verschmutzungen lassen sich gut mit einem Kescher von der Teichoberfläche abfischen.

Wird der Teich zur Reinigung teilweise oder komplett abgelassen, müssen die Wasserpflanzen herausgenommen und in Gefäßen zwischengelagert werden.

Tipp #2: Fische entnehmen

Bei einer Grundreinigung im Frühling oder Herbst, wenn das Wasser teilweise oder komplett abgelassen wird, muss sich der Gärtner im Fischfang üben. Hierzu gibt es spezielle Kescher, die die Tiere beim Einfangen nicht verletzten.

Die Fische werden vorübergehend in ein ausreichend großes Gefäß an einem schattigen Platz gesetzt. Das Gefäß ist am besten mit Teichwasser gefüllt. Wichtig ist, dass die Fische immer ausreichend Sauerstoff haben. Sobald sie träge an der Wasseroberfläche schwimmen oder zur Schnappatmung neigen, besteht umgehend Handlungsbedarf.

Tipp #3: Gartenteich entleeren und Teichfolie prüfen

In der Regel wird der Teich so weit abgepumpt, bis noch ein Drittel Wasser verbleibt. Dieses Restwasser ist für das spätere Auffüllen wichtig, da es die Bakterien und Mikroorganismen enthält, die bislang für sauberes Wasser gesorgt haben und diese Aufgabe weiterhin übernehmen sollen.

Der abgepumpte Teich wird auf Beschädigungen oder Risse der Teichfolie gecheckt. Kleinere Risse mit einer Länge von maximal zwei Zentimetern lassen sich problemlos selber reparieren. Mit einem speziellen wasserfesten PVC-Kleber wird ein Stück Restfolie über den Riss gepappt. Die Restfolie sollte mindestens zehn Mal zehn Zentimeter groß sein, damit die Klebefläche die Schadstelle großzügig überdeckt.

Im Laufe der Jahre häufen sich die Beschädigungen an der Teichfolie, vor allem an den Rändern, durch den Wechsel von Hitze und Frost während des Jahres, wird das Material porös. Je nach Typ, müssen Teichfolien ohnehin alle 15 bis 30 Jahre ausgetauscht werden.

Tipp #4: Teichschlamm absaugen

Ein Teichschlammsauger sollte im Besitz eines jeden Teichbesitzers sein, da er regelmäßig eingesetzt wird. Alternativ kann so ein Gerät auch in Gartencentern oder Baumärkten ausgeliehen werden.

Der Schlammsauger lockert die Verschmutzungen im Teich und entfernt sie dann mühelos. Selbst hartnäckige Ablagerungen wie abgestorbene Pflanzenreste, Fadenalgen oder den schweren Schlamm selbst, saugen die kräftigen Geräte ab. Allerdings ist Vorsicht geboten, um Risse in der Folie beim Saugen zu vermeiden.

Wie man den Teichschlamm richtig entfernt, erfährst du in diesem Beitrag.

Tipp #5: Chemische Hilfsmittel verwenden

Chemische Hilfsmittel sollten im Teich nur Anwendung finden, wenn das Wasser trotz regelmäßiger Reinigung nicht richtig sauber wird. Im Handel gibt es spezielle Reiniger, bei deren Einsatz den Angaben des Herstellers unbedingt Folge geleistet werden sollte.

Beim Kauf der chemischen Keule ist darauf zu achten, dass das Mittel ohne Rückstände abgebaut wird und die Tiere und Pflanzen nicht belastet.

Tipp #6: Teich befüllen

Nach dem Absaugen des Schlamms wird der Teich wieder mit Wasser befüllt. Hierzu eignet sich am besten Leitungswasser. Bevor der Teichfilter angeschlossen wird, wird dieser mit Teichwasser ausgespült. Das Teichwasser enthält die Bakterien, die der Filter benötigt, um das Wasser zu reinigen. Alternativ oder zusätzlich können noch Starterbakterien ins Wasser kommen.

Musste die Teichfolie repariert werden, muss der Kleber noch aushärten, damit die geflickte Stelle dicht bleibt. Daher wird nach einer Reparatur der Teich erst nach frühestens 24 Stunden befüllt.

Ein gutes Hilfsmittel zur Wasserpflege ist eine UV-C-Lampe. Das ultraviolette Licht der Röhre zerstört Bakterien und frei im Wasser schwimmende Algen, wodurch das Wasser klar und sauber bleibt.

Da UV-C-Lampen mit circa 3.500 Betriebsstunden nur über eine begrenzte Lebensdauer verfügen, wird die Röhre jedes Frühjahr ausgetauscht.

