Balkonkraftwerk Ertrag: So viel Strom bringt ein Kraftwerk

Photovoltaikanlagen sind erschwinglich geworden, da seit 2023 die Mehrwertsteuer wegfällt. Durch die vergünstigte Anschaffung und unter ökologischen Gesichtspunkten kommen in privaten Haushalten auch immer mehr kleine PV-Anlagen, die auch als Mini-PV-Anlagen oder Balkonkraftwerke verkauft werden, zum Einsatz. Zwei Gesichtspunkte sind neben den Anschaffungskosten besonders zu berücksichtigen:

Wie viel Strom bringt ein Kraftwerk und wie hoch ist der Eigenverbrauch?  

Der Balkonkraftwerk Ertrag hängt neben der Leistung der Solarmodule vom Standort ab. Der ideale Standort hat viel Sonne und kaum Verschattungen im Tagesverlauf, ist nach Süden ausgerichtet und hat einen Neigungswinkel von circa 30 Grad.

Mit einem Solarmodul mit einer Leistung von 600 Watt können dann bei optimalen Bedingungen in Süddeutschland rund 600 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt werden. Im Norden Deutschlands liegt der maximale Ertrag des selbst erzeugten Stroms etwa 10 Prozent niedriger.

Wer es genauer wissen möchte, kann zum Beispiel bei der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme berechnen lassen, wie viel Strom und Geld sich mit einem Balkonkraftwerk sparen lässt.

Der maximale Eigenverbrauch von Strom aus dem Balkonkraftwerk liegt nach Erfahrungen der Branche und Nutzer bei ungefähr 20 Prozent. Der restliche Strom kann ins Netz eingespeist werden und wird vergütet.

Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk besteht in der Regel aus einem oder zwei Solarmodulen. Diese Module werden meist mit einer Leistung von 300 oder 600 Watt angeboten und wandeln über einen Wechselrichter den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, mit dem handelsübliche Elektrogeräte laufen. Stand 2023 darf ein Wechselrichter in Deutschland maximal 600 Watt ins Netz einspeisen. Es gibt allerdings Bestrebungen seitens des Gesetzgebers, diesen Wert wie in Österreich auf 800 Watt zu erhöhen.

Das Balkonkraftwerk wird über den Wechselrichter einfach an eine Steckdose angeschlossen. Dabei gibt es keine Vorschrift, ob es sich um einen sogenannten Wieland-Stecker oder eine gewöhnliche Schuko-Steckdose (Schutzkontakt-Steckdose) handelt. Ein Balkonkraftwerk ist daher vor allem interessant, wenn ein Haushalt tagsüber, wenn der Strom produziert wird, diesen auch nutzt.    

Wie viel Strom verbraucht ein Haushalt?

Ein durchschnittlicher Haushalt mit 4 Personen verbraucht rund 4000 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr. Den meisten Strom ziehen dabei Großgeräte wie Kühlschrank, Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler oder ein Elektroherd. Für Geräte wie Internetrouter, Handyladegeräte oder zum Beispiel ein Fernseher, der im Stand-by-Modus ist, werden inklusive Heizungspumpe und Beleuchtung am Tag zwischen 150 und 200 Watt Strom verbraucht. Bei Sonnenschein erzeugt das eigene Balkonkraftwerk diesen dauerhaften Grundverbrauch, wodurch bis zu 20 Prozent des Verbrauchs abgedeckt sind.

So viel Strom bringt ein Kraftwerk

Ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 300 Watt erzeugt im Jahr bei idealen Bedingungen zwischen 270 und 290 kWh (Kilowattstunden) Strom, der Ertrag Balkonkraftwerk 600 Watt liegt entsprechend bei bis zu 580 kWh. Bei einem Strompreis von 35 Cent je Kilowattstunde läge die Ersparnis bei rund 200 Euro im Jahr. Ein 1.000 Euro teures Balkonkraftwerk rechnet sich damit bei optimalen Voraussetzungen bereits nach 5 Jahren, realistisch sind jedoch 6 bis 8 Jahre.

Wie hoch ist beim Balkonkraftwerk die Einspeisevergütung?

Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) haben Betreiber von Photovoltaikanlagen, die über einen bestimmten Zeitraum mit einer bestimmten Leistung Öko-Strom ins Netz einspeisen, Anspruch auf eine Einspeisevergütung. Diese beträgt aktuell rund 6 Cent pro Kilowattstunde (Stand 03/2023). Allerdings sollen die Vergütungssätze mit der Neufassung des Gesetzes auf rund 8 Cent pro Kilowattstunde ansteigen. Das könnte ab Sommer 2023 der Fall sein.

Muss ich mein Balkonkraftwerk genehmigen lassen?

Wer ein Balkonkraftwerk oder eine Mini-PV-Anlage installiert, muss diese sowohl bei der Bundesnetzagentur als auch beim eigenen Netzbetreiber anmelden. Das Anmelden der Balkonkraftwerke funktioniert in den meisten Fällen online. Der Vorteil der Balkonkraftwerke: Im Falle eines Umzugs können Verbraucher sie ohne Probleme ummelden und mitnehmen.

Auch wer zur Miete wohnt, hat Anrecht auf eine kleine Solaranlage, sofern diese fachmännisch und baurechtlich korrekt installiert ist und keine optische Störung oder Sicherheitsrisiko darstellen. Grundsätzlich sollte man vor der Inbetriebnahme eines Balkonkraftwerks oder einer Mini-Anlage den Vermieter informieren.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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