Pflanzen im und am Gartenteich sehen nicht nur schön aus, sondern sind dessen Gesundheitspolizei. Mit den richtigen Pflanzen bleibt das Wasser klar und sauber. Dabei können bestimmten Pflanzen das Wasser reinigen, indem sie Sauerstoff produzieren oder dem Wasser Nährstoffe entziehen. Jeder Gartenteichbesitzer sollte also wissen:
Welche Teichpflanzen reinigen das Wasser?
Nicht alle Pflanzen können das Teichwasser reinigen. Eine reinigende Wirkung haben Unterwasserpflanzen, die als ausgezeichnete Sauerstoffproduzenten sowie Nährstoffzehrer den Gartenteich klar und frei von Algen halten. Als Nährstoffzehrer entziehen die Pflanzen dem Wasser die Nährstoffe, die Algen zum Wachsen benötigen und quasi verhungern.
Vor der Pflanzung sollte man wissen, dass sich nicht alle Unterwasserpflanzen zur Wasserreinigung eignen und dass es für jede Jahreszeit andere Pflanzen sind, die Sauerstoff produzieren.
Auch großblättrige Schwimmpflanzen wie Seerosen oder die Muschelblume können Schadstoffe hervorragend absorbieren. Sie beschatten zudem den Teich und verhindern übermäßiges Algenwachstum.
Folgende 22 Wasserpflanzen haben eine wasserreinigende Wirkung:
Pflanze #1: Dichtblättrige Wasserpest/Argentinische Wasserpest (Elodea egeria densa)
- maximale Wuchshöhe: 40 bis 100 cm
- Anspruch an die Lichtverhältnisse: mittel bis hoch
- Wassertemperatur: 10 bis 26 Grad Celsius
Da die Wasserpest sehr viel Fotosynthese betreibt, ist sie eine ideale Pflanze gegen Algen im Teich und für sauberes Wasser. Vor allem der Blaualge macht die Wasserpest das Leben schwer. Elodea egeria densa wächst entweder im Boden oder freischwimmend. Dabei nimmt sie wöchentlich um rund zehn Zentimeter zu.
Pflanze #2: Europäische Wasserfeder (Hottonia palustris)
- maximale Wuchshöhe: bis zu 10 cm
- Anspruch an die Lichtverhältnisse: mittel bis hoch
Die Wasserfeder, die auch als einheimische Wasserprimel bekannt ist, fühlt sich in schlammigen Böden am wohlsten. Bei guten Bedingungen blüht diese Unterwasserpflanze von Mai bis Juli weiß bis hellrosa.
Pflanze #3: Gemeiner Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
- maximale Wuchshöhe: 30 bis 50 cm
- Anspruch an die Lichtverhältnisse: hoch
Der schlammliebende Tannenwedel blüht in einem unscheinbaren Grün, wobei seine Wurzeln oft aus dem Wasser ragen. Der Tannenwedel bildet Ausläufer, die auch an Land überleben.
Pflanze #4: Gewöhnliches Quellmoos (Fontinalis antipyretica)
- maximale Wuchshöhe: bis zu 5 cm
- Standort: sonnig bis halbschattig
Das Quellmoos wächst in der Natur sogar in Wassertiefen von bis zu zehn Metern. Aber auch ein Gartenteich ist für die bekannte Sauerstoffpflanze der ideale Ort zur Algenbekämpfung. Voraussetzung ist jedoch, dass nur eine leichte Wasserbewegung vorhanden ist. Stehende Gewässer sind eher untypisch für diese Teichpflanze.
Wegen seiner ganzjährig Wasser reinigenden und Sauerstoff produzierenden Wirkung wurde das Quellmoos im Jahr 2006 als Moos des Jahres ausgezeichnet.
Pflanze #5: Gewöhnlicher Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
- maximale Wuchshöhe: 5 bis 10 cm
- Anspruch an die Lichtverhältnisse: mittel bis hoch
Der einheimische Wassernabel verdrängt Algen nicht nur durch die Sauerstoffbildung, sondern auch wegen seiner großflächigen Ausbreitung. Die Pflanze überrascht dadurch, dass ihre Blüten unterschiedlich sein können: weiß, grünlich oder rötlich.
Pflanze #6: Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
- maximale Wuchshöhe: 5 bis 80 cm
- Anspruch an die Lichtverhältnisse: keine
Das Hornblatt oder Hornkraut zählt zu den beliebtesten Sauerstoffpflanzen für den Teich, da es sehr anspruchslos ist. Es wächst bei schwachen und starken Lichtverhältnissen und bei verschiedenen Wasserhärten. Die pflegeleichte Pflanze vermehrt sich sehr schnell.
Pflanze #7: Igelkolben (Sparganium erectum)
- maximale Wuchshöhe: 40 bis 100 cm
- Anspruch an die Lichtverhältnisse: mittel bis hoch
- frosthart
Der Ästige Igelkolben ist relativ pflegeleicht und ist besonders für unerfahrene Pflanzenliebhaber zu empfehlen. Damit er sich nicht zu stark ausbreitet, setzt man den Igelkolben in spezielle Pflanzkörbe.