Tipp #7: Fische und Pflanzen einsetzen

Zum Schluss dürfen Fische und Wasserpflanzen in ihren Teich zurück. Die Fische werden zur Belohnung gleich gefüttert und beobachtet, ob sie fressen und sie sich wohlfühlen. Nach dem Befüllen kann es sein, dass der pH-Wert des Wassers nicht stimmt. Die Fische springen dann aus dem Wasser, ebenso, wenn sie von Parasiten befallen sein sollten.

Wenn du mehr über Teichpflanzen einsetzen wissen möchtest, dann schau dir unseren Beitrag dazu an.

Welche 6 Hilfsmittel zur Teichreinigung?

Die Teichreinigung ist zwar etwas aufwendig, aber kein Hexenwerk. Mit den entsprechenden Hilfsmitteln gelingt das Reinigen rasch und macht auch noch Spaß.

Hilfsmittel #1: Kescher

Ein Kescher ist ein schönes Spielzeug und ist auch für Kinder gut geeignet, Blätter, Äste, Blütenpollen und sonstigen Schmutz von der Wasseroberfläche abzufischen. Für größere Teiche gibt es Modelle mit ausziehbaren Teleskopstangen.

Hilfsmittel #2: Teichschlammsauger

Der elektrische Teichschlammsauger saugt das Teichwasser zusammen mit dem am Boden abgesetzten Schlamm ab. Das gefilterte und gereinigte Wasser wird dann wieder in den Teich geleitet.

Hilfsmittel #3: Dampfstrahler

Wird der Gartenteich abgelassen, lassen sich Folie und Steine leicht mit einem Dampfstrahler reinigen. Auch ein weicher Schrubber oder ein Hochdruckreiniger eignen sich zur manuellen Reinigung.

Diese Arte der Reinigung hat den Vorteil, dass bei teilweise abgelassenem Wasser die Folie auf Schäden überprüft und im Bedarfsfall repariert oder ersetzt werden kann.

Hilfsmittel #4: Teichschere

Teichscheren haben einen längeren Stiel als herkömmliche Gartenscheren, damit die Pflanzen weit unter der Wasseroberfläche abgeschnitten werden können, ohne dass der Gärtner abtauchen muss. Wasserpflanzen, welkes Laub und abgestorbene Pflanzenteilen müssen in regelmäßigen Abständen zurückgeschnitten beziehungsweise entfernt werden.

Hilfsmittel #5: Teichnetz

Ein Netz über dem Gartenteich ist vor allem im Herbst sinnvoll, wenn die Bäume Laub abwerfen. Das Teichnetz wird mit einem Gefälle über das Gewässer gespannt, damit Laub und Äste seitlich hinunterrutschen. Im Dezember kommt das Netz wieder weg.

Hilfsmittel #6: Skimmer

Der Teichskimmer ist eine einfache Methode, die Wasseroberfläche sauber zu halten. Das Gerät saugt das Wasser an der Oberfläche an, leitet es durch ein Sieb, und spukt sauberes Wasser wieder aus.

Hier siehst du ein Video, mit den wichtigsten Regeln zur Teichpflege:

Wie oft und wann soll der Teich gereinigt werden?

Ein Gartenteich sollte einmal im Frühjahr und einmal im Herbst grundlegend gereinigt werden. Im Frühjahr wird er fit für die Saison gemacht, im Herbst wird der Teich auf den Winter vorbereitet.

Befindet sich der Teich in der Nähe von Bäumen oder Sträuchern, wodurch immer wieder Laub und Äste ins Wasser fallen können, wird die Wasseroberfläche bei Bedarf gesäubert.

Kann man ohne Schlammsauger den Teich reinigen?

Ohne Schlammsauger lässt sich der Schlamm zum Beispiel mit einer Schaufel aus dem Gartenteich herausholen. Vorsicht heißt hier die Devise, da die Folie intakt bleiben soll. Mit einem Dampfstrahler und einem weichen Schrubber lässt sich die Folie dann reinigen.

Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz eines Pulvers, das den Schlamm auf biologische Weise auflöst. Es dauert allerdings einige Wochen oder im Extremfall ein paar Monate, bis die Bakterien und Mikroorganismen im Pulver ihre Arbeit beendet haben. Das Pulver ist daher nur bei kleinen Teichen mit wenig Schlamm sinnvoll.

Muss man das Teichwasser zum Reinigen ablassen?

