Teich richtig reinigen in 8 einfachen Schritten [Anleitung]

Der Gartenteich ist von Frühjahr bis Herbst Tag und Nacht dem Eintrag von pflanzlichen Teilen und anderen Verschmutzungen ausgesetzt. Bereits im Februar können Blütenpollen auf dem Wasser schwimmen und im Hochsommer können Algen zu einem massiven Problem werden. Überdies wachsen und gedeihen die Pflanzen im und am Teich, sodass eine regelmäßige Pflege notwendig ist. Und nicht zuletzt wegen des Teichschlamms stellt sich die Frage:

Wie wird der Teich richtig gereinigt?

Täglich landen Insekten, Blätter oder Äste oder Laub im Teichwasser. Sie sinken auf den Boden und bilden dort den gefährlichen Faul- oder Teichschlamm, der das ökologische Gleichgewicht aus der Balance bringen kann. Damit dies nicht passiert, müssen alle Verunreinigungen so rasch wie möglich von der Wasseroberfläche entfernt werden.

Noch wichtiger ist es, den Teich sauber zu halten, wenn sich dort Fische tummeln. Denn der Kot der Fische sowie Futter, das sie nicht gefressen haben, erhöht die Nährstoffkonzentration und gleichzeitig sinkt der Sauerstoffgehalt im Wasser. Fischfutter wird oft Farbstoffe beigefügt, die dem Fisch das Futter attraktiver machen sollen. Die Farbstoffe sind allerdings alles andere als gut für das Ökosystem im Teich.

Ebenso verändert Faulschlamm durch gelöste Giftstoffe das Gleichgewicht und ist die Ursache für trübes Wasser. All diese Faktoren können dazu führen, dass der Teich kippt und Pflanzen und Tiere im Wasser stark gefährdet sind. Zudem hindern trübes Wasser und Oberflächenfilme die Wasserpflanzen an der Fotosynthese, die den lebenswichtigen Sauerstoff bildet.

Wann und wie oft sollte der Teich gesäubert werden?

Damit der Teich sauber und das Wasser im Teich klar ist und somit das ökologische Gleichgewicht aufrechterhalten wird, muss ein Gartenreich regelmäßig gepflegt werden. Es wird empfohlen, den Gartenteich im Frühling zu säubern. April und Mai gelten als ideale Monate, den Teich nach der Winterpause auf Vordermann zu bringen.

Nach der Frühjahrsreinigung sollten Pflanzenteile regelmäßig von der Wasseroberfläche abgefischt und die Pflanzen im und am Wasser zurückgeschnitten werden. Auch die Filteranlagen gehören regelmäßig gesäubert, und Faulschlamm muss bei Bedarf abgesaugt werden. Moderne Filteranlagen zeigen übrigens kann, wann eine Reinigung notwendig ist.

Man kann den Gartenteich im Herbst außerdem nochmals gründlicher reinigen und den Teich winterfest machen. Hierzu werden die Pflanzen großzügig zurückgeschnitten und frostempfindliche Pflanzen aus dem Teich genommen.

Wurde der Teich über eine längere Zeit nicht gereinigt, oder ist das Wasser durch eine zu große Menge an Nährstoffen gekippt, muss der Teich komplett gereinigt werden. Dies bedeutet, dass alles Wasser entfernt werden muss. Eine Komplettreinigung ist generell alle drei Jahre empfehlenswert.

Neben der mindestens jährlichen Reinigung ist ungefähr nach zehn bis 15 Jahren eine komplette Sanierung des Teichs sinnvoll. Hat man Fische, nimmt man zunächst Teichwasser in ausreichend große Gefäße und siedelt sie danach um. Auch Teichpflanzen werden in Eimern mit Wasser zwischengelagert.

Anschließend lässt man das alte Wasser mithilfe einer Pumpe ab, wobei ein gutes Drittel im Teich bleiben sollte, um das ökologische Gleichgewicht nicht zu stören. Wenn der Teich mit neuem Wasser befüllt ist, werden die Pflanzen und die Fische samt dem Wasser, in das sie umgesiedelt wurden, wieder eingesetzt.

Was benötigt man für die Teichreinigung? [6 Tipps]

Mit verschiedenen Geräten und Hilfsmitteln lässt sich jeder Gartenteich leicht und effektiv reinigen. Diese Hilfsmittel müssen gar nicht viel kosten.