Die Igelkolben sind mit mehreren Arten in deutschen Gewässern vertreten. Der Ästige Igelkolben eignet sich für die Flachwasserzone großer Teiche.
Pflanze #8: Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
- maximale Wuchshöhe: 40 bis 70 cm
- Anspruch an die Lichtverhältnisse: mittel bis hoch
- Wassertemperatur: 10 bis 26 Grad Celsius
Wer sich bei der Kultivierung von Sauerstoffpflanzen zur Algenbekämpfung auf Neuland wagt, ist mit der Kanadischen Wasserpest gut beraten. Die Pflanze weist mit einem wöchentlichen Zuwachs um zehn Zentimeter zwar eine starke Ausbreitung auf, ist jedoch sehr pflegeleicht und anspruchslos in der weiteren Pflege.
Pflanze #9: Kalmus (Acorus calamus)
- maximale Wuchshöhe: 60 bis 100 cm
- Anspruch an die Lichtverhältnisse: halbschattig bis schattig
Kalmus besitzt ein fleischiges, etwa daumenstarkes, aromatisch kampferartig riechendes Rhizom, das etwa 1,5 bis 5 Prozent ätherisches Öl enthält.
Pflanze #10: Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
- maximale Wuchshöhe: bis zu 1 cm (frei auf dem Wasser schwimmend)
- Standort: sonnig bis halbschattig
Die Kleine Wasserlinse zählt zu den Pflanzen, die das Wasser hervorragend reinigen und für ein ökologisches Gleichgewicht sorgen. Da die Wasserlinse den Nährstoffgehalt im Wasser reduzieren kann, kann sie das Wachstum der Algen im Teich eindämmen.
Die kleine Schwimmpflanze bindet Stickstoff und Mineralien und dient zudem Fischen oder Schnecken als Nahrungsmittel. Aufpassen muss man nur, dass sie sich nicht zu stark auf der Wasseroberfläche ausbreitet.
Wenn du wissen möchtest, wie man am besten Algen im Teich entfernt, dann lies dir unseren Beitrag dazu an.
Pflanze #11: Muschelblume (Pistia stratoides)
Die Muschelblume, auch als Wassersalat oder Grüne Wasserrose bekannt, ist weltweit in tropischen und subtropischen Zonen in Süßwasser zu finden. Die graugrünen Blätter dieser Schwimmpflanze haben feine, wasserabstoßende Härchen und einen langen Wurzelbart, mit dem sie die im Wasser gelösten Nährstoffe aufnehmen.
- Blattrosetten schwimmen auf der Wasseroberfläche
- Anspruch an die Lichtverhältnisse: halbschattig
- nicht winterhart
Pflanze #12: Nadelkraut (Crassula helmssi)
- maximale Wuchshöhe: 12 cm
- Anspruch an die Lichtverhältnisse: sonnig bis halbschattig
- winterhart
Das Nadelkraut kann flexibel eingesetzt werden: In ein Sumpfbeet, in die nur gelegentlich unter Wasser stehende Feuchtzone und in die bis zu einem halben Meter tiefe Flachwasserzone.
Pflanze #13: Neuseeland-Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris nova zealandia)
- maximale Wuchshöhe: 5 bis 10 cm
- Anspruch an die Lichtverhältnisse: mittel bis hoch
Der Neuseeland-Wassernabel ist eng mit dem Gewöhnlichen Wassernabel verwandt, eignet sich aber sehr viel besser für kleine Gartenteiche. Diese Sauerstoffpflanze bildet einen schönen Teppich aus stark gekerbten Blättern und Blüten und unzähligen Variationen.
Pflanze #14: Seerose (Nymphaea alba)
- Blätter werden bis zu 30 cm groß
- Anspruch: sonnig
- winterhart
Die weiße Seerose wird als die schönste der einheimischen Seerose angesehen und steht unter Naturschutz. Sie hat einen kräftigen Austrieb und ihre bis zu 30 cm großen Blätter spenden Schatten und kühlen das Wasser. Die weiße Seerose ist stark wachsend und daher nur für große Teiche und Seen geeignet.
Pflanze #15: Sumpfvergissmeinnicht (Myosotis scorpiodies)
- maximale Wuchshöhe: 15 bis 50 cm
- Anspruch an die Lichtverhältnisse: mittel bis hoch
- frosthart
Das beliebte Sumpfvergissmeinnicht ist eine anspruchslose Pflanze, die gut für das biologische Gleichgewicht im Teich ist und trübes Wasser verhindert.
Die mehrjährige, winterharte Wasserpflanze wächst polsterförmig und breitet sich rasch und flächig aus.
Pflanze #16: Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
- maximale Wuchshöhe: 40 cm
- Anspruch: sonnig bis halbschattig
- winterhart
Der wasserreinigende Tannenwedel ist eine Sumpf- und Flachwasserpflanze mit dunkelgrünen, nadelartigen Blättern. Die Blüte ist rötlich braun und unscheinbar. In Gruppen erscheint er als Mini-Nadelwald. Der Tannenwedel ist durch sein charakterliches Aussehen empfehlenswert für kleine bis große Teiche.
