Balkonkraftwerk selber bauen mit 5 Einzelteilen

Balkonkraftwerke kommen immer mehr in Mode. Rund 500.000 der kleinen Solaranlagen sind in Deutschland schätzungsweise in Betrieb. Die Preise für die Module variieren zwischen den einzelnen Anbietern stark. So gibt es ein Modul mit 300 Watt ab rund 500 Euro, ein 600-Watt-Modul ist ab circa 1.000 erhältlich. Das ist nicht wenig Geld.

Kann ich ein Balkonkraftwerk selber bauen?

Die Antwort ist kurz. Klar. Wer ein wenig handwerklich begabt ist, kann sich sein Solar-Balkonkraftwerk selber bauen. Die einzelnen Komponenten können dabei einzeln gekauft werden. Wer es sich einfacher machen möchte, greift auf einen Bausatz, also ein Komplettset, zurück. Die Sets haben den Vorteil, dass sie mit einer Anleitung geliefert werden, mit der sich das Balkonkraftwerk Schritt für Schritt selber bauen lässt.   

Welche Einzelteile benötige ich zum Balkonkraftwerk selber bauen?

Der Eigenbau, mittlerweile unter dem englischen Begriff DIY (Do It Yourself) geläufig, braucht gar nicht viel. Mit wenigen Einzelteilen lässt sich ein Balkonkraftwerk selber bauen. Das sind:

  • Solarmodul
  • Wechselrichter (Inverter)
  • Halterungs- und Befestigungsmaterial
  • Verbindungskabel
  • Einspeisestecker

#1: Solarmodul

Die im Fachhandel erhältlichen Solarmodule oder Solarpanele werden oft mit passenden Kabeln geliefert. Hier sollte darauf geachtet werden, dass das Kabel lang genug ist, um mit der Außensteckdose verbunden werden zu können.

Werden mehrere Solarmodule verwendet, ist es ratsam, immer nur gleich starke Module eines Herstellers zu nehmen und nicht mit Modulen anderer Hersteller oder anderer Leistung zu kombinieren.

#2: Wechselrichter

Ist der Wechselrichter, auch Inverter genannt, nicht bereits bei den Solarmodulen inbegriffen, wird auf ein Markenprodukt zurückgegriffen, beziehungsweise auf ein Gerät, das eine entsprechende Zertifizierung (VDE) hat.

Die Ausgangs- und Eingangsleistung des Inverters muss zum Solarmodul passen und darf keinesfalls zu gering sein.

#3: Halterungs- und Befestigungsmaterial

Eine praktische Stelle für das kleine Kraftwerk ist das Balkongeländer. Dort lässt es sich einfach anbringen und nimmt keinen Platz weg. Ist der Balkon für die PV-Anlage nicht optimal auf die Sonne ausgerichtet, verwendet man Halterungen mit einem flexibel einstellbaren Winkel.

#4: Verbindungskabel

Die notwendigen Verbindungskabel sind meistens im Lieferumfang von Solarmodulen enthalten. Ist das nicht der Fall, wird ein UV-beständiges Kabel der Schutzklasse IP 76 besorgt, damit Sonne, Wasser und Schmutz keine Schäden anrichten können.

#5: Einspeisestecker

Bei Photovoltaik-Anlagen waren zum Anschluss ans Stromnetz häufig sogenannte Wieland-Stecker Standard, die zur Montage einen Fachmann erforderlich machten. Mittlerweile lassen sich Balkonkraftwerke über den gewöhnlichen Schuko-Stecker einfach anschließen. Der Stecker ist oft im Lieferumfang des Wechselrichters enthalten. Beim Eigenbau des Balkonkraftwerks empfehle ich als Gartenbauingenieur, einen Fachmann hinzuzuziehen, beziehungsweise um Rat zu fragen. Mit Strom ist nämlich nicht zu spaßen.

Balkonkraftwerk mit Speicher selber bauen

Man kann sich auch ein Balkonkraftwerk mit Speicher selber bauen. Der Speicher hat den Vorteil, dass auf den selbst erzeugten Strom auch in den Abend- und Nachtstunden zurückgegriffen werden kann. Ohne Batteriespeicher wird der am Tage nicht verbrauchte Strom ins Netz eingespeist.

Was kostet es, ein Balkonkraftwerk selber zu bauen?

Es mag den einen oder anderen Heimwerker vielleicht Nerven kosten, das Balkonkraftwerk selber zu bauen. Mit Sicherheit kostet die kleine DIY-PV-Anlage auch nicht viel weniger als eine komplette Anlage. Eine Anlage mit einer Leistung von 300 Watt gibt es ab circa 500 Euro, für 600 Watt sind 1.000 Euro und mehr hinzublättern.

Rechnet man die Kosten für die Einzelteile, bestehend aus Solarmodul, Wechselrichter (Inverter), Halterungs- und Befestigungsmaterial, Verbindungskabel und Einspeisestecker zusammen, kostet die selbst zusammengestellte Anlage zwischen rund 550 Euro (300 Watt) und 800 Euro. Bei den Kosten ist darauf zu achten, wie hoch die jeweiligen Versandkosten sind, wenn die Komponenten übers Internet bezogen werden.

Für Sparfüchse ist das Balkonkraftwerk Marke Eigenbau somit weniger interessant. Der Eigenbau hat jedoch den Vorteil, dass man das Kraftwerk nach den eigenen Bedürfnissen erstellen kann.

Wo kann ich mein selbst gebautes Balkonkraftwerk aufstellen?

Als Standort für das Balkonkraftwerk ist praktisch jede sonnige Fläche im Außenbereich mit Stromanschlussmöglichkeit geeignet. Das kann zum Beispiel das Balkongeländer sein, die Hausfassade, ein Gartenhaus oder die eigene Garage. Die meisten Mini-PV-Anlagen stehen tatsächlich auf einer freien Fläche und haben einen schrägen Winkel zur Sonne. Dadurch wird mehr Strom erzeugt, als wenn das kleine Kraftwerk senkrecht zum Beispiel am Balkon hängt.

Muss man ein Balkonkraftwerk anmelden oder nicht?

Wie jede andere Photovoltaik-Anlage, muss auch das Balkonkraftwerk beim zuständigen Netzbetreiber angemeldet werden. Zudem ist es im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur zu registrieren. Die Anmeldung erfolgt nach den Vorgaben des zuständigen Netzbetreibers.

Wer die Anlage nicht in das Marktstammdatenregister einträgt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Diese kann mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro bestraft werden.

Thomas Ringhofer ist Diplomingenieur (FH) im Bereich Gartenbau und ausgebildeter Landschaftsgärtner mit einem umfangreichen fachlichen und handwerklichen Know-how. Als Redaktionsleiter und gelernter Redakteur kann Thomas Ringhofer auf eine vielseitige und langjährige Erfahrung bei verschiedenen Tageszeitungen und im privaten Hörfunk in den unterschiedlichsten Themenbereichen zurückgreifen. Aktuell ist er als Angestellter im öffentlichen Dienst unter anderem verantwortlich für die Pressearbeit. Seit rund zehn Jahren verfasst Thomas Ringhofer darüber hinaus für verschiedene Magazine und Websites Berichte und Artikel, unter anderem für Gartenpanda.de.

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