Tipp #1: Kescher

Ein Kescher gehört zur Grundausstattung jedes Teichbesitzers. Damit werden auf dem Wasser treibende Insekten, Blätter und Äste sowie andere Verschmutzungen am besten täglich abgefischt. Für größere und tiefere Gartenteiche sind Kescher mit Teleskopstangen hilfreich.

Tipp #2: Teichschlammsauger

Damit lässt sich der am Teichgrund abgelagerte Faulschlamm zusammen mit dem Teichwasser absaugen. Der Schlammsauger entfernt zudem frei im Wasser schwimmenden Algen und anderen Schmutz und leitet das gefilterte Wasser danach wieder in den Teich zurück.

Beim Absaugen bleibt zur Sicherheit eine dünne Schlammschicht am Teichboden zurück, da im Schlamm Mikroorganismen und Kleinlebewesen wohnen, die für das biologische Gleichgewicht im Wasser sorgen.

Größe und Tiefe des Teichs bestimmen, wie hoch die Leistung des Schlammsaugers sein muss. Auch die Saugtiefe muss beachtet werden. Ferner sollten mit den entsprechenden Aufsätzen alle Stellen im Teich gut zu erreichen und zu reinigen sein.

Tipp #3: Manuelle Reinigung

Mit einem Schrubber, Dampfstrahler oder Hochdruckreiniger lässt sich die Teichfolie prima reinigen, wenn das Wasser abgelassen wurde. Auch Steine und sogar Wasserpflanzen können damit vorsichtig sauber gemacht werden. In einem abgelassenen Teich wird die Folie im Zuge der Reinigung gleich auf Beschädigungen überprüft.

Tipp #4: Teichschere

Sämtliche Pflanzen, die im und am Teich gedeihen, müssen regelmäßig zurückgeschnitten werden. Hierzu leistet eine Teichschere, die über einen langen Stiel verfügt, beste Dienste. Mit der Teichschere werden abgestorbene oder welke Blätter problemlos weit unter der Wasseroberfläche abgeschnitten.

Tipp #5: Laubnetz

Sobald die Bäume im Herbst die ersten Blätter werfen, wird der Gartenteich mit einem Laubnetz geschützt, das schräg oder wie ein Satteldach gespannt ist. Heruntergefallene Blätter rutschen so seitlich herab und können einfach eingesammelt werden. Ab Ende November kann sich das Netz wieder in die Gartenlaube erholen.

Tipp #6: Skimmer

Ein Skimmer ist ein fantastischer Helfer im Gartenteich, denn er saugt das Wasser an der Oberfläche an und scheidet den Schmutz in einem Sieb ab.

Den Teich richtig reinigen in 8 einfachen Schritten

Ordentliche Teichbesitzer unterziehen ihren Gartenteich zweimal im Jahr einer gründlichen Reinigung. Das ist zwar etwas aufwendig, zahlt sich am Ende jedoch aus, da man während der Saison weniger Arbeit und dafür mehr Freude am beziehungsweise mit dem heimischen Idyll hat.

So eine Generalreinigung funktioniert in diesen 8 einfachen Schritten:

Schritt #1: Fische fangen

Bevor der Teich im Frühjahr oder Herbst einer gründlichen Reinigung unterzogen wird, müssen die Fische ihre vertraute Umgebung vorübergehend verlassen. Die Fische lassen sich mit einem speziellen Kescher, der die Tiere nicht verletzt, mehr oder weniger leicht einfangen. Die Fische werden während der anschließenden Reinigung in ein mit Teichwasser befüllten Behältnis gesetzt. Von einem schattigen Platz aus, dürfen sie dann den Besitzer bei der Teichreinigung zusehen.

Als Übergangswohnung eignen sich Wannen, die groß genug sind, dass sich die Fische gut darin bewegen können, und in denen ausreichend Sauerstoff im Wasser ist. Schwimmen die Fische an der Oberfläche oder schnappen nach Luft, muss dringend neues Wasser hinzugegeben werden.

Schritt #2: Pflanzen zurückschneiden

Zuerst werden frei auf dem Wasser schwimmende Pflanzenteile, Insekten und andere Verunreinigungen mit einem Kescher abgefischt.

Dann werden mit einer speziellen Teichschere welke und abgestorbene Pflanzenteile abgeschnitten sowie die Blätter von Seerosen und anderen Schwimmpflanzen gekürzt. Hierbei darf der Teichbesitzer mutig sein, aber er sollte darauf achten, dass noch Pflanzenteile ins Wasser ragen. Ihre natürlichen Bewegungen zögern im Winter das Gefrieren des Wassers hinaus, da bewegtes Wasser langsamer gefriert.