Pflanze #17: Teichbinse (Scirpus lacustris)
- maximale Wuchshöhe: 150 bis 200 cm
- Anspruch an die Lichtverhältnisse: mittel bis hoch
- frosthart
Die Teichbinse besticht durch ihre hohe biologische Reinigungskraft und sorgt für klares Wasser. Für den heimischen kleinen Teich ist nur im separaten Pflanzgefäß zu empfehlen, da sie starkwüchsig ist und kurze Ausläufer treibt. Nur andere wüchsige Röhrichtarten können längerfristig neben der Teichbinse bestehen. Neben dem Schilf eine der besten Arten für biologische Pflanzenkläranlagen.
Die Botanikerin Käthe Seidel hat übrigens die Idee der Pflanzenkläranlage etabliert. Für die Teichbinse hat sie die komplexen Wirkungen von chemischen Verbindungen, Mikroorganismen und dem Wurzelsystem dieser Pflanze auf die Gewässerreinigung nachgewiesen.
Pflanze #18: Wasserhahnenfuß (Ranunculus aquatilis)
- maximale Wuchshöhe: 3 bis 8 cm
- Anspruch an die Lichtverhältnisse: mittel bis hoch
- frosthart
Der Wasserhahnenfuß ist sehr robust und kann bis in zwei Meter Wassertiefe anwurzeln. Die Schwimmblätter sorgen dafür, dass es der Gewöhnliche Wasserhahnenfuß bis an die Oberfläche schafft und seine hübschen Blüten zeigen kann. An einem sonnigen bis halbschattigen Standort gedeiht die pflegeleichte Pflanze optimal.
Pflanze #19: Wasserschwertlilien (Iris pseudacorus)
- maximale Wuchshöhe: 60 bis 200 cm
- Anspruch an die Lichtverhältnisse: hoch
- winterfest
Das Besondere an dieser Wasserpflanze ist, dass sie sowohl im Sumpfbereich als auch auf dem Festland angepflanzt werden kann. Hier erreicht sie aber nur eine Maximalhöhe von etwa 60 Zentimetern, währenddessen sie auf feuchtem Untergrund gut und gerne zwei Meter hoch wird.
Die Wasserschwertlilie eignet daher sich gut dazu, freie Flächen rund um den Teich schnell und ohne großen Aufwand zu befüllen.
Zu beachten ist beim Pflanzen ins Wasser, dass eine Tiefe von 30 Zentimeter nicht überschritten wird, damit sie sich gut entwickelt. Ansonsten benötigt die Wasserpflanze einen vollsonnigen Standort, damit sich die Blüten in ihrer vollen Pracht entwickeln können.
Pflanze #20: Wasserfeder (Hottonia palustris)
- maximale Wuchshöhe: 30 cm
- Anspruch: sonnig bis halbschattig
- winterhart
Die Unterwasserblätter sehen aus wie Federn. Die Pflanze ist bienenfreundlich und bietet Unterschlupf oder Versteckmöglichkeit für Lebewesen im Teich. Die weiße Blüte ragt über die Wasseroberfläche. Die Wasserfeder ist für kleine bis große Teiche geeignet.
Pflanze #21: Zwerg-Rohrkolben (Typha minima)
- maximale Wuchshöhe: 60 cm
- Anspruch: sonnig bis halbschattig
- winterhart
Diese Repositionspflanze (wasserreinigend) ist eine robuste und winterharte Uferpflanze und auch für kleine Teiche, Zinkschalen und Weinfässer geeignet.
Pflanze #22: Zyperngras (Cyperus longus)
- maximale Wuchshöhe: 100 cm
- Anspruch: sonnig bis halbschattig
- winterhart
Das schnell wachsende Zyperngras wird oft in Naturpools gepflanzt, da es wasserreinigend ist.
Wie werden die Pflanzen richtig eingesetzt?
Wasserpflanzen werden aus dem Verkaufstopf entnommen und in speziellen Pflanzkörben eingesetzt. Zuvor wird der Pflanzenballen mit einer dünnen Kiesschicht abgedeckt. Damit hindert man Fische daran, sich an die Wurzeln zu machen und der Pflanzkorb bleibt zudem am Teichgrund sitzen.
Unterwasserpflanzen lieben einen halbschattigen bis sonnigen Standort. Beim Standort muss jedoch darauf geachtet werden, welche Wassertiefe sie mögen. Meistens sind es zwischen 20 und 50 Zentimeter.
Pro Kubikmeter Wasser sind fünf Pflanzen der Richtwert. Es sollte allerdings bedacht werden, dass zum Beispiel Seerosen schnell sehr viel Wasseroberfläche bedecken, weshalb zunächst lieber sparsam gepflanzt wird. Insgesamt sollte nicht mehr als ein Drittel des Teichs – am besten mit verschiedenen Arten – bepflanzt sein.
Wenn du mehr zu Pflanzen einsetzen lesen möchtest, dann schau dir unseren Beitrag dazu an.
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