Eine Teichreinigung mit einem Schlammsauger ist eine gute Methode, da das Wasser im Teich bleiben kann. Das Gerät saugt nämlich Wasser und Schlamm an und pumpt das gereinigte Wasser zurück.

Wer den Teich ablässt, sollte bedenken, dass sich über Monate hinweg ein biologisches Gleichgewicht mit Bakterien und Mikroorganismen gebildet hat. Ist das Ablassen des Wassers notwendig, sollte rund ein Drittel Restwasser im Teich bleiben, damit sich das ökologische Gleichgewicht nach dem Wiederbefüllen möglichst rasch einstellt.

Wie wird der Gartenteich winterfest gemacht?

Damit der Teich im nächsten Jahr wieder Freude bereitet, muss er entsprechend über den Winter kommen. Sobald die Wassertemperatur konstant unter zehn Grad liegt, kann losgelegt werden.

Laub, Äste, andere Pflanzenteile und Verschmutzungen sowie der Teichschlamm werden entfernt. Die Pflanzen am Teich werden zurückgeschnitten, wobei immer noch ein paar Pflanzenteile ins Wasser ragen sollten. Durch ihre natürliche Bewegung zögern sie das Zufrieren des Wassers hinaus.

Bei einem Teich, der nicht mindestens 90 bis 100 Zentimeter tief ist, werden die Fische zum Überwintern mit einem Fischkescher aus dem Wasser geholt und in ihr Winterquartier umgesiedelt.

Überwintern Fische im Teich, sorgen Eisfreihalter dafür, dass sich keine geschlossene Eisdecke bilden kann und der Austausch von Sauerstoff und Faulgasen gewährleistet ist.

Die Filteranlage und Pumpe werden ausgeschaltet, gereinigt und vor Frost geschützt in einem Wassereimer mit speziellem Reinigungsmittel im Keller oder in der Garage gelagert.

Wenn du wissen möchtest, wie der Teich winterfest gemacht wird, dann schau dir doch unseren Beitrag dazu an.

FAQ

Was kostet eine professionelle Teichreinigung?

Eine Teichreinigung durch den Fachmann kann mehrere hundert Euro kosten. Der Preis ist abhängig von der Größe und der Verschmutzung des Teichs. Zur Sicherheit wird ein Kostenvoranschlag eingeholt.

Braucht man Chemie zur Teichreinigung?

In der Natur sollte jeder Gärtner seine Finger von Chemie lassen. Nur bei hartnäckigen Verschmutzungen rate ich als Gartenbauarchitekt zur chemischen Keule – natürlich gewissenhaft und richtig dosiert, um Folgeschäden für Fauna und Flora zu vermeiden.
Eine bessere Methode ist ein Biofilmreaktor, der mit Mikroorganismen, die natürlich im Teichwasser leben, arbeitet. Innerhalb von nur einer Woche verbessert das Mittel die Wasserqualität sichtbar.

Welche Pflanzen sind für den Teich geeignet?

Die Pflanzen leben im Gartenteich in verschiedenen Zonen und Tiefen – für jeden Bereich gibt es hierzu die passenden Pflanzen, wobei die Auswahl mit zunehmender Tiefe geringer wird.
Im Idealfall wird auf Gewächse zurückgegriffen, die Sauerstoff produzieren oder das Wasser reinigen. Reinigende Pflanzen sind zum Beispiel Igelkolben, Binsen, Sumpf-Vergissmeinnicht oder die schönen Wasserschwertlilien.

Wie kommt mehr Sauerstoff in den Gartenteich?

Durch Bewegung gelangt Sauerstoff ins Teichwasser. Bewegung schafft man zum Beispiel mit Wasserspielen wie Fontänen, Bachläufen oder Wasserfällen. Auch Teichbelüfter und Filter erhöhen den Sauerstoffanteil im Wasser.
Die natürlichste Methode, für zusätzlichen Sauerstoff zu sorgen, ist der Einsatz von Wasserpflanzen. Hier setzt der clevere Teichbesitzer auf sogenannte Sauerstoffpflanzen wie Wasserfeder, Wasserpest oder Tausendblatt.

Ist Teichschlamm ein guter Dünger?

Teichschlamm ist ein prima Dünger, da er durch natürliche Zersetzung gebildet wird. Der Schlamm lässt sich beim Absaugen direkt in die Beete leiten. Aufgrund der hohen Nährstoffkonzentration sollten die Beetpflanzen jedoch nicht in direkten Kontakt mit dem Teichschlamm kommen.
Kommt viel Schlamm zusammen, kommt er zunächst auf ein Vlies – dort kann er trocknen und je nach Bedarf eingesetzt werden.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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