Der Rückschnitt regt bei den Pflanzen immer neues Wachstum an. Unterwasserpflanzen lassen sich gut mit einem Rechen reduzieren. Stark wuchernde Unterwasserpflanzen werden bis auf 15 Zentimeter unter der Wasseroberfläche eingekürzt.

Beim Herbstschnitt bleiben einige Schilfstängel oder Pflanzenstiele im Wasser stehen. Sie halten den Teich an diesen Stellen länger eisfrei und ermöglichen auch den Austausch von Gasen: Giftige Faulgase können aus dem Wasser entweichen, umgekehrt kann Sauerstoff ins Wasser gelangen.

Nicht winterharte und frostempfindliche Pflanzen wie tropische Seerosen oder Lotusblumen überwintern in einem Wasserbehälter an einem frostfreien und hellen Ort.

Im Frühjahr kann das Schnittgut direkt auf den Kompost, im Herbst lässt man es neben dem Teich liegen, da beispielsweise in Schilf und Röhrichtpflanzen gerne nützliche Insekten überwintern. Das herbstliche Schnittgut kommt erst im Frühjahr auf den Kompost.

Schritt #3: Pflanzen entfernen

Möchte der Teichbesitzer zum Entfernen des Schlamms den Teich ablassen, werden die Wasserpflanzen – die idealerweise in Pflanzkörben gesetzt wurden – entnommen. Sie lassen sich dann gut zurückschneiden und können nach der Teichreinigung wieder neu platziert werden.

Wie die Fische, schauen die Wasserpflanzen dem Treiben am Teich aus einem mit Teichwasser gefüllten Behälter zu.

Schritt #4: Teich entleeren                                                         

Der Gartenteich wird nach dem Entfernen der Fische und Pflanzen bis auf ein Drittel abgepumpt und die Teichfolie dann auf Risse oder Beschädigungen überprüft. Im abgelassenen Teich lassen sich die Pflanzen leicht entnehmen, die in der Tiefenzone zu Hause sind.

Kleine Risse von ein bis zwei Zentimetern lassen sich selber reparieren, indem mit wasserfestem PVC-Kleber Restfolie großzügig über den Riss geklebt wird.

Bei längeren Rissen und größeren Beschädigungen rate ich dazu, die komplette Teichfolie auszutauschen. Denn irgendwann müssen Teichfolien ohnehin ausgetauscht werden, da ihre Haltbarkeit je nach Material zwischen 15 und 30 bis 40 Jahre begrenzt ist. Liegt der Teich aber an einem ungeschützten und sehr sonnigen Platz, kann die Folie im Bereich des Teichrands auch viel früher porös werden.

Schritt #5: Schlamm entfernen

Der ideale Gartenhelfer ist ein Teichschlammsauger. Damit lassen sich nicht nur Algen, Blätter oder anderen Verschmutzungen aus dem Teich saugen, sondern auch der Schlamm vom Teichgrund mühelos entfernen. Damit die Teichfolie nicht beschädigt wird, wird der Schlammsauger behutsam eingesetzt.

Ein Schlammsauger funktioniert praktisch wie ein Staubsauger und saugt Wasser zusammen mit dem Schlamm aus dem Teich. Das Wasser wird gefiltert und gereinigt wieder in den Teich geleitet. Der Schlamm kann entweder auf dem Kompost entsorgt oder direkt als Dünger für Beete, Hecken und Obstgehölze genutzt werden. Auf jeden Fall muss eine dünne Restschicht im Teich bleiben, die Mikroorganismen und wichtige Nährstoffe enthält, die der Teich nach dem Befüllen benötigt, um rasch ins Gleichgewicht zu kommen.

Mit dem Schlammsauger oder einem Hochdruckreiniger lassen sich die Teichfolie sowie Steine und sogar Blätter größerer Wasserpflanzen säubern. Das Schmutzwasser wird am besten in die Kanalisation gepumpt.

Wenn du mehr über das richtige Entfernen von Teichschlamm erfahren möchtest, dann schau dir unseren Beitrag dazu an.

Schritt #6: Chemische Reinigung

Auch bei einer regelmäßigen und gründlichen Reinigung können Verschmutzungen zurückbleiben, die mit Chemie beseitigt werden können. Diese chemischen Reinigungsmittel müssen jedoch rückstandslos abgebaut werden, damit Fische und Pflanzen keine gesundheitlichen Schäden davontragen.

Schritt #7: Wasser einlassen

Mit frischem Leitungswasser wird der Teich nun befüllt, wobei der Teichfilter zuvor mit dem Restwasser ausgespült wird, bevor er wieder angeschlossen wird.

Hatte die Folie Beschädigungen, wird mit dem Befüllen mindestens 24 Stunden gewartet, damit der Kleber aushärtet und die reparierten Stellen dicht bleiben.

Wer einen UV-C-Klärer verwendet, sollte jedes Frühjahr die UV-Lampe ersetzen. Die Lampen haben nur eine begrenzte Lebensdauer von etwa 3.500 Betriebsstunden – danach funktionieren sie eingeschränkt. Das UV-Licht und zerstört Bakterien und die Zellen frei schwimmende Algen, die sich dann als Klumpen leicht aus dem Wasser fischen lassen.

Schritt #8: Fische und Pflanzen einsetzen

Endlich dürfen die geduldig wartenden Fische und Wasserpflanzen wieder in ihren Teich. Damit die Fische keinen Kälteschock im frischen Teichwasser bekommen, werden sie vorsichtig und langsam eingesetzt. Sie werden außerdem gefüttert und beobachtet. Stimmt der pH-Wert des Wassers nicht oder die Fische haben Parasiten, springen sie aus dem Wasser. Dann muss gehandelt werden.

Hier ist ein Video, wie man den Teich richtig reinigt:

Wie bleibt das Teichwasser sauber?

Die regelmäßige Teichpflege verhindert nicht in allen Fällen, dass das Wasser sauber und klar bleibt. Vorbeugende – also präventive Maßnahmen – erleichtern die Reinigung und helfen dem Teich, sein biologisches Gleichgewicht zu halten.

Beim Anlegen des Teichs sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass er einen halbschattigen Platz bekommt. Damit wird er davor geschützt, dass sich das Wasser im Hochsommer zu sehr erwärmt und zu viel verdunstet. Beides führt dazu, dass sich die Konzentration der Nährstoffe im Wasser gefährlich erhöht und der Sauerstoffgehalt sinkt.

Größere und tiefere Teiche erwärmen sich nicht so schnell und es verdunstet prozentual weniger Wasser. Als guter Richtwert für ein stabiles biologisches Gleichgewicht gilt ein Wasservolumen von fünf Kubikmetern (5.000 Liter).

Ich empfehle als Landschaftsgärtner jedoch eine Mindestgröße von 15 Quadratmetern und eine Mindesttiefe von einem Meter. Durch eine Kapillarsperre wird verhindert, dass beispielsweise bei Starkregen Gartenerde oder Dünger in den Teich gespült werden. Eine großzügig angelegte Flachwasserzone, mit entsprechenden Sumpfpflanzen, wirkt als natürliche Kläranlage.

Wasserpflanzen werden idealerweise in spezielle Pflanztaschen oder Pflanzkörbe mit nährstoffarmer Teicherde eingesetzt, wodurch keine zusätzlichen Nährstoffe das Wasser belasten.

FAQ

Wann ist die beste Zeit, den Teich zu reinigen?

Die optimale Zeit, den Teich im Frühjahr zu reinigen, hängt von der Wassertemperatur ab. Liegt diese über mehrere Tage bei mehr als 12 Grad Celsius, kann der Gärtner loslegen. Im Herbst, wenn der Teich winterfest gemacht wird, liegt der ideale Zeitpunkt im November, beziehungsweise vor dem ersten Frost.

Kann man den Teich reinigen, ohne Wasser abzulassen?

Ein Gartenteich muss nicht abgelassen werden, um ihn zu reinigen. Nur wenn das Wasser sehr verschmutzt und trüb ist, sollte das Wasser abgelassen werden. Es sollte noch ungefähr ein Drittel Restwasser im Teich bleibt. Das Restwasser enthält die Kleinlebewesen und Mikroorganismen, die dazu benötigt werden, dass sich ein ökologisches Gleichgewicht einstellt.
Wer den Teich mit einem Schlammsauger reinigt, muss kein Wasser ablassen, denn das Gerät saugt nicht nur den Schlamm an, sondern filtert und reinigt somit auch das Wasser.

Was kostet eine Teichreinigung?

Gartenbaufirmen oder auf Teichbau spezialisierte Firmen verlangen schnell mehrere hundert Euro für eine professionelle Reinigung. Da der Preis zum einen von der Größe des Teichs und zum anderen vom Grad der Verschmutzung abhängt, holt sich der Gartenbesitzer zur Sicherheit einen Kostenvoranschlag ein